Alpträume bei Kindern

Alpträume bei Kindern

Was sind Alpträume?

Am häufigsten haben Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren Alpträume. Ungeachtet dessen, dass Alpträume sehr unangenehm sind, sind sie in Wirklichkeit ganz ungefährlich. Außerdem helfen uns diese Träume unsere Ängste zu bewältigen, sich mit den eigenen Emotionen anzufreunden und die Kontrolle über sich zu behalten. Träume kommen nie ohne Grund - sie sind unsere Helfer.

Das Kind, das Alpträume hat, erinnert sich häufig am Morgen nicht mehr daran. Dies bedeutet, dass das Gehirn die nötige Information vollständig „verarbeitet“ hat. Es passiert auch, dass das Kind nachts mit einem Schrei aufwacht und morgens aufgeregt über seinen Traum berichtet und diesen auch nicht mehr vergisst. Dann braucht es Unterstützung und Hilfe der Eltern, um seinen Traum zu verstehen. Dies kann in Form einer Besprechung, einer Erzählung oder eines Spiels geschehen. Elter sollten dem Kind beibringen, eigene Phantasien und Träume in Ruhe zu überdenken.

Warum haben Kinder Alpträume?

Psychologen sind zur Einsicht gelangt, dass Träume uns helfen Erlebnisse zu verarbeiten, die im Laufe des Tages geschehen sind (besonders wenn sie erschreckend waren). Und im Laufe des Traums wird das Kind Zeuge wie das Gehirn seine Erlebnisse sortiert.

Welche Alpträume gibt es?

  1. „Alltägliche Träume“. In diesen Träumen können Ereignisse des realen Lebens nachverfolgt werden, auch wenn sie märchenhaft aussehen. Zum Beispiel hat Papa seinen Sohn getadelt, weil er ohne Erlaubnis eine Krawatte genommen hat. Nachts träumt der Junge davon, dass ein Drache einen Prinzen verfolgt, weil er ihm auf den Schwanz getreten ist. Ein solcher Traum hilft dem Kind mit der Schuld und mit der Bestrafung in Einklang zu kommen.
  2. „Tiefe Träume“. Diese Träume sind nicht so einfach zu verstehen. Sie helfen den Kindern, sich an Veränderungen, an das Erwachsenwerden, an Krisen und an psychologische Probleme zu gewöhnen (Beleidigung, eine unfaire Bestrafung). Manchmal können „tiefe“ Träume ein Zeichen dafür sein, dass das Kind krank wird. Unser Gehirn fängt sofort an, mit Hilfe der Träume alle Veränderungen zu verarbeiten, die im Körper passieren.

Was sollte man tun, wenn das Kind Alpträume hat?

  1. Reden Sie vor dem Schlafen über die Erlebnisse, die am Tag passiert sind. Wenn das Kind unruhig ist, dann versuchen Sie zu erfahren, was ihm Sorgen macht und unterstützen Sie ihn. Es ist gut, wenn das Kind mit dem Gefühl der Sicherheit einschläft. Außerdem ist wichtig, wenn das Kind leicht erregbar und empfindlich ist, das ihm das Lesen vor dem Schlafengehen nicht helfen wird. Suchen Sie eine individuelle Möglichkeit Ihr Kind zu beruhigen, damit es ruhig einzuschläft. Vermutlich müssen Sie ihm ein Lied singen, gemeinsam Schwimmkerzen anmachen, die Sterne an der Decke betrachten oder ein beruhigendes Bad nehmen.
  2. Sie können sich einen nächtlichen „Beschützer“ ausdenken – ein Spielzeug oder ein Nachtlicht. So wird das Kind wissen, dass es etwas hat, was ihn beschützt, und es wird weniger Angst haben.
  3. Wenn das Kind im Schlaf schreit aber nicht aufwacht, dann wecken Sie ihn nicht und kontrollieren Sie, ob es hinfallen oder sich anders verletzen kann. Wenn es für Sie sicherer erscheint, dann halten Sie seine Hand. Falls das Kind sich an nichts erinnern kann – sprechen Sie nicht über das Thema. Überhaupt sollten Sie dem Träumen keine übermäßige Aufmerksamkeit schenken. Sonst können diese ein Mittel zur Manipulation der Eltern werden.
  4. Wenn das Kind aufgewacht ist, machen Sie das Licht an, um ihm zu zeigen, dass sich im Zimmer nichts verändert hat. Hören Sie ihm aufmerksam zu. Wenn das Kind bei den Eltern schlafen möchte, dann können Sie es ruhig erlauben.
  5. Erschrecken Sie sich selbst nicht! Die Bewusstlosigkeit des Kindes ist ein starker Mechanismus, dem man vertrauen kann. Wenn sie im Schlaf ein symbolisches Sujet anbietet, dann ist das Kind bereit, damit fertig zu werden. Deswegen sollten Sie dem vertrauen, was geträumt wird, auch wenn es etwas Erschreckendes oder Unverständliches ist. In jedem Fall, wenn das Kind über den eigenen Traum reden möchte – erhalten Sie das Thema des Traums und entwickeln Sie es weiter.
  6. Wenn das Kind morgens über den Traum redet, aber nicht mehr weiß, wie er endet, dann kann man sich das Ende ausdenken.
  7. Sie müssen die Gefühle des Kindes deutlich benennen und sagen: „Du hast dich erschreckt.“ Sie können sich zusammen ein Märchen ausdenken, in dem die erschreckenden Episoden des Traums vorkommen. Am besten man spielt dieses Märchen in Wirklichkeit körperlich durch und erzählt es nicht einfach nur. Wenn das Kind als Autor auftritt, dann nimmt er seine Ängste unter Kontrolle und lernt damit umzugehen. Am Ende des Märchens ist es wichtig zu unterstreichen, dass das Kind (der Held) unverletzt geblieben ist, nachdem er alle Abenteuer erlebt hat. Sie sollten es besonders dann unterstreichen, wenn der Traum nicht „alltäglich“ sondern „tief“ war.
  8. Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Traum „alltäglich“ ist, können Sie dem Kind vorschlagen, den Traum zu verändern und ihn ungefährlicher zu machen. In diesem Fall, wird dies seine Möglichkeiten symbolisieren, schwierige Situationen im realen Leben zu überwinden. Aber Vorsicht: derselbe Vorschlag bei einem „tiefen“ Traum kann Schaden verursachen!

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