Beitrag von Werner Seeburger

Israel ist international immer stärker isoliert Krieg im Gazastreifen Der Internationale Gerichtshof verlangt ein sofortiges Ende der Offensive in Rafah. Kann die israelische Regierung ihren Kurs überhaupt noch ändern? Peter Münch, Tel Aviv Die Woche des Missvergnügens endete für Israels Regierung gestern mit einem weiteren Donnerschlag aus Den Haag: Der Internationale Gerichtshof hat angeordnet, dass Israels Armee die Offensive in Rafah wegen der Gefahren für die palästinensische Zivilbevölkerung sofort beenden muss. Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Welt den Druck auf Israel erhöht, einen Ausweg zu finden aus dem Krieg in Gaza. In Israel aber sehen es viele als neuen Beweis dafür, dass die Welt dem jüdischen Staat feindlich gegenübersteht. Die konträren Sichtweisen haben allerdings eines gemeinsam: Beide zeigen Israels drohende Isolation. Liste von Warnzeichen Unterstrichen wird das noch durch zwei andere aufsehenerregende Vorgänge in dieser Woche: Ebenfalls in Den Haag hat der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs einen Haftbefehl gegen Premier Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant beantragt. Zudem haben drei europäische Staaten - Norwegen, Spanien und Irland - die Anerkennung eines Staats Palästina angekündigt. Die Liste von Warnzeichen für Israel lässt sich noch verlängern - vom Handelsembargo der Türkei über Spannungen mit dem Friedenspartner Ägypten bis hin zu den Zerwürfnissen mit der US-Regierung. Diese Auflistung zeigt, wie sehr sich Israels Lage in fast acht Monaten Krieg verändert hat. Nach dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023 hatte der jüdische Staat fast weltweite Solidarität erfahren und breite Rückendeckung für einen als gerecht empfundenen Krieg. Diesen Beistand aber hat Israel verloren durch die Art der Kriegsführung, die in Gaza zu mehr als 35’000 Toten und zu einer humanitären Katastrophe geführt hat. Israel weist das Urteil zurück Ziel des geballten internationalen Drucks ist es nun, Israel zur Umkehr zu bewegen. Doch die Reaktionen Netanyahus deuteten schon die ganze Woche eher auf das Gegenteil hin: Den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Karim Khan, beschimpfte er als einen «der grössten Antisemiten der Moderne». Der US-Regierung schmetterte er entgegen, dass Israel auch allein weiterkämpfen werde, notfalls «mit Fingernägeln». Und zu erwarten war bis gestern auch nicht, dass Israel den völkerrechtlich bindenden Richterspruch zu Rafah befolgen würde. Am späteren Abend wies Israel die Urteilsbegründung denn auch zurück: Es habe keine Militäreinsätze in der Region Rafah ausgeführt, «die der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen Lebensbedingungen auferlegen könnten, die zu ihrer vollständigen oder teilweisen Zerstörung führen könnten», #gazakrieg #israel #urteil #oberstergeruchtshof #meinungen #palästina

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edith schmidt

malerin und schreiberin

7 Monate

leider, so meine überlegungen, kann nur eine neue regierung etwas am kurs ändern. weil wenn ein mann wie nethanjahu sich so weit aus dem fenster gelehnt hat, auch zu seiner evtl rettung vor strafverfolgung! , lässt es sein ego nicht zu, zuzugeben, dass der kurs falsch oder dringend regulierend sein müsste. inkl beratungsresistents! diese machtmenschen haken sich definitiv fest wie auch in anderen momentanen kriegshandlungen ersichtlich. hoffe auf die vernunft des volkes. e

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