In 3 Schritten zum klaren Zielbild für den                 
KI-Einsatz in Eurem Unternehmen

In 3 Schritten zum klaren Zielbild für den KI-Einsatz in Eurem Unternehmen

Warum ein Zielbild so entscheidend ist

Ein Zielbild ist wie eine Landkarte: es verdeutlicht, wohin die Reise gehen soll und sorgt dafür, dass alle im Unternehmen eine Orientierung erhalten. Ohne ein solches Zielbild entsteht oft Unruhe und der Einsatz von KI bleibt oft ein Flickenteppich aus unkoordinierten Einzelprojekten. Die Folgen? Verschwendete Ressourcen, ungenutzte Potenziale und schwindendes Interesse in den Teams.

Ähnliches erlebte ich kürzlich in einem Immobilienunternehmen, das mit KI-gestützten Mietpreisprognosen experimentierte. Während die technische Umsetzung super funktionierte, fehlte dort jedoch eine Vorstellung, wie diese Analysen langfristig in die Geschäftsstrategie integriert werden können. Die Lektion hier: Ein Zielbild zu Beginn sorgt dafür, dass KI-Initiativen strategisch relevant und nachhaltig sind.


Drei Schritte zur Entwicklung eines Zielbilds

Ein Zielbild für die eigene KI-Strategie zu entwickeln, mag komplex klingen. Jedoch mit einer strukturierten Herangehensweise wird der Prozess klar und intuitiv machbar. Ich empfehle meinen Kunden, in diesen drei Schritten vorzugehen:


1. Sondiere erste mögliche Einsatzfelder für KI

Bevor du ein umfassendes Zielbild erstellen kannst, ist es hilfreich, mögliche Bereiche zu identifizieren, in denen KI einen Mehrwert schaffen könnte. Es geht hier nicht um eine detaillierte Analyse, sondern darum, erste Ansatzpunkte zu erkennen. Hier können bereits die Führungskräfte mit eingebunden werden. Ein Weg hierzu ist es, folgende Fragen zu stellen:

  • Wo sind in meinem/unseren Unternehmen heute die größten Engpässe oder Ineffizienzen? (z. B. repetitive Aufgaben, manuelle Prozesse, hohe Fehlerquoten)
  • Welche Bereiche könnten von intelligenter Datenverarbeitung profitieren? (z. B. bessere Kundenanalysen, präzisere Prognosen, automatisierte Entscheidungen)
  • Wo könnten Zeitersparnis und Produktivitätssteigerung am wertvollsten sein? (z. B. in der Kommunikation, Produktion oder beim Kundenservice)

In einem Berliner Startup, das ich begleite, war eine solche Sondierung ein echter Augenöffner. Die Gründer gingen davon aus, dass KI primär die interne Organisation verbessern könnte. Doch durch diese ersten Überlegungen wurde klar, dass ein großer Hebel in der Personalisierung von Kundenerlebnissen liegen könnte. Eine kurze Brainstorming-Runde brachte hier schon inspirierende Ansätze.


2. Entwickle ein Zielbild mit dem KI-Strategie-Canvas

Das Zielbild ist der Kern einer KI-Strategie. Es beschreibt, welche Rolle KI künftig im Unternehmen spielen soll und dient als Grundlage für alle weiteren Entscheidungen. Der KI-Strategie-Canvas ist ein bewährtes Tool, das Unternehmen hilft, die Vision auf den Punkt zu bringen. Er fasst die wichtigsten Fragen zusammen, die du beantworten solltest:

  • Vision: Wie sieht das Unternehmen mit KI in 3-5 Jahren aus?
  • Technologien: Welche KI-Technologien sind für deine Ziele entscheidend?
  • Prozesse: Welche Prozesse sollen durch KI verbessert werden?
  • Kultur: Wie müssen Teams und Organisationen für den KI-Einsatz aufgestellt sein?

Die Beantwortung und Visualisierung dieser Punkte sorgt für ein gemeinsames Verständnis im Führungs-Team und bietet eine gute Grundlage für die weitere Planung.

In einem Mittelstandsunternehmen, das ich unterstütze, hat der Canvas dazu geführt, dass die Geschäftsführung und die IT-Abteilung eine gemeinsame Sprache gefunden haben – das war ein entscheidender Schritt.


3. Leite strategische Ziele für den KI-Einsatz ab

Aus dem Zielbild lassen sich konkrete strategische Ziele ableiten. Diese sind entscheidend, um den Einsatz von KI in den Kontext der Gesamtstrategie zu integrieren. Nun stellt Euch am besten folgende Fragen:

  • Welche Geschäftsziele sollen durch KI unterstützt werden? (z. B. Effizienzsteigerung, Umsatzwachstum, bessere Kundenerlebnisse)
  • In welchen Bereichen bringt KI voraussichtlich einen großen Mehrwert? (z. B. Vertrieb, Logistik, Produktentwicklung)
  • Welche Risiken gilt es zu vermeiden?

Für ein Plattformunternehmen im B2C-Bereich, das ich berate, standen die Ziele schnell fest: bessere Produktempfehlungen und höhere Kundenbindung. Diese Klarheit half ihnen, die richtigen Anwendungsfelder für KI zu priorisieren und erste Pilotteams daran arbeiten zu lassen anstatt auf „jedes mögliche“ Projekt zu setzen.


Mein Praxis-Tipp: Stakeholder frühzeitig einbinden

Eine Erfahrung, die ich immer wieder mache: Die besten Zielbilder entstehen, wenn alle relevanten Stakeholder von Anfang an in den Prozess eingebunden werden. Niemand weiß was die Zukunft bringt, doch ein gemeinsames Zielbild schafft Involvement und Commitment. Entwickle Euer Zielbild deshalb nicht topdown in der Geschäftsführung, sondern binde die IT und Vertreter der operativen Teams mit ein. Eine kooperative Entwicklung sorgt nicht nur für bessere Ergebnisse, sondern reduziert auch Widerstände.


Fazit: Der erste Meilenstein auf dem Weg zur KI-Strategie

Das Zielbild ist nicht nur ein Konzept auf dem Papier – es ist der erste Meilenstein auf dem Weg zur erfolgreichen KI-Strategie. Es sorgt dafür, dass alle im Unternehmen wissen, wohin die Reise geht, und es schafft die Basis für weitere Schritte, wie die Erstellung einer Roadmap. Doch genauso wichtig ist: Es muss flexibel genug sein, um sich an neue Erkenntnisse und Technologien anzupassen.


Teaser für den nächsten Artikel / Folge 3:

In Folge 3 der Serie erfährst du, welche Rahmenbedingungen Unternehmen schaffen sollten, um KI erfolgreich umzusetzen – von technologischen Voraussetzungen bis hin zu einer passenden Unternehmenskultur.


Suchst Du Unterstützung? Oder wünscht Du den KI-Strategie-Canvas? Melde Dich gerne.

www.birgitstroebel.de


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