Attraktive Sparzinsen und Häuser für die rote Elite
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Attraktive Sparzinsen und Häuser für die rote Elite

Liebe Leserin, lieber Leser,

es herrscht Sommerpause in der Europäischen Zentralbank (EZB). Der EZB-Turm in Frankfurt ist derzeit verwaist, das Gebäude gar geschlossen: Die elektrischen Anlagen müssen saniert werden, bis Anfang September dauern die Bauarbeiten. Doch die sommerliche Ruhe ist trügerisch. Schließlich weiß nicht einmal EZB-Präsidentin Christine Lagarde, wie es im September weitergehen wird: Eine weitere Zinserhöhung – es wäre die zehnte in Folge – ist genauso möglich wie eine Zinspause.

Erstmals seit Jahren zahlen die Banken wieder positive Zinsen für Tages- und Festgeld von drei Prozent und mehr. Könnte es damit schon wieder vorbei sein, wenn die EZB im Herbst eine Zinspause einlegen sollte? Oder geht der Zinsboom für Tages- und Festgeld dann noch weiter? Es gibt zumindest Anzeichen dafür, dass die Zeit der besseren Sparzinsen noch eine Weile andauern wird. Mit einer geschickten Strategie können Sparer davon profitieren. Dennis Kremer hat sie aufgeschrieben. Ein Rat schon hier: Auf keinen Fall größere Beträge unverzinst auf dem Girokonto liegen lassen.

Kurz nach Gründung der DDR beschlossen die Behörden, Wohngebiete für die Intelligenz zu bauen. In Ostberlin entstanden Siedlungen mit großen Häusern. Die 23 Häuser der Siedlung, in der bis zu seinem Tod im Jahr 1953 auch der dann namengebende Schriftsteller und Kulturpolitiker Erich Weinert lebte, waren nicht für jedermann gedacht. Kurz nach der Gründung der DDR 1949 wurden sie für die Spitze der sogenannten Intelligenz errichtet. Bildhauer, Theaterleute, Maler, Redakteure, Dirigenten, Physiker, Schriftsteller sollten zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft beitragen. Es war ein enormes Privileg, auch wenn die Häuser nach heutigem Maßstab eher schlicht sind; wer hier einzog, gehörte einer Art roter Aristokratie an. Wir haben uns dort heute einmal umgeschaut.

Eine Karriere bei einer Großbank, ein Haus in Frankreich, vier Renten – und doch gibt es Geldsorgen. Wie es dazu kommen konnte, zeigt das Beispiel eines ehemaligen Bankers aus Gelsenkirchen: Nach dem Studium hat der heute 70-Jährige lange für die Dresdner Bank gearbeitet. In Essen und in Frankfurt, in Lyon, Paris und Luxemburg. Zur Jahrtausendwende ist er Abteilungsdirektor. Doch die Globalisierung setzte die damals drittgrößte Bank Deutschlands unter Druck. Sie baute Personal ab, er bekam das Angebot, in einem anderen Bereich eingesetzt zu werden. Doch er wollte sich nicht auf „die Resterampe“ schieben lassen, wie er es ausdrückt. Es folgte eine Odyssee durch verschiedene weitere Berufe, aufwärts ging es nicht mehr. Dann kam ein Ferienhaus in Frankreich dazu, die Dinge wurden teuer. Es ist eine Geschichte aus dem deutschen Alltag, viel geleistet, nicht arm, nicht reich, viele Herausforderungen. Und: Entscheidungen, die man trifft, haben Konsequenzen, auch das lernt man hier sehr deutlich.

In den kommenden beiden Wochen ist hier eine kurze Pause ... Ihnen ein schönes Wochenende und viele Grüße

Ihr Carsten Knop

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