6-Tage-Woche - bringt das was?
Griechenland "führt die 6-Tage-Woche ein", ist in den Medien zu lesen. Wäre das auch etwas für uns?
Arbeitszeiten und Entlohnung dekretiert nicht der Gesetzgeber, sondern sie werden von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bzw. deren Vertretungen autonom und eigenverantwortlich verhandelt. Das ist auch in Griechenland nicht anders. Dort schafft man lediglich die gesetzlichen Voraussetzungen für eine 6-Tage-Woche und legt gleichzeitig Regeln fest.
In Deutschland bedarf es eines solchen Schrittes nicht. Das Arbeitszeitgesetz erlaubt es, dass Arbeitnehmer 8 Stunden werktäglich - das inkludiert den Samstag - arbeiten, maximal 48 Stunden in der Woche. Was es bei uns nicht gibt, sind Regeln etwa zu den Zuschlägen, die bei einer 6-Tage-Woche zu zahlen sind. Das ist auch gut so, denn dies können Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Rahmen der Tarifautonomie problemlos selbst verhandeln.
Der Vereinbarung einer 6-Tage-Woche zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern steht in Deutschland gesetzlich nichts im Wege.
Bleibt die Frage, ob die 6-Tage-Woche ökonomisch vorteilhaft wäre. Deutschland steht vor dem Problem, dass in den kommenden Jahren geburtenstarke Jahrgänge das Rentenalter erreichen. Die in den Arbeitsmarkt nachfolgenden Jahrgänge sind nicht annähernd so zahlreich besetzt. Ein Beispiel: Der Jahrgang 1964 wird spätestens 2031 in Rente gehen - ein Arbeitskräftepotenzial von 1,4 Millionen Menschen. Der nachrückende Jahrgang ist nur noch halb so stark. In einem einzigen Jahr schrumpft das Arbeitskräftepotenzial um über 600.000 Personen.
Wenn aus der demografischen Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung kein Wohlstandsverlust resultieren soll, müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden: Verstärkte Zuwanderung von Fachkräften, Steigerung der Erwerbsbeteiligung, Erhöhung der Produktivität und auch die Verlängerung der Arbeitszeit. Insofern kann eine 6-Tage-Woche zur Kompensation des sich verschärfenden Arbeitskräftemangels beitragen. Klar ist aber auch: Das geht nur im Rahmen freiwilliger tariflicher Vereinbarungen. Der Gesetzgeber kann aber unterstützen, indem er einen rechtlichen Rahmen schafft, in dem eine längere Arbeitszeit attraktiv wird und bürokratiearm zu verwirklichen ist.
Energiemakler für Immobilienverwalter (Info), Geschäftsführer aseco GmbH
5 MonateBis auf die Darstellung des Demografie- Problems sagt der Artikel nichts aus. Weder zu den Beweggründen, noch zur Akzeptanz oder den Effekten. Reine Druckausübung damit junge Menschen doch bitte mehr arbeiten, damit die alten in den Ruhestand gehen können. Wer vergisst Kinder zu bekommen, kann nicht in den Ruhestand gehen. Anhebung des Eintrittsalters auf 70/75 und schon haben wir kein Problem mehr.
Griechenland hat mit Hinblick auf die Urlaubssaison die 6-Tage-Woche eingeführt, um deutsche Touristen zu Beurlaubung. Wenn jetzt in Deutschland eine 6-Tage-Woche einführt können die Griechen wieder pünktlich nach Hause gehen, aber wo bleibt da der Wohlstand den Sie angeblich bewahren wollen?