Auf einen Kaffee mit der Kaffeevielfalt
Wie viele Sorten von Kaffee, wie viele Arten von Kaffee und wie viele Gelegenheiten Kaffee zu trinken gibt es und wie sieht es in der Kombination aus?
Manche Menschen haben klare Vorstellungen, Routinen. Ein Kaffee zum Frühstück oder ein Kaffee auf dem Arbeitsweg. Ein Espresso nach der Arbeit. Ein Cappuchino in der Morgenpause. Es ist auch die Vielfalt, welche Kaffee zum zweit beliebtesten Getränk auf der Welt machen. Und jeder weiss, die Nummer Eins ist Tee.
Abwarten und Tee trinken.
Zugegeben, es ist bereits eine Zeit her, seit dem letzten Espresso-Talk. In der Zwischenzeit ist einiges passiert, einige Kaffee wurden getrunken und manche Termine für einen Kaffee vereinbart.
Wieso treffen wir uns eigentlich auf einen Kaffee und nicht auf einen Tee?
Meine These ist, dass ein Kaffee ein anregendes Gespräch, einen aktiven Austausch bedeutet. Während man einen Tee trinkt, um zu entspannen, sich zu beruhigen und Dinge einfach gelassen hin zu nehmen. Ein Tee kann begleitet sein von einem Zeremoniell. Vom Aufgiessen, über das Eingiessen und über das nippen an der Tasse. Den kleinen Finger nobel abgespreizt signalisiert Tee eine Pause, ein Moment des Nachdenkens.
Der Kaffee selber ist, wenn man ihn gemeinsam trinkt, auch meist nur Nebendarsteller. Puristen mögen die klassische Espresso-Kolben-Maschine und können über den Schaum, Temperator, Kaffee, Röstung und Wasserhärte sinnieren, aber es ist eine kleine Gruppe von Enthusiasten, die sich dieser Analyse hingibt. Beim Tee gibt es schon verfeinerte Kulturen, ob ein Earl Grey, ein Oolong, ein Darjeeling oder Gokuro, die Welt der Tee-Liebhaber setzt ein anderes Level. Ein grosser Vorteil vom Tee gegenüber Kaffee? Kaffee basiert auf Kaffeebohnen, während Tee auf unterschiedlichsten Pflanzen basieren kann. Vom Früchtetee über die unterschiedlichen Kräutertees bis zum Grüntee und dessen Fermentierung. Tee wird in der Heilung eingesetzt, bei Erkältung oder Magenbeschwerden bis hin zur Diät.
Oft wirst Du gefragt, ob Du erkältet bist, wenn Du einen Pfefferminztee bestellst.
Das dritt meiste konsumierte Getränke auf der Welt ist Bier. Und auch Bier kennt eine grosse Vielfalt.
Meine Beobachtung ist, dass der Mensch, trotz aller Vielfalt, welche es gibt, sich auf ein paar wenige Sorten beschränkt. Egal ob es Kaffee ist, ob es Tee ist oder Bier. Am Ende wird aus der ganzen Vielfalt nicht "Neues" gesucht sondern auf das Vertraute oder bewährte gesetzt. Und wenn ich diese Metapher übernehme für das Business, würde meine These lauten:
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Vertrautes erhält immer vor neuem den Vorzug, bei Vertrautem wissen wir, was wir erwarten können. Neu bedeutet Ungewiss.
Der Mensch möchte wählen können. Er mag es nur nicht, wenn er keine Wahl hat und sich fügen muss. Und er wählt oft das, was sich bewährt hat. Auch wenn die Alternative Vorteile verspricht. So auch mit dem Kaffee oder Tee. Irgendwann legen wir uns fest und setzten auf das, was wir kennen und schätzen. Wir entlasten uns von der Suche und davon, uns immer wieder zu entscheiden, zu beurteilen und zu erfahren. Wir schützen uns vor Enttäuschungen aber auch der Frustration, etwas nicht gewusst zu haben oder gar über längere Zeit falsch gemacht zu haben Und das macht es schwierig. Schwierig, neue Dinge aus zu probieren, neue Dinge kennen zu lernen und überhaupt, neue Dinge zu lernen und das gelernte anzuwenden.
In einem gewissen Alter denkt man, man hat schon alles gesehen.
Mit dem Alter und der Erfahrung schätzt man Dinge anders ein. Es gab eine Zeit, da wurde das Potential für den PC auf ein paar Stück geschätzt. Langfristig mag das stimmen, wenn nun alles Cloud wird. Es gab auch eine Zeit, da wurde gesagt, es gibt nur noch E-Business oder Out of Business. Manche Vorhersagen sind eingetroffen, manches war nur eine Vision. Ob die Digitalisierung wirklich "Uber yourself before you get Kodaked" ist oder ob es nicht grundsätzlich um die Veränderung der Bedürfnisse geht? Wann bewegt sich der Mensch aus seiner Gewohnheit hinaus und ist bereit, neues anzunehmen?
Erst, wenn das Neue mehr Bequemlichkeit, mehr Komfort verspricht, als das Alte, sind Menschen bereits, das Alte für das Neue aufzugeben. Es reicht nicht anders zu sein, es muss besser, aber vor allem bequemer sein!
Und wenn es mal etwas neues beim Kaffee sein soll, aktuelle Trends sind zum Beispiel der "Bumbelbee", Espresso, Orangensaft und Eis. Oder als Cocktail, neben dem Klassiker des Irish Coffee oder B52, der Espresso-Martini. Wer gerne den Espresso kalt geniessen will, der Flash Brew könnte etwas für Dich sein. Mein Tip dazu: Zitronenabrieb. Das Rezept:
Ein erfrischender Espresso, wenn es einmal heiss zu und her geht. Und, wie ist es mit Deiner Lust auf Vielfalt?
Und zu guter Letzt. Auch die Kapselmaschine brachte eine Revolution mit. Und es ist nicht, dass es mehr Vielfalt gibt (die meisten haben zu Hause nur eine Sorte Kapseln), oder der Kaffee besser ist (das ist er im Vergleich zur Kolbenmaschine und frisch gemahlenen Bohnen definitiv nicht), es gibt nur ein Argument, welche den Erfolg der Kapselmaschine und den Umstieg auf diese brachte: Es ist einfach sehr sehr bequem, Kapsel rein, Kaffee raus.