Berufsstolz
Mit dem heutigen Fingertipp möchte ich ein Thema aufgreifen, welches in den letzten Jahren etwas an Attraktivität verloren hat. Wir leben heute eher in der Zeit der verbindlichen Unverbindlichkeit.
Die Rede ist vom Berufsstolz.
Es sind nicht nur Gehälter, die die Zufriedenheit mit dem Unternehmen und der Arbeit an sich bestimmen. Darüber hinaus ist es vor allem der Stolz auf die Leistungen der Firma, die jeden Beschäftigten an den Betrieb binden. Je besser das Image eines Unternehmens ist, desto eher präsentieren sich die Beschäftigten gern als Teil dieser Gemeinschaft.
Dabei muss ich zwangsläufig an Situationen denken, welche sich vor weit über 40 Jahren zugetragen haben: Als kleiner Junge war es für mich das Grösste, jeweils samstags meinen Grossvater in seiner Kunstschlosserei zu besuchen. Der Geruch nach geschmiedetem Eisen, ein scheinbares Chaos an Werkzeugen, überall Hammer und Ambosse in der Werkstatt, bleiben bis heute haften. Das Eindrücklichste jedoch für mich war mein Grossvater selbst. Ich habe bis heute nur noch selten einen Menschen getroffen, der mit mehr Hingabe, Leidenschaft und Stolz seinem Beruf nachgegangen ist. Wenn er zu erzählen begann, wie er sich ein finales Schmiedeteil vorstellt, leuchteten seine Augen, seine Hände gestikulierten bereits in der Form des Motivs.
Wenn Arbeitnehmer mit Stolz über ihre Arbeit im Unternehmen berichten, hat das immer auch etwas mit der öffentlichen Wahrnehmung zu tun. Dazu gehört nicht einfach nur das Erscheinungsbild der Firma nach aussen. Es ist vor allem die Tatsache, wie über ein Unternehmen in der Öffentlichkeit berichtet und geredet wird. Nicht zuletzt ist es der Stolz auf anerkannte Produkte und Leistungen, die jeden Mitarbeiter in der öffentlichen Wahrnehmung zu etwas Besonderem werden lässt. Wenn Beschäftigte ihren Familien, Freunden und Bekannten berichten können, dass sie an bekannten und guten Produkten beteiligt sind, steigert das auch die gesellschaftliche Anerkennung.
Die Motivationsbombe
Stellen Sie sich nur diese Motivationsbombe vor, wenn einer Ihrer Mitarbeiter zu Hause seiner Frau und seinen Kindern erzählen kann, dass sein Vorschlag nun im gesamten Betrieb umgesetzt wird. Dass am Tag darauf bereits das halbe Quartier sowie das ganze Schulhaus davon Kenntnis hat, brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass Arbeitnehmer dann stolz auf ihr Unternehmen und ihre Arbeit sind, wenn die Gesamtheit aus Wertschätzung der Arbeit, Identifikation, Wahrnehmung der Arbeitnehmer, Bekanntheitsgrad des Unternehmens und Zufriedenheit mit den Produkten und Leistungen einander ergänzen. Sind Sie auch stolz auf Ihre Arbeit sowie auf das Unternehmen in dem Sie arbeiten?
PS Bestellen Sie heute noch das Marketingbuch “Mittelmass ist nicht mein Ding“.