Was bedeutet Organisationserfolg?
Organisationen sind durch ihre formalen und sozialen Strukturen bereits auf die Handhabung von Konflikten ausgelegt. So ist es Aufgabe von Führungskräften, Entscheidungen zu treffen. Jede Entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen vieles andere. Damit werden Erwartungen frustriert. Führungshandeln erfordert deshalb einerseits eine ausgeprägte Sicherheit im Umgang mit Kooperation als auch eine genauso starke Sicherheit im Umgang mit Konflikten.
Eine Besonderheit von Organisationen sind zwei parallele Strukturen, die sich gegenseitig stören können und gleichzeitig unverzichtbar sind. Das Gleichgewichtsmodell gründet in der Erkenntnis von Friedhelm Neidhardt, dass jede Gruppe auf formalen und sozialen Strukturen basiert. Für den Organisationserfolg ergibt sich, dass zwischen diesen beiden Strukturen ein Gleichgewicht herzustellen ist, da eine dauerhafte einseitige Überbetonung den Erfolg der Organisation reduziert oder sogar verhindert. Realisiert werden die Strukturen durch die Funktionen Management und Führung, die beide von
Führungskräften wahrgenommen werden müssen. Besonders in schwierigen Situationen, bei denen die emotionale Belastung zunimmt, wird durch den Reflex des Rückgriffs auf die bevorzugte Grundstruktur eine der beiden Funktionen vernachlässigt und verschärft dadurch das Problem.