Betonnachbehandlung
Die rechtzeitige Betonnachbehandlung vom Frischbeton ermöglicht, die gewünschte Dauerhaftigkeit des Betons durch die vollständige Hydratation des Betons zu erreichen.
Während der ersten Tage der Hydratation ist der Beton nachzubehandeln und ggf. zu schützen, um:
- Das Frühschwinden gering zu halten.
- Eine ausreichende Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Betonrandzone sicherzustellen.
- Das Gefrieren zu verhindern.
- Schädliche Erschütterungen, Stoß oder Beschädigung zu vermeiden.
Extreme Temperaturen und Temperaturunterschiede sind beim Betonieren möglichst zu vermeiden.
Bei hohen Temperaturen und bei Massenbeton kann es meistens aufgetreten, dass das Wasser im Frischbeton schnell zu vaporisiert. Der Wassergehalt wird benötigt für die vollständige Hydratation des Betons und Hinderung von frühzeitigen Rissbildungen.
Bei kühler Witterung werden die chemischen Prozesse stark verlangsamt, so dass bei langsamerer Hydratation die erwarteten Eigenschaften des Betons erst später genutzt werden können.
Wenn in den ersten Tagen nach dem Betonieren infolge natürlicher Bedingungen die Verdunstung über die Betonoberfläche nur gering ist (z. B. bei feuchtem, regnerischem oder nebligem Wetter) mit relativer Luftfeuchtigkeit über 85 % vorliegt, zählt dies auch als Nachbehandlungsmaßnahme.
Nachbehandlungsverfahren:
Durch die Durchführung von zusätzlichen Maßnahmen können diese unerwünschten Nachfolgen verbeuget werden.
Folgende Verfahren sind sowohl allein als auch in Kombination für die Nachbehandlung geeignet:
- Belassen in der Schalung.
- Abdecken der Betonoberfläche mit dampfdichten Folien, die an den Kanten und Stößen gegen Durchzug gesichert sind.
- Auflegen von wasserspeichernden Abdeckungen unter ständigem Feuchthalten bei gleichzeitigem Verdunstungsschutz.
- Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms auf der Betonoberfläche (z. B. durch Besprühen, Fluten).
- Anwendung von Nachbehandlungsmitteln mit nachgewiesener Eignung.
Beginn der Nachbehandlung:
Nach Abschluss des Verdichtens oder der Oberflächenbearbeitung des Betons ist die Oberfläche unmittelbar nachzubehandeln.
Nachbehandlungsdauer:
Die Nachbehandlungsdauer hängt von der Entwicklung der Betoneigenschaften in der Betonrandzone ab.
Für die Dauerhaftigkeit des Betonersatzes ist eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich. Der Beton muss so lange nachbehandelt werden, bis die Festigkeit des oberflächennahen Betons 50 % der charakteristischen Festigkeit des verwendeten Betons erreicht hat.
Nachbehandlungsmittel:
Nachbehandlungsmittel sind in der Regel nicht zulässig in Arbeitsfugen und bei Oberflächen, die beschichtet werden sollen. In diesen Fällen ist entweder nachzuweisen, dass keine nachteilige Auswirkung auf die nachfolgenden Arbeiten besteht, oder die Nachbehandlungsmittel sind von der Betonoberfläche zu entfernen.
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