Beitrag von Zaid El-Mogaddedi

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"Both optimists and pessimists contribute to society. The optimist invents the aeroplane, the pessimist the parachute.”

Heute vor 80 Jahren startete die Operation Overlord in der Normandie. Am 6. Juni 1944 landeten alliierte Truppen in der Normandie, um gegen Nazi-Deutschland ihre neue Front aufzubauen. Über 150.000 Soldaten, 7.000 Schiffe und nahezu 12.000 Flugzeuge wurden eingesetzt und wer immer die entsprechende sehr eindrückliche Eingangssequenz zu diesem historischen Ereignis in einem bekannten Hollywood Blockbuster gesehen hat, kann sich auch heute nur schwerlich vorstellen, was dieser Tag für die beteiligten Soldaten bedeutet hat. Für viele von uns ist es vielleicht nur ein historisches Ereignis, das die Niederlage Deutschlands oder, je nach Lesart, eben auch seine Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft einleitete und dieses 80-jährige Jubiläum findet heute statt, wo uns gleichzeitig ein neuer Krieg in Europa vor unserer Haustür im Atem hält und wir mit Besonnenheit und Stärke den Konflikt daran hindern müssen zu eskalieren, weil jeder Krieg zwar auf dem Schlachtfeld beginnt, aber am grünen Tisch diplomatisch gelöst werden wird, wenn die Attellerierauchschwaden erst einmal verschwunden sind. Europa ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte, auch wenn einige Protagonisten dies im Hinblick auf die am Sonntag stattfindenden Europawahlen iäständig in Abrede stellen wollen, aber wir alle können nicht leugnen, dass dieses Europa ein Ort ist, wo Kriege und der damit verbundene Schrecken bis vor kurzem tatsächlich nur aus Filmen wahrgenommen werden konnte und auch wenn es en vogue ist auf das Europaparlament zu schimpfen und dessen Regulierungswut zubemängeln, muss uns dennoch bewusst sein, dass nur ein starkes, einheitlich politisch agierendes Europa unser Garant für Frieden und Sicherheit sein kann und deshalb ist es so wichtig, am Sonntag, dem 9. Juni bei der Europawahl das Privileg der Stimmabgabe zu nutzen, damit die europäische Idee, die noch nicht perfekt ist, weiter bestehen kann und nicht von innen durch Partikularinteressen ausgehöhlt wird. Viele Menschen in anderen Ländern würden uns für die Möglichkeit an einer freien Wahl teilzunehmen beneiden, da sie diese Option nie hatten und wir schätzen dieses Geschenk nicht, weil wir leider nicht begreifen, wie es zustande gekommen ist. Das Europa von heute ist und bleibt ein lebensbegleitendes Projekt an dem wir alle arbeiten müssen, weil wir als Wahlberechtigte, unabhängig von Geschlecht, Orientierung, Sprache, Herkunft, Religion etc. es sind, die dieses Europa ausmachen!!!

Andreas Beck

Vorstand Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf

7 Monate

Der europäische Gedanke, dass aus ehemaligen Erz-Feinden gute Nachbarn, Freunde und zuverlässige Partner werden können, bleibt wertvoll. Dass Versöhnung und Verzeihung nach den vielen Millionen Toten und schrecklichsten Verbrechen der Faschisten möglich war, lag auch daran, dass Kriegsverbrecher transparent verurteilt und bestraft wurden. Hingegen fanden keine Pauschalverurteilungen nach Staatenzugehörigkeit statt. Was zwischen den Kriegsparteien des WK II möglich war und mit dem politischem Willen kluger, mutiger, visionärer Köpfe wirklich wurde - sollte das nicht auch zwischen den Menschen (!) in der Ukraine und Russland, sowie mit den Menschen in den Staaten der NATO möglich sein? Wie viele Menschen in Russland würden Putin die Gefolgschaft verweigern, wenn ihnen glaubhaft eine EU-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt würde? Ich finde, wir müssen an Europa 2045 denken und dürfen die europäischen Friedenspotentiale weder von Putin noch von den NATO-Falken und Waffen-Lobbyisten kaputtmachen lassen. Wenn die Kriegsverbrecher verurteilt und bestraft sind, können die Menschen wieder Nachbarn und Freunde werden. Hat schon eindrucksvoll geklappt - das gibt mir Hoffnung!

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