Mitarbeiterbindung: Kümmern Sie sich um Ihre Leistungsträger!

Mitarbeiterbindung: Kümmern Sie sich um Ihre Leistungsträger!

Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben: “Mein Qualitätsleiter hat Knall auf Fall gekündigt”, klagte einer meiner Kunden vor ein paar Monaten. Ein Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. 

20 Jahre sei der Qualitätsleiter im Unternehmen gewesen, habe stets hervorragende Leistungen erbracht und hatte viel Know-how. Er war ein Eckpfeiler des Unternehmens. 

Seine Kündigung ist ein Riesen-Verlust für das Unternehmen. Und sie hätte vermieden werden können. 

Es gab eine unschöne Vorgeschichte. 

“Er wollte einen Gehaltssprung: Von 80.000 auf 100.000 Euro. Von jetzt auf gleich. - Eine Unverschämtheit! Was fällt diesem Mitarbeiter nur ein? Da kann ich als Geschäftsmann doch nicht einfach so zustimmen,” erzählte mir der Geschäftsführer empört.

25 % Gehaltssprung: Wie hätten Sie entschieden? 

Zugegeben: Jeder Geschäftsführer, jede Geschäftsführerin, zuckt bei so einem ordentlichen Gehaltswunsch zusammen. 

25 Prozent mehr - ohne dass eine entsprechende Beförderung damit zusammenhängt - sind schon ein Wort. Allerdings wäre der Gehaltswunsch marktgerecht gewesen. 

Bei genauerer Überlegung ist diese Gehaltssteigerung allerdings die günstigere Variante. 

Rechnen Sie mit! 

Was die Neueinstellung kostet: 

  • Sie brauchen Zeit und Geld für die Suche eines neuen Qualitätsleiters.
  • Sie brauchen Zeit für die Einarbeitung. 
  • Es entsteht Unruhe unter der Belegschaft, weil eine langjährige Führungskraft geht. 
  • Das Know-How des vorherigen Mitarbeiters ist weg. 
  • Und zu allem Überfluss wird ein neuer Mitarbeiter in aller Regel erheblich teurer. 
  • In diesem Fall betrug das Jahresgehalt des neu eingestellten Qualitätsleiters 120.000 Euro. 

Der ursprünglich so empörte Geschäftsführer hat sich die Haare gerauft. 

Im Nachhinein gab er zu, dass er sich auf die Gehaltserhöhung hätte einlassen sollen. 

Und mehr noch: Er erkannte, wie wichtig Mitarbeiterbindung ist. Bislang lag der Fokus in diesem Unternehmen eher auf gutem Onboarding von neuem Personal. 

Das hat sich in diesem Unternehmen nun gewandelt. 

Die Moral von der Geschichte: 

➡️Haben Sie einen besonderen Blick auf Leistungsträger! 

Mitarbeiterbindung: Denken Sie an Ihre Leistungsträger! 

Das Gehalt ist nur EIN Aspekt der Mitarbeiterbindung. Auf weitere, zukunftsorientierte Methoden der Mitarbeiterbindung gehe ich im weiteren Verlauf des Artikels auch noch ein. Zunächst geht es aber erst einmal ums Geld. 

Clevere Gehaltserhöhungen

“Ich warte erst gar nicht, bis Mitarbeitende nach einem höheren Gehalt fragen. Ich erhöhe von alleine regelmäßig die Gehälter.” Das ist die Devise eines CEOs einer mir gut bekannten Marketing-Agentur. 

Ich finde dieses Vorgehen sehr klug. 

Es zeigt den wertschätzenden Umgang mit Mitarbeitenden! 

❓Wonach entscheiden Sie, welcher Mitarbeitende mehr Gehalt bekommt? Wie oft werden in Ihrem Unternehmen Gehälter erhöht? Und um wie viel? 

Wenn meine Kunden mir die Gehälter von neu zu besetzenden Positionen nennen, stellen wir oft fest, wie weit die “alten” Gehälter von den aktuell marktüblichen Konditionen abweichen. 

😳Langjähriges Fach- und Führungspersonal verdient häufig unterdurchschnittlich. 

Es leuchtet sofort ein: So weit sollten Sie es nicht kommen lassen. 

Und dennoch: 

➡️Mitarbeiterbindung ist mehr als regelmäßige Gehaltserhöhungen! 

Immer mehr meiner Kunden erkennen, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse von Leistungsträgern in Unternehmen einzugehen, ihnen zuzuhören und sie an Entscheidungen mitwirken zu lassen. Das sind Grundvoraussetzungen, um Mitarbeiter zu halten. 

Eine Form sind Angebote, die allen Mitarbeitern zugutekommen: 

  • Jobrad, 
  • Obstkorb, 
  • Wasserspender, 
  • Sport- und Freizeitangebote, 
  • Weiterbildungsangebote.
  • uvm.

Meiner Meinung nach noch viel wichtiger als solche Benefits sind passgenaue Unterstützungen: 

➡️Unternehmen sind gut beraten, genau hinzuschauen, wie sie ihre Leistungsträger unterstützen können, um ihnen das Arbeitsleben zu erleichtern. 

DAS ist Wertschätzung pur. Und zudem noch pragmatisch, lösungsorientiert und langfristig wirtschaftlich

Bei meinen Beratungsgesprächen habe ich immer wieder erlebt, dass dies genau die Arbeitgeber sind, bei denen Mitarbeiter, Fachkräfte und Führungskräfte über Jahre bleiben und selbstverantwortlich und eigeninitiativ hervorragende Arbeit leisten. 

Wie Sie Ihre Belegschaft und Führungskräfte unterstützen können: 

  • ausreichend Personal/Digitalisierung/Automatisierung, um Überlastung einzelner Mitarbeiter zu vermeiden
  • ausreichend Zeit für Feedback und Mitarbeitergespräche
  • effektive Meeting-Kultur

  • qualitativ hochwertige und leicht bedienbare technische Ausstattung, ggfs. Schulungen, verfügbarer technischer Support
  • gut auf Erfordernisse angepasste Weiterbildungsangebote

Sonderleistungen mit Wow-Effekt. 

Ganz besonders hilfreich sind Unterstützungsangebote im privaten Bereich, die letztendlich dazu beitragen, die Teilhabe am Arbeitsleben zu erleichtern. 

  • variable Arbeitszeiten und -orte. Das beinhaltet nicht nur Gleitzeit, sondern auch die Möglichkeiten, Arbeits- und Einsatzzeiten den Lebensumständen entsprechend zu verändern. Teilzeitlösungen, Sabbatical, Viertage-Woche, Homeoffice-Möglichkeiten…. 
  • Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Z.B. eine firmeneigene Kita oder Verträge mit Kitas, Babysittern oder Tagesmüttern.
  • Unterstützung in der Pflege. Das ist meines Erachtens eine von Arbeitgebern noch nicht erkannte überfällige Notwendigkeit: Immer mehr Arbeitskräfte betreuen pflegebedürftige Angehörige. Ähnlich, wie es bei der Kinderbetreuung erfolgt ist, gibt es in diesem Bereich noch viel Handlungsspielraum, um Betreuung und Arbeitsleben unter einen Hut zu bekommen. Denkbar wären Kooperationen mit Seniorenheimen oder Pflegediensten, um Ihren Mitarbeitern großen Organisationsballast abzunehmen. 

Es ist klar, dass diese Angebote nicht in allen Unternehmen und Arbeitsbereichen möglich sind. 

Mein Tipp: Sprechen Sie das offen an. 

🗣️Fragen Sie, welche Wünsche Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter haben. 

Überlegen Sie gemeinsam, ob es praktikable Lösungen gibt. Selbst wenn das nicht der Fall ist, wird Ihre Bereitschaft zu lösungsorientiertem Handeln erkannt und goutiert. Manchmal tun sich dann doch erstaunliche und praktikable Lösungen auf. 

Haben Sie Fragen? 

Sprechen Sie mich gerne an. Hier ist mein Kalenderlink

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Torsten Busch

Verkaufsleiter Nord bei Aura Light

7 Monate

👍🏻👍🏻👍🏻

Thomas Däubler

Managing Director / CEO

9 Monate

Interessanter Artikel Rico Hägele - regt zum Nachdenken und Nachmachen an. Danke!

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