Argumente für eine priorisierte HR-Digitalisierung

Argumente für eine priorisierte HR-Digitalisierung

„Leider konnte im Rahmen der Digitalisierungsoffensive im Unternehmen kein Budget für die HR-Digitalisierung erübrigt werden. Andere Projekte wurden priorisiert.“ So und so ähnlich höre ich es in vielen meiner Gespräche mit HR-Verantwortlichen. Sie haben längst verstanden, dass sie zukünftig nur wettbewerbsfähig bleiben können, wenn nicht weiterhin Aktenberge in Papier, Excel-Listen und Datenfriedhöfe ihren Alltag bestimmen. Personalverantwortliche die heute nicht müde werden, Geschäftsführern und Entscheidern wichtige Gründe für die Digitalisierung von HR aufzuzeigen, haben morgen einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.

Argumente, die für eine Priorisierung der HR-Digitalisierung im Unternehmen sprechen:

1.      Automatisierung von Verwaltungstätigkeiten 

Die Verwaltung und Administration sind wichtige Aufgaben im HR-Bereich, die allerdings auch viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Digitalisierung hilft diese Prozesse effektiv zu automatisieren. Das spart Zeit, reduziert Fehler und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit im gesamten Unternehmen und innerhalb der Personalabteilung.

2.      Effizienz und damit mehr Zeit für eine zielgerichtete HR 

Innerhalb von HR ist festzustellen, dass sehr oft das Recruiting Vorrang bei der Digitalisierung des HR-Bereichs bekommt. Hier liegen die enormen Vorteile auf der Hand. Stellenausschreibungen erreichen eine größere Reichweite, Suchmöglichkeiten werden besser und effizienter, die bessere Messbarkeit ermöglicht eine entsprechende Steuerung und Talent Pools können effizient und nachhaltig gepflegt werden. Eine positive Candidate Experience unterstützt das Employer Branding. HR kann jedoch nicht nur im Recruiting eine wichtige Rolle spielen. Vielmehr kann sich HR stark machen als Partner, der eine nachhaltige Personalentwicklung und Nachfolgeplanung gewährleistet, der Wissensmanagement als auch Personalplanung entsprechend managt, sowie die Organisationsentwicklung und das Veränderungsmanagement unterstützt oder gänzlich verantwortet. Dafür gilt es den gesamten HR-Bereich nach und nach zu digitalisieren.

3.      Eine neue HR-Excellence 

Das digitale Personalwesen dient dazu, das Unternehmen zu unterstützen und dessen Ziele der Personalstrategie zu erreichen. HR-Digitalisierung macht das HR-Business beweglicher und ermöglicht, eine neue HR-Excellence zu etablieren und sich als strategischer Partner der Unternehmensführung über eine administrative Rolle hinaus zu beweisen. All diese Themen benötigen Zeit, die HR durch mehr Effizienz und Automatisierung im operativen Tagesgeschäft gewinnen kann.

4.      Sichere Handhabe von Daten  

Spätestens seit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung ist das Thema Datenschutz für HR ein Brennendes, weil es Vieles zu beachten gilt und noch achtsamer mit Daten umzugehen ist. HR-Software ist eine Art Versicherung für den Umgang mit Daten und deshalb unverzichtbar für jede professionelle und verlässliche Personalabteilung.

5.      Data Analytics 

Um den Ansprüchen von Geschäftsleitung, Management und nicht zuletzt der Mitarbeitenden gerecht werden zu können, helfen die neuen Technologien dabei, alle Daten auf einen Blick zu liefern, alle Führungskräfte und Mitarbeitende in digitale Workflows einzubinden und Führungskräfte in Entscheidungsprozessen zu stärken. Die Entscheidungsfindung auf der Grundlage von verlässlichen Personaldaten sichert den langfristigen Unternehmenserfolg. Die Bedeutung von Data-Analytics und kontinuierlichen Analysen kristallisiert sich dabei klar heraus.

6.      Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit 

Nicht zuletzt durch die Covid-19-Krise werden für alle die teils schmerzhaften Auswirkungen einer fehlenden Digitalisierung spürbar. Dies hat zu einem besseren Verständnis und mehr Zustimmung für eine notwendige Veränderung geführt. So wurden beispielsweise im Eiltempo virtuelle Kommunikationstools wie Zoom oder Microsoft Teams eingeführt. Damit ist gerade in größeren Unternehmen eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit unkompliziert und auch auf Distanz möglich. Die Digitalisierung vereinfacht zudem sämtliche Abläufe im Unternehmen und ermöglicht eine agile und übergreifende Zusammenarbeit. So stehen beispielsweise auch weltweit agierenden Unternehmen mit mehreren Standorten alle Daten in Echtzeit zur Verfügung.

7.      HR als Treiber für die Digitalisierung im Unternehmen 

Eine enge Einbindung von HR in die Gestaltung der Geschäftsstrategie ermöglicht einen schnelleren Fortschritt bei der Erreichung der digitalen Ziele eines Unternehmens, weil digitale HR-Prozesse alle Mitarbeiter gleichermaßen betreffen. So kann HR den digitalen Wandel im Unternehmen als Transformationspartner beschleunigen. Setzt die HR-Organisation moderne HR-IT-Systeme zur Unterstützung der HR-Instrumente entlang der Wertschöpfungskette selbst ein, so wird sie dadurch zum Treiber für die Kultur- und Organisationsentwicklung. Der Einsatz einer HR-Software macht die Digitalisierung für jeden Mitarbeitenden im Unternehmen erlebbar. Je höher also der Reifegrad in der Digitalisierung des eigenen HR-Bereichs ist, desto überzeugender kann HR selbst ins Unternehmen hineinwirken, den Wandel forcieren und eine digitale Unternehmenskultur unterstützen.

Liebe HR-Verantwortliche, aus genannten Gründen, bleibt dran und setzt Euch im Sinne des weiteren Erfolgs Eures Unternehmens und aller Mitarbeitenden weiter für eine HR-Digitalisierung ein, es lohnt sich!

 

Marina Mach

"Wer ein Warum hat, erträgt fast jedes Wie."

3 Jahre

Ich sehe darin auch eine Chance für HR selbst - Die Chance, nicht mehr nur als "notwendige Verwaltungsabteilung" sondern als wichtiger strategischer Partner im Unternehmen wahrgenommen zu werden.

Georgina Frölichsthal

Solution Consultant at HRForecast

3 Jahre

Die verbesserte Datenbasis und damit bessere Analysemöglichkeiten - dadurch kann man besser auf die Ursache von Problemen eingehen, statt nur zu versuchen, die Symptome zu beheben.

Ronny Bierhals

Berater für Digitalisierung, Talentmanagement, Unternehmenswachstum, Personalentwicklung & lebenslanges Lernen

3 Jahre

Spannende Frage, meine spontane Antwort darauf lautet: Transparenz!

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