Alle Jahre wieder...von Erwartungen und Realitäten zu ganz viel Humor

Alle Jahre wieder...von Erwartungen und Realitäten zu ganz viel Humor

Dieses Jahr wird es anders!

Dieses Jahr werden wir uns nicht streiten! Sagte Sie zu sich selbst als Sie die Einkäufe rein trug, die sich in ihre Hände schnitten. Er saß auf dem Sofa und fragte „Schatz, soll ich dir helfen!“ und sie fluchte zurück:

„Das geht schon!“

In ihren Gedanken gefangen sah es anders aus, was für eine doofe Frage, der sieht doch wohl, dass ich Hilfe brauche, was fragt der denn, kann er nicht einfach aufstehen und mir helfen!

Er hingegen, gefangen in seinen Gedanken „Was hat sie jetzt schon wieder… frag ich sie, ist falsch, mach ich einfach, ist falsch, denn ich weiß ja eh nicht, wo alles hingehört und wenn ich dann frage, schreit sie mich nur an…!“

Dieses Jahr läuft es ruhig, entspannt und besinnlich! Dachten beide zeitgleich er/sie muss sich dafür nur um 180Grad drehen und so sein, wie ich es will und auch, wann ich es will OHNE, dass ich es ihr/ihm sagen muss!

Dieses Mal wirklich.

Das kann ja auch nicht so schwer sein ein ruhiges Weihnachtsfest zu feiern. Bei anderen geht es doch auch!

Warum also tanzen wir immer wieder aus der Reihe!

Warum ist es bei uns immer anders!

Warum…

Ja, warum eigentlich?

Klopf klopf

Wer ist da?

Die Realität!

Realität wer?

Realität mit dem besten Freund unausgesprochener Erwartungen!

Aha- ist irgendwie nicht witzig…

Sollte es auch nicht sein.

Übrigens, bei uns zuhause läuft es genau andersherum – wer es schön haben will, der ist eben auch verantwortlich dafür, dass es schön ist. Mein Mann mag es schön, schauen Sie mich an - DAFÜR BIN ICH DER LEBENDE BEWEIS! Ich bin übrigens Katharina Schultejans, nur, falls Sie mich mal googlen wollen. Okay, zurück zum Thema.

Wie wir es bereits oben angedeutet haben – Weihnachten ist (auch) das Fest der Körpersprache. Der weihnachtliche Deckmantel kommt daher mit frischem Lebkuchen Duft – es wird kaum was ausgesprochen, aber alles gesagt! Unverblümt, im wunderschönen Tannengrün und beispielsweise sichtbar, in welchem Winkel die Familienmitglieder und Gäste sich zueinander drehen.

Rücken an Rücken ist beispielsweise der Inbegriff von Eskalationsstufe rot… mein ja nur…. Schauen Sie mal, wie ihre Familienmitglieder sich neben Sie positionieren. Oder wissen Sie was, lassen Sie es. Wir wollen ja nicht für mehr Zündstoff sorgen, sondern einige Dynamikstangen eliminieren …

Nun gut, schließen Sie mal für einen Moment die Augen und stellen sich genau vor, wie ihr perfektes Weihnachten aussieht.

In den kleinsten Momenten, in allen Farben und mit ganz viel Liebe zum Detail.

Fertig?

Und nun, überprüfen Sie, welche Vorstellungen in Ihrem Rahmen der eigenen Handlungsmöglichkeiten liegen. Wahrscheinlich recht wenige, oder?

Also, dass Onkel Herbert wieder komische Geschichten erzählt, die jeder kennt, gehört ja irgendwie schon dazu, auch wenn keiner Lust hat zuzuhören. Das liegt eher weniger in Ihrem Handlungsspielraum, denn Sie können ja niemanden ändern, auch nicht Onkel Herbert. Was wäre ihr Handlungsspielraum? Genau, Sie laden Ihn einfach nicht ein. Ich erwähne hier nur noch einmal kurz, Weihnachten ist zumindest in der Theorie das Fest der Nächstenliebe. Aber hey, alles cool, von mir aus laden Sie Onkel Herbert aus, ist ja nicht mein Onkel.

Oder auch Tante Elfriede – Elfriede, ein wahrer Sonnenschein, duftet nach 4711 Parfüm, hat warme Sahnebonbons in ihrer Tasche, die 1965 abgelaufen sind, und fragt jedes Mal aufs Neue – „Naaaaaa, wann ist es denn bei euch soweit mit dem Nachwuchs, häää?“ Elfriede ist da auch nicht diskriminierend unterwegs. Die, die schon Kinder haben, die fragt sie dann einfach, wann das vierte, fünfte oder sechstes Kind unterwegs ist. Für Elfriede ist die Anzahl der Kinder nämlich ein ähnliches Statussymbol wie die gute alte Tupperware. Wie sieht hier Ihr Handlungsspielraum aus? Sie können ihr ein Sahnebonbon geben, welches ihr den Mund verklebt. Das ist allerdings nur eine partielle Lösung, denn irgendwann ist das Bonbon ja auch ausgelutscht. Auch Elfriede können Sie ausladen, sagen Sie ihr einfach, sie machen gerade ein Kind, das wird sie zufrieden stimmen.

Und dann noch Ihr pubertierendes Kind – es ist genervt, mal was Neues! Nicht von Onkel Herbert, nicht von Tante Elfriede, da, wo es objektiv einen Grund für hätte – Nein. Es ist genervt durch die Pubertät, demnach durch die Natur und natürlich lässt es diese Genervtheit an Ihnen aus. Nur an Ihnen!

Auch das können Sie evolutionstechnisch nicht verändern. (Sollten Sie das doch können, dann schreiben Sie bitte ein Buch darüber, denn für Eltern ist das der heilige Gral!) Die Gegebenheiten schon, indem Sie Ihr Kind ebenfalls ausladen. Nicht nett, aber effektiv. Ich habe auch hier noch Kontakte zum Jugendamt – also…Sie verstehen schon…

Traditionen - noch so ein Thema - manche machen wirklich Raclette zu Weihnachten - Glaubt et denn einer. Höchst christlicher Feiertag und dann verbrutzeln Manche Fleisch. Kartoffelsalat mit Bockwürstchen - da dreht sich doch jede polnische Person im Grabe um! Und wenn die Person (noch) nicht im Grabe liegt, dann seien Sie sich sicher: Diabeł cię dopadnie!!!!!

Dass es keine weißen Weihnachten gibt, denn erst dann, ist es so richtig schön. Ja, nein- naja, da fällt selbst mir nichts zu ein. Wer wirklich wütend aufs Wetter ist, der sollte ganz dringend eine Beratung bei mir buchen, das krieg ich in einem Artikel nicht geregelt - auch nicht mit Unterstützung von Katharina. Sollten Sie wirklich vorhaben mit dem Wetter zu reden, ist das für uns auch völlig okay. Ich biete Rhetorik Schulungen an – soll ja nett klingen (wenn schon irre), nicht wahr.

Bei aller Liebe, was stimmt denn nicht mit Ihnen?!?! Sie wollen aber auch leiden, oder?!

Übrigens sind weiße Weihnachten auch doof – denn sind wir mal ehrlich Schnee schaufeln, streuen, kalt, irgendwie auch unschön

Also - Sie merken, worauf wir hinauswollen? Wenn Sie etwas nicht ändern können, dann hören Sie auf es zu versuchen. Suchen Sie Alternativen oder überlegen Sie sich, wie Sie selbst damit besser umgehen können. Paradoxe Intervention finde ich immer schön, was wäre denn beispielsweise damit, laut (und ich meine wirklich laut) ein wunderbares Lied so schief wie möglich zu trällern und auf den Tisch zu tanzen, wenn Onkel Herbert mal wieder loslegt?

Ich empfehle übrigens Last Christmas von Wham, das hört man ja so selten. Meine Idee wäre Abcdefu von gayle – Bombensong, dessen Inhalt mir deutlich an Familienzusammenkünfte angelehnt scheint!

Oder sich die Klamotten der pubertierenden Tochter anzuziehen, selbstverständlich als Vater und entweder für den Brüller des Abends oder zumindest für einen guten Grund zu sorgen, damit das pubertierende Kind genervt ist? Ich mein man tut ja, was man kann, nicht wahr…

Kommunikation – Kommunikation ist der Schlüssel. Na gut, EIN Schlüssel, denn auch damit können Sie weder Onkel Herbert noch das pubertierende Kind und schon gar nicht das Wetter ändern. Was Sie damit können, ist Ihre Erwartungen transparent zu formulieren und ggf. damit eine Veränderung herbeiführen.

Ich KORRIGIERE: hilfreiche Kommunikation – denn auch hier gibt es Grenzen. Zu sagen, „liebste pubertierende Tochter, bitte sei dieses Mal nicht so genervt“, wird eher dazu führen, dass die pubertierende Tochter bereits ab der Frage genervt ist und die Augen kostenlos und nur für Sie verdrehen wird.

Sollten Sie auf die Straße gehen und mit dem Wetter reden, bitte machen Sie davon ein Video, wir würden es gerne sehen. Wir meinen natürlich, wir brauchen das für einen Freund.

Kommunikation beginnt nicht bei den anderen, sondern bei sich selbst. Dafür müssen Sie sich zunächst einmal selbst reflektieren und sich selbst zuhören.

Was will ich – ein ruhiges Fest, welches ich nur feiern kann, wenn ich allein bin. Wobei auch hier der Einschub. Allein sind Sie nie und manchmal sind die Gedanken schlimmer als Onkel Herbert oder Tante Elfriede…

Was will ich nicht – Chaos, zerbrochene Suppenschüsseln und ausgelaufene dickflüssige Soße auf dem weißen Tischtuch. Auch hier möchten wir an dieser Stelle noch einmal sehr deutlich erwähnen, dass kein Kartoffelsalat mit Bockwürstchen den Weg auf unsere Tische finden wird- NIEMALS!!!!

Was genau stresst mich und was kann ich ggf. delegieren, denn muss ich denn wirklich alles selbst machen? Muss es so eingeräumt werden oder darf auch jemand anderes sich mal etwas entfalten, wohlwissend, dass mein Weg natürlich der bessere wäre! (Ja auch hier: Humor und Ironie hat einen festen Platz unterm Tannebaum – naja, zumindest für uns)

Okay, jetzt haben wir ein bisschen aufgerüttelt und nun wollen wir Ihnen aber auch alltagspraktische Impulse an die Hand geben, die Ihnen helfen werden, dass es dieses Mal wirklich (etwas) anders werden (könnte) – wir sind ja auch keine Göttinnen.

5 goldene Regeln für ein wirklichkeitsnahes Weihnachtsfest

🎄Machen Sie sich klar, niemand, aber wirklich niemand die Absicht verfolgt, Sie zu ärgern. Onkel Herbert ist mit seinen Gedanken in der glorreichen Vergangenheit. Tante Elfriede ist nur am Fortbestand der Familie interessiert und ihr pubertierende Kind ist ganz bei sich selbst. Nur bei sich- und das muss es auch, denn das Gehirn verkabelt sich gerade neu!

🎄Machen Sie sich klar – niemand, aber wirklich niemand kann Ihre Gedanken lesen! Egal wie gut Sie sich kennen. Und stellen Sie sich die Frage, weshalb Sie glauben, dass es Weihnachten so wäre, wenn es die anderen 364 Tage im Jahr auch nicht funktioniert hat!    

🎄Machen Sie sich klar, niemand, aber wirklich niemand alles allein schaffen kann. Wenn Onkel Herbert und Tante Elfriede vielleicht einen Job von Ihnen bekommen, lassen Sie das Geschichten erzählen und Fragen über den Nachwuchs – jeder möchte das Gefühl haben, gebraucht zu werden!

🎄Machen Sie sich klar - niemand, aber wirklich niemand verbergen kann, was in ihm vorgeht. Ihre inneren Prozesse strahlen nach außen, ob Sie das wollen oder nicht. Und das färbt die gesamte Situation ein.

🎄Machen Sie sich klar -  niemand, aber wirklich niemand sorgt mit einer bitteren Miene dafür, dass das Chaos nicht ausbricht, deshalb versuchen Sie doch mal darüber zu lachen- denn das sind die Momente, die wir in Erinnerung halten. Der verbrannte Kuchen, die dickflüssige Soße, die Katze im Tannebaum, der dann umkippt. Das sind Ihre Erinnerungsmomente, von denen Sie später als „Onkel Herbert/Tante Elfriede“ sprechen und allen anderen auf die Nerven gehen werden. Das ist der Kreislauf einer Familie.

Wir wünschen Ihnen warme leckere abgelaufene Sahnebonbons, viele Geschichten, die Sie bereits tausendfach gehört und irgendwann vermissen werden und so viel nicht verbranntes Essen, damit alle satt werden – realistisch halt! Falls Sie es bis hierhin nicht verstanden haben – KEINE BOCKWURST!!!!!!

Ihre Katharina Schultejans und Melissa Lobert 


Andreas Bachmann

🔷 Networker & Eventhost @ SKZ - German Plastics Center 🔷 Digitalist | Businesscamper | Coach - always networking, exchanging and entertaining people 🎯

2 Jahre

Nehmt mich bitte für die nächste Weihnachtsausgabe mit Mädels! 🙏🏼😬 Ich bringe dann noch den spannenden Aspekt mit, dass die halbe Familie kurz vor Weihnachten Geburtstag hat und wie es ist schon mit einer Überdosis Familie in die stille Zeit zu gehen, weil alle Onkels und Tanten alles gerade schon dreimal diskutiert haben. Ihr seid die Besten! …kann man das gendern??? 😁

Denise Omert

Natur- Resilienztrainerin Themenwanderung in der Rhön

2 Jahre

Jeder kennt sie die „kleinen Probleme“ am Weihnachtstisch. 🤭 jährlich etwas Abwechslung an Weihnachten schadet nicht, so kann jeder was von der ruhigen Zeit haben u hinter all den Witzigkeiten in eurem Artikel, steht auch der Funke Wahrheit… die Tipps sind super… 🤩 schönes Highlight zum Abschluss des Jahres 👏🏻👏🏻👏🏻

Melissa Veronika Lobert

💡Die Lobert-Methode für ein Leben in Balance Inhouse Schulungen I Workshops I Vorträge I Autorin

2 Jahre

#Lachen hilft die #Feiertage zu überstehen, denn sind wir mal #ehrlich, mit #negativer Laune wird es in der Regel nicht besser 😅 #Weihnachten das Fest der #Liebe... mhm besinnliche Zeit Ihnen allen 😅 und ganz viel #Kraft

Katharina Schultejans

Vielfalt Spricht | Wir entwickeln Kompetenzen

2 Jahre

Ala Reiz-Reaktion bist du mindestens genau so viel Feuerwerk wie ich, Kollegin. Ohne Flacks, ich danke dir für die Gelegenheit zu diesem Artikel, ich habe Tränen gelacht und dabei gleichzeitig reflektieren können, was es eigentlich ist, das Weihnachten zu so einem besonderen Fest macht. Es ist die Begegnung mit Menschen, die feste Spuren hinterlassen. Das trifft auf Onkel Herbert zu, auf Tante Elfriede. Und ganz klar auf dich! Alles ohne Wertung natürlich. Ich mein ja nur.

Anita Klein

Mehr Lebensfreude durch LachWellness! Entdecke, wie Lachen Stress abbaut, dein Wohlbefinden stärkt und Leichtigkeit in dein Leben bringt

2 Jahre

Köstlich.....genau mein Humor 👍😊

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