Noch eine Woche bis Weihnachten!
Die Zeit der Liebe, Ausgelassenheit, Glühweinstände und entschuldigt ungesundem Essen.
Die vorletzte große Entscheidung des Jahres – knapp vor “Was mach ich eigentlich Silvester?” – ist da die Wahl des Weihnachtsschmauses an Heiligabend. Gans? Braten? Gulasch? Mit Jung & Alt am Tisch trifft hier oft Tradition auf Progression. In Habeck’scher Küchentischmanier ist Politik beim Abendessen heutzutage nicht mehr unbedingt tabu, sondern scheint durch turbulente Zeiten eher schwierig zu umschiffen. Dazu noch mit einem Wahlkampf über die Feiertage. Puh.
Unvermeidbare Meinungsverschiedenheiten – gerade in Demokratien – sind essentiell, um alles zu hinterfragen, nichts zu übersehen und Widersprüche aufzudecken. Meinungen sollten dabei stets möglichst informiert gebildet werden. Ob und wer daraus bessere oder schlechtere Schlüsse zieht, da kann und soll man dann streiten. Doch bei vielen Themen wird all zu oft und schnell oberflächlich geurteilt, gerechtfertigt oder zynisch schöngeredet. Bei manchen sogar aktiv weggeschaut. Gerade, wenn das eigene, tagtägliche Verhalten, und damit die eigene Identität, hinterfragt wird.
Eines solcher Themen ist Tierwohl.
In den folgenden Kurzdokumentationen hat Robert Marc Lehmann von Mission Erde e.V. (& Samara Eckardt uvm.) drei Tierarten unserer Landwirtschaft (auch “Nutztiere” genannt) unter die Lupe genommen. Gezeigt werden nicht strohmännisch schlechte Beispiele, sondern vermeintliche “best practices” nach deutschen Standards. Das Thema hat viele, komplizierte Facetten und ist sicher nicht schwarz-weiß. Aber es ist ein gutes Beispiel, um zu lernen, ehrlicher über Probleme zu sprechen, statt vor deren Schwere und Unbequemlichkeit scheuklappenartig zu resignieren.
Schweine: https://lnkd.in/ddN8e3DU
Kühe: https://lnkd.in/dA9ZJxQn
Hühner: https://lnkd.in/dzbyhi4p
Wichtig: Konsum tierischer Produkte macht nicht zum “Mörder”, Veganismus nicht zum “Linksextremisten”. Wie das Beispiel der Filme zeigt, kann Aktivismus im Tierschutz zum Glück ohne Anfeindungen und Gewalt auskommen. (Echter) offener Austausch und das Angebot von Lösungen – statt reiner Konfrontation und Zynismus – kann helfen, Motive zu verstehen und Dissonanzen aufzulösen. Die Frage “Isst du Fleisch?” ist inzwischen genauso gruppenidentitär aufgeladen wie die Frage “Glaubst du an Gott?”, weil ein Ja oder Nein automatische Rückschlüsse auslöst – die wichtigeren Fragen sind andere. An sich zu arbeiten oder schlicht die Meinung zu ändern heißt nicht “die Seite” zu wechseln, sondern gesündere Denkmuster zu adaptieren, die themenübergreifend Fortschritt bringen. Wie immer gilt: jede/r hat eigene Baustellen, das ist zu respektieren.
(Positive) Veränderung beginnt mit empathischen Dialogen. Niemand macht alles ‘richtig’. Aber vielleicht kann es jede und jeder jedes Jahr ein bisschen mehr versuchen.
Food for thought on thoughtful food.
Happy holidays 🐷