Altersvorsorge? Mein Mann?
Die meisten, die mich kennen, wissen, dass ich keineswegs alle “female shift”-Bewegungen und Ansichten teile, aber heute habe ich zu dem Thema etwas zu sagen:
Auch wenn es einem fast unglaublich erscheint, aber es hat tatsächlich bis 1962 gedauert, dass eine Frau in Deutschland ihr eigenes Bankkonto eröffnen durfte. Weitere 15 Jahre vergingen, bis Frau 1977 ihren Arbeitsvertrag selbst unterschreiben durfte, ohne dass der Ehemann diesen jederzeit hätte kündigen können.
Ich frage mich manchmal, ob es an dieser späten Entwicklung liegt, dass es heute immer noch Frauen gibt, die sich beim Thema Altersvorsorge gänzlich auf ihre Männer verlassen oder sich durch die Tatsache, dass sie verheiratet sind, in vermeintlicher Sicherheit wähnen, und sich daher nicht um das Thema kümmern.
Ich vertraue Statistiken ja nur bedingt, aber ich teile diese Erfahrung aus meiner Tätigkeit als Finanzberaterin: Frauen fangen rund zehn Jahre später damit an, sich ein eigenes Vermögen aufzubauen. Durchschnittlich sind Frauen in ihren 30ern, während Männer bereits mit Anfang 20 fürs Alter vorsorgen. Die Tatsache, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer macht das Ganze natürlich noch präkerer.
Diese, wie man denken könnte, „nur 10 Jahre“ Unterschied bedeuten aber rund 50% weniger Rente im Alter! 50% weniger Geld, das man für wundervolle Dinge ausgeben könnte.
Dabei zeigen Studien, dass Frauen sogar die besseren und durchaus erfolgsgekrönteren Anleger sind. Sie sind wesentlich geduldiger als männliche Anleger und meiden unkalkulierbare Risiken. Mit ihrer Beharrlichkeit und Nervenstärke verfügen sie über die besten Voraussetzungen, um im Finanzbereich Vermögen aufzubauen. Laut langjährigen Forschungen verwalten Frauen Risiken umsichtiger, denken langfristig und treffen relativ unvoreingenommen Entscheidungen. Die positive Folge: Sie erzielen eine höhere Kapitalrendite. Dazu gibt es sogar eine Studie der US-Fondsgesellschaft Fidelity (2017) mit der folgenden Schlussfolgerung: Frauen sind es schon seit Jahrhunderten gewohnt, Produkte auf dem Markt möglichst günstig einzukaufen. Aus diesem Grund verfolgen sie intuitiv eine Value-Strategie und kaufen möglichst niedrig bewertete Aktien.
Mit einem individuellen Finanzkonzept kann man (und definitiv auch jede Frau!) Balance schaffen, auch in Hinblick darauf, was Frau tut, was Mann tut.
Ein Mann ist keine Altersvorsorge – egal, wie glücklich verheiratet man ist!
Ich bin eine Frau und hatte das Glück, dass mir schon in jungen Jahren das Bewusstsein für Finanzen beigebracht wurde. Abgesehen davon, dass mir mein Beruf Spaß macht, egal wen ich berate, möchte ich anderen Frauen helfen, die sich noch schwer tun, das Thema anzugehen. Wer keine Zeit dazu findet, sich damit zu beschäftigen, vergibt wertvolle Zeit, die er später in vollen Zügen mit dem notwendigen Kleingeld genießen könnte. Du bist eine Frau oder Ihr kennt Frauen, die wissen wollen, wo sie stehen und vielleicht auch lieber von Frau zu Frau über Finanzen sprechen möchten? Connected Euch/Sie gerne mit mir!
Sarah Blömer / CEO FINGES GmbH / Maximilianstr. 47 / 80538 München
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