Babyboomer können morgen schon weg sein!

Babyboomer können morgen schon weg sein!

Der Generationswechsel hat begonnen. In der Bewältigung des Babyboomer-Ruhestands liegt der Schlüssel zum Unternehmenserfolg von morgen: 

➡️Wer heute weitsichtig plant und handelt, bildet die resiliente Belegschaft von morgen. 

Wenn es nach den gesetzlichen Vorschriften geht, gehen Babyboomer mit 65 bzw. 67 Jahren in Rente. 

Meine Prognose: Die meisten gehen erheblich früher in den Ruhestand

Dieser Artikel liefert Strategien, um Ihr Unternehmen optimal auf die vorzeitigen Ruhestandentscheidungen vorzubereiten. 

Brain-Drain: Wie ersetzen Sie das Wissen der Babyboomer? 

Ein Szenario, wie es kein Unternehmen braucht: 

Der Fachkräftemangel grassiert. Es wird immer schwerer, passende Mitarbeitende zu finden. Und dann hören auch noch diejenigen auf, die bislang die verlässlichen Pfeiler in der Unternehmensstruktur waren. Diejenigen, die oft schon Jahrzehnte dabei sind, haben ein unerschöpfliches Know-how plus eine große Portion an Arbeitsmoral. 

Gründe warum Babyboomer schneller weg sind, als Sie denken

Hören Sie sich um. Es gibt jetzt schon immer mehr Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen, die Arbeitszeiten reduzieren. Ich kenne nicht mehr viele Menschen, die noch 40 Stunden arbeiten möchten. Und auch immer mehr, die das offensichtlich nicht mehr müssen. 

Der Wunsch oder auch die Bedürfnisse nach weniger oder keiner Arbeit rücken in der gesamten Bevölkerung immer mehr ins Bewusstsein. Das kann, muss aber nicht mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zusammenhängen. 

Wichtig für den Hinterkopf: 

Jedweder Stressor kann zur Kündigung führen! 

Je höher die Hierarchieebene, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Arbeit vorzeitig reduziert oder ganz aufgegeben werden kann, weil die finanziellen Verhältnisse es erlauben. 

Hinzu kommen Ersparnisse oder Erbschaften, die es erlauben, vorzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden. 

Der Trend ist ganz klar:  

👆 Viele wollen vor dem offiziellen Rentenstart in die Rente gehen.

Lassen sich Babyboomer ersetzen? 

Das ist die große Frage, die sich nicht nur Unternehmen, sondern ganze Volkswirtschaften stellen. 

Für Sie und Ihr Unternehmen ist es deshalb besonders wichtig, rechtzeitig auf diesen großen Wandel vorbereitet zu sein. 

Irgendwie ist das allen klar. Meiner Beobachtung nach wird in Unternehmen aber noch nicht planmäßig gehandelt. 

☝️Genau das ist mein Tipp und Appell: 

Erstellen Sie einen Masterplan Generationswechsel! 

Gibt es in Ihrem Unternehmen eine Übersicht, einen konkreten Plan über anstehende Ruheständler? 

Damit meine ich nicht nur diejenigen, die in den nächsten zwei Jahren ausscheiden oder diejenigen, die bereits in Altersteilzeit-Regelungen sind. Planen Sie längerfristig. Ich rate meinen Kunden, alle Mitarbeitenden ab 55 Jahren gut im Blick zu haben. 

  1. Wer geht wann in den gesetzlichen Ruhestand? 
  2. Welche Abteilungen/Unternehmensbereiche/Hierarchieebenen sind besonders betroffen? 
  3. Berücksichtigen Sie dabei, dass manch ein Mitarbeiter Rentenabschläge in Kauf nimmt und vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheidet. 
  4. Berücksichtigen Sie, dass Mitarbeitende wegen physischer oder psychischer Krankheiten früher aus dem Berufsleben ausscheiden könnten. 
  5. Achten Sie auf Indikatoren, wie gehäufte Krankmeldungen. 

Prävention: Nehmen Sie Gespräche auf. 

Ich beobachte immer wieder, dass Mitarbeiter gehalten werden und produktiver sind, wenn die Arbeitssituationen auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind. 

Arbeitszeiten und -modelle, die sowohl die Betreuung von Kindern als auch von pflegebedürftigen Angehörigen ermöglichen, gehören meines Erachtens ab sofort zur Ausgestaltung von Arbeitsplätzen dazu. 

Eine große Rolle spielen Arbeitsbedingungen, wie Teilzeit- und Homeoffice-Möglichkeiten. Hier hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan, mit Blick auf skandinavische Länder ist beim Thema Work-Life-Balance in Deutschland noch eine ganze Menge Luft nach oben. 

Persönliche Gespräche sind das A und O, um die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu verstehen und rechtzeitig reagieren zu können. 

So lassen sich Arbeitskräfte halten, die ansonsten vielleicht über einen vorzeitigen Ruhestand nachdenken. 

Bausteine für den Masterplan Generationswechsel

Im Zentrum der Zukunftssicherung von Unternehmen stehen der Transfer von Wissen und die Bindung von Mitarbeitern. Im Folgenden finden Sie die zehn essenziellen Elemente, die aus meiner Sicht für einen erfolgreichen Generationswechsel unerlässlich sind:

  1. Talente intern fördern: Identifizieren und entwickeln Sie das Potenzial Ihrer aktuellen Mitarbeiter, um zukünftige Führungspositionen zu besetzen.
  2. Diversität in der Rekrutierung: Migranten bringen andere Blickwinkel und frischen Wind. 
  3. 55 ist kein Alter! Stellen Sie auch “ältere” Mitarbeiter neu ein. 
  4. Kompetenzlücken analysieren: Ermitteln Sie frühzeitig, welche spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse mit dem Ausscheiden der Babyboomer verloren gehen könnten.
  5. Kultur des lebenslangen Lernens: Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, die Neugier und das Streben nach Wissen auf allen Ebenen fördert.
  6. Mentoring-Programme einführen: Koppeln Sie Babyboomer mit jüngeren Mitarbeitern, um einen nahtlosen Wissenstransfer zu gewährleisten.
  7. Expertengruppen bilden: Nutzen Sie die Expertise Ihrer erfahrensten Mitarbeiter, um interne Think Tanks zu schaffen.
  8. Alumni-Netzwerke aufbauen: Bleiben Sie mit ehemaligen Mitarbeitern in Kontakt, um von ihrem Wissen auch nach dem Ruhestand zu profitieren.
  9. Reverse Mentoring initiieren: Fördern Sie den Austausch zwischen Generationen, indem jüngere Mitarbeiter den Babyboomern neue Technologien und Arbeitsweisen näherbringen.
  10. Wissensdatenbanken anlegen: Dokumentieren Sie das Fachwissen Ihrer Babyboomer systematisch in zugänglichen Datenbanken.

Fazit 

Bisher sind es nur wenige meiner Kunden, die die sich intensiv auf den Generationswechsel vorbereiten. Das Interesse ist im letzten Jahr jedoch massiv angestiegen. 

Durch frühzeitige Planung, flexible Arbeitsmodelle und kontinuierliche Weiterbildung kann der Wissensverlust abgefedert und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden. 

Proaktives Handeln sichert die Zukunft von Unternehmen und schafft langfristige Wettbewerbsvorteile.

Eine Frage an Sie:

Wie steht Ihr Unternehmen da – sind Sie bereits strategisch aufgestellt, um die Lücke zu füllen, die die Babyboomer hinterlassen werden?

Wünschen Sie Unterstützung oder einen Gedankenaustausch? Dann melden Sie sich gerne! Hier ist mein Kalenderlink

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Christian Seifert

Strategien für mehr Erfolg mit zielorientierter Digitalisierung // Vorstand bei avenit AG

11 Monate

In einer Zeit, in der Fachkräftemangel und der Weggang erfahrener Mitarbeiter einer der größten Herausforderungen darstellen, kann KI eine eine innovative Lösung bieten: ttps://your.chatvusyon.ai/ki_chatbot_ceo

Achim Dohl

Interim Manager als COO, Werkleiter, Project Lead, Verlagerungen, Order To Cash, Vakanzüberbrückung in der Medizintechnik

11 Monate

Nutzt Interim Mangement auch für den Know How Transfer und für das Coaching von Führungskräften der nachfolgen Generation

Lukas Walangitang

Corp. VP Internal Audit

11 Monate

Sehr richtig, lieber Rico, aber neben dem Generationswechsel muß eine weitere Veränderung vorbereitet werden: die Beratertätigkeit der Babyboomer selbst; die nämlich beginnt, wenn selbige ihren Unruhestand antreten.

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