Beitrag von Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.

Beinahe hätten wir den Waldrapp weltweit verloren, aber dank der Anstrengung der modernen Zoos und weiterer Partner, ist er wieder in seinem ursprünglichen Lebensraum auch in Mitteleuropa zu sehen. So anschaulich kann der Schutz der Biodiversität sein. Dieser Erfolg verdeutlicht die Rolle der Zoos als unverzichtbare Partner im Natur- und Artenschutz. Unter der Schirmherrschaft von Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), kamen beim Parlamentarischen Abend des VdZ rund 80 Gäste zusammen. Naturschutz sei lebenswichtig, betonte die Staatssekretärin, und der Verlust von Biodiversität bedrohe unsere Existenz. Moderne Zoos trügen bereits jetzt durch Erhaltungszuchtprogramme und Artenschutzprojekte dazu bei, gefährdete Arten zu schützen und steigerten das Bewusstsein für biologische Vielfalt, erklärte sie in ihrer Rede. Prof. Dr. Jörg Junhold, VdZ-Präsident und Direktor des Zoo Leipzig, appellierte an die Politik, die modernen Zoos als wichtigen Akteur im Blick zu haben, sowohl bei der Aufgabe Tierarten zu bewahren, aber auch mit Blick auf die Bildungsleistung der Zoos. Auch die Naturschutzleistungen, die Zoos nach dem One-Plan-Approach der Weltnaturschutzunion IUCN den Naturschutz in der Wildnis und von Arten in menschlicher Obhut gemeinsam umsetzen, brauchen weitere Unterstützung. Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, betonte den dramatischen Rückgang der globalen Biodiversität. Leider erhalte die Biodiversitätskrise zu wenig Aufmerksamkeit neben der Klimakrise und den vielen weiteren Krisen, die uns fordern. Dennoch sei es möglich den Trend wieder umzukehren, so ihre ermutigende Einschätzung. Hierfür bräuchten wir einen umfassenden Wandel in allen wirtschaftlichen Sektoren, von der Erhaltung der Lebensräume über die Produktion und Lieferketten bis hin zu den Konsumenten. Zudem brauche es vielfältige Maßnahmen - auch bei uns allen wie die Reduktion des Fleischkonsums. Umso mehr käme den Zoos eine wichtige Rolle zu, die Bevölkerung im Bildungsbereich auf diesen Weg mitzunehmen. In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten Dr. Bettina Hoffmann, Prof. Theo Pagel (Direktor Kölner Zoo), Matthias Meißner (WWF Deutschland) und Dr. Johannes Fritz (Waldrappteam Conservation & Research) darüber, wie die erfolgreiche Umsetzung der Strategie gelingen kann Was nachhallt, ist der Aufruf zur verstärkten Zusammenarbeit aller Akteure zum Schutz der biologischen Vielfalt.

  • Die Schirmherrin Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im BMUV, beim Parlamentarischen Abend des VdZ. Foto: Ulf Büschleb
  • Jörg Junhold (VdZ-Präsident), Hanna Gersmann (Moderatorin), Volker Homes (Geschäftsführer VdZ), Dr. Johannes Fritz (Waldrappteam Conservation & Research), Dr. Bettina Hoffmann (Parl. Staatssekretärin BMUV), Matthias Meißner (WWF Deutschland), Prof. Theo Pagel (Direktor Kölner Zoo), Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese (Direktorin Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum). Foto: Ulf Büschleb
  • Podiumsdiskussion mit Hanna Gersmann (Moderatorin), Dr. Bettina Hoffmann (Parl. Staatssekretärin BMUV), Dr. Johannes Fritz (Waldrappteam Conservation & Research), Matthias Meißner (WWF Deutschland), Prof. Theo Pagel (Direktor Kölner Zoo) Foto: Ulf Büschleb

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