5 Tipps für eine motivierende Führung

5 Tipps für eine motivierende Führung

Wie können Führungskräfte den Geist echter Integrität am Arbeitsplatz entfachen und erhalten? Wie können sie authentisch wirken, menschlich handeln und dennoch Erfolgsorientierung einfordern? Wie können Mitarbeiter langfristig motiviert werden, ohne die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens aus den Augen zu verlieren? Diese fünf Tipps können helfen:

  1. Kümmern Sie sich um die Demotivierten: Im Regelfall erbringen Menschen nicht freiwillig schlechte Leistung und unter Demotivation leiden vor allem die Demotivierten selbst. Führungskräfte haben großen Einfluss darauf, ob die Arbeitsumgebung Motivation fördert oder nicht. Sind Mitarbeitende demotiviert oder leistungsschwach, können diese Gründe natürlich privater Natur sein. Sie können aber auch auf die Arbeitsumgebung zurückzuführen sein. Daher lohnen folgende Fragen: Welche Stimmung bringen Führungskräfte selbst mit zur Arbeit? Was tun sie dafür, dass Mitarbeitende Leistung erbringen können? Stellen sie alle notwendigen Ressourcen dafür zur Verfügung? Wie gut ist die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft?
  2. Erinnern Sie an produktive Ziele: Natürlich hat jeder mal einen schlechten Tag und nicht jeder ist jeden Tag gleich leistungsstark und motiviert. Wenn Sie jedoch merken, dass Jammern überhandnimmt, schreiten Sie ein. Erinnern Sie an produktive Ziele und suchen Sie im Zweifel ein Vier-Augen-Gespräch mit der unglücklichen Person. Fragen Sie nach, ob die Gründe für die schlechte Stimmung im Unternehmen zu suchen sind. Sollte das verneint werden, bitten Sie darum, das laute Jammern einzustellen. Es steckt andere an und zieht die gesamte Stimmung im Team oder der Abteilung herunter.
  3. Geben Sie Raum: Zu den drei wichtigsten psychologischen Grundbedürfnissen des Menschen zählen Autonomie, soziale Eingebundenheit und der Erwerb von Kompetenz. Führungskräfte können sehr viel dafür tun, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass diese drei Grundbedürfnisse befriedigt werden können. Ein angenehmes Arbeitsklima und ein kooperativer Umgang miteinander spielen eine entscheidende Rolle – ebenso wie die Möglichkeit der Mitarbeitenden, in dem Maße, wie es ihre Kompetenz zulässt, selbstbestimmt agieren zu können. Um also ein möglichst hohes Engagement zu entfachen, geben Sie den Menschen Raum und die entsprechende Unterstützung, aus sich selbst beruflich das Beste herauszuholen.
  4. Zeigen Sie Wertschätzung: Wertschätzung kommt vor Wertschöpfung. Viele neurowissenschaftliche Studien bestätigen das: Sprechen Führungskräfte Lob und Anerkennung aus und zeigen sie den Mitarbeitern gegenüber Wertschätzung und Loyalität, so setzen sie in den Gehirnen der Mitarbeitenden die glücklich machenden Stoffe Dopamin, Oxytozin und Opioide frei und tragen so automatisch dazu bei, eine motivations- und leistungsfördernde Umgebung herzustellen, in der Arbeiten Spaß macht und eine hohe Identifikation mit dem Arbeitgeber möglich ist. Loben Sie und zeigen Sie aufrichtige Anerkennung dann, wenn es angebracht ist.
  5. Vermeiden Sie Mikromanagement: Überbordende Kontrolle, wenige Freiheiten und übertriebene Detailorientierung sind deutliche Indikatoren für mikromanagendes Verhalten. Fehlendes Vertrauen, sinkende Loyalität, Verweigerung von Kooperation sowie Demotivation und steigende Krankenstände kennzeichnen das Arbeitsklima in einem so geführten Team oder Unternehmen. Doch auch die Führungskraft selbst tut sich keinen Gefallen, wenn sie nicht delegieren kann und ihre Mitarbeitenden in Unmündigkeit gefangen hält. Überlastung, mangelhafte Ressourcennutzung, sinkende Innovationskraft und Weitsicht sowie das Verlieren in operativen Aufgaben sind die Folgen. Die Kosten für Unternehmen sind immens. Wer in heutigen Zeiten agil und innovativ sein und die Mitarbeitenden verantwortungsvoll in Change-Prozesse einbinden möchte, muss Raus aus dem Mikromanagement".



Brigitte Arnold

Passionate DAZ teacher combining pedagogical expertise with industry experience.

6 Jahre

Liebe Frau Vogel, wie stets ein hervorragender Artikel. Ich habe beides am eigenen Leib erfahren: sowohl eine Chefin, von der ich behaupte, dass sie Mikromanagement aus lauter Unsicherheit ausübt und dadurch erreicht hat, dass in einem Jahr ein Viertel der Mannschaft gekündigt hat. Als auch einen Chef, der mit Wertschätzung, Verständnis und Vergebung (bei Fehlern) erreicht, dass man für ihn durchs Feuer geht.

Susanne Rundshagen

Einkauf, Vertrieb, Forderungsmanagement, Supplier and Customer Management

6 Jahre

Das muß auch ganz oben in der Führungsebene anfangen, sonst kann derjenige in der unteren Führungsebene leider meist auch nicht mehr allzuviel retten..

Hüseyin Yaprak

Key-Account-Manager bei DHL Express

6 Jahre

Igor Pavlovic FYI, anstelle sich den „Menschen zu Entledigen“, sollte man sich zuerst Fragen, weshalb diese Mitarbeiter Anweisungen nicht korrekt befolgen! Motivierte Mitarbeiter sind Gold Wert mein Freund! ;-)

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