Frischbetonverbundsysteme / FBV-Systeme

Frischbetonverbundsysteme / FBV-Systeme

Heute werden WU-Beton Konstruktionen im verstärkten Maße mit Frischbetonverbundabdichtungssysteme kombiniert, um die hohen #Nutzungsanforderungen (Nutzungsklasse 1 „DE“ bzw. Dichtheitsklasse 1 „CH“) an das Bauwerk selbst, bei der Beanspruchungsklasse 1 (drückendes Wasser) über die geplante Nutzungsdauer gewährleisten zu können.

Im verstärkten Maß wird heute das Thema Radon bei der Abdichtungsplanung mitberücksichtigt. Daher wird an das FBV-System regelmäßig die Anforderung der „Radongas-Dichtheit“ gestellt.

Was muss ein modernes FBV-System leisten?

Das FBV System muss "wasserdicht" und "radondicht" sein und muss so beschaffen sein, dass es die vorgesehene, abdichtungstechnische Aufgabe über die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes behält! (-expected lifetime of the system!)

FBV-System minimieren die Fehleranfälligkeit einer "weißen Wanne" und erhöhen die Sicherheit.

Was sind die bautechnischen bzw. bauphysikalischen Anforderungen an das FBV-System?

Ein modernes FBV-System muss eine dauerhaft gute, alterungsbeständige Ankopplung an das abzudichtende Betonbauteil haben. Die weiterentwickelten FBV-Systeme erreichen eine hohe Wasserundurchlässigkeit, eine Radongas-Dichtheit kombiniert mit einer dosierten Wasserdampfdurchlässigkeit.

Eine gewisse Wasserdampfdurchlässigkeit weisen TPO/FPO Systeme (SD-Wert von ca. 80-200 m) und PVC Systeme (SD-Wert von ca. 25-40 m) auf.

Blasen- und faltenfreie Montage des DualProof C Frischbetonverbundsystems


FBV-Systeme mit hohen SD-Werten und nicht alkalibeständigem, drucksensiblem Flächenkleber neigen dazu, den hinterlaufsicheren Verbund zu verlieren

HDPE basierte FBV-Systeme haben einen SD-Wert vergleichbar mit Elastomerbitumenbahnen, die als "wasserdampfdicht" einzustufen sind (SD Wert >900 m). Wasserdampfdichte Systeme haben im direkten Verbund mit Frischbeton den Nachteil, dass hinter der Abdichtung ein hoher Dampf-Diffusionsdruck entsteht, der eine delaminierende Wirkung zwingend zur Folge hat. Delaminierung und starke Blasenbildung bedeutet bei der FBV-Technologie eine Hinterläufigkeit von Wasser im Falle einer punktuellen Fehlstelle.

Beim drücksensitiven Kleber muss ein Nachweis über Dauerhaftigkeit und Alterungsbeständigkeit im hohen alkalischen Millieu vorliegen, da die Gefahr des "Verseifens" besteht. Die Folge wäre eine flächige Ablösung des FBV-Systems vom Beton.

Alle FBV-Systeme sollten rissüberbrückende Eigenschaften aufweisen, nur so sind sie ideal für hochbelastete, druckwasserdichte Bodenplatten aus WU-Beton als zusätzliche wasserseitige, Riss überbrückende, hinterlaufsichere Flächenabdichtung im Verbund zum Konstruktionsbeton geeignet.

Eine gute bis sehr gute Beständigkeit an der Kontaktfläche im alkalischen Milieu ist über die gesamte Nutzungsdauer zu gewährleisten. - Prüfberichte vorlegen lassen!

FBV-Systeme müssen so geschaffen sein, dass der sich aufbauende Dampfdiffusionsdruck keine Delaminierung zur Folge hat, d.h. eine Beschränkung des SD-Wertes auf < 200 m ist daher dringend anzuraten.

Welchen Einfluss hat die Verbundebene auf die Betonrandzone?

Jeder weiß, dass ein #Schalungsvlies die #Betonrandzone verbessert. Jeder weiß, dass eine saugende Holzschalung bessere und Lunker freie Betonoberflächen hinterlässt, als dies nicht saugende Kunststoffschalflächen tun. Übertragen auf die FBV-Systeme bedeutet dies, dass die Betonrandzone hinter einer HDPE-Folie mit drucksensitivem Kleber mehr Lunker und Poren an der Betonrandzone hinterlässt als dies eine mit Vlies kaschierte FBV-Folie ohne Klebeschicht hinterlässt. Die Unterschiede in der Betonrandzone sprechen für sich.

Einfluss auf die Betonrandzone bei saugender Verbundschicht / nicht-saugender Verbundschicht


Einfluss auf die Betonrandzone bei nicht-saugender Verbundschicht

Fazit:

FBV-Systeme müssen so geschaffen sein, dass der sich aufbauende Dampfdiffusionsdruck keine Delaminierung zur Folge hat, d.h. eine Beschränkung des SD-Wertes der FBV-Systeme auf < 200 m ist daher dringend anzuraten.

FBV-Systeme unterliegen bauphysikalischen Grundsätzen (Dampfdiffusion und Blasenbildung), die nicht einfach ignoriert werden können – Dampfdiffusionsdruck.

Da der drucksensitive Kleber mit der hoch-alkalischen Porenlösung in Kontakt kommt, muss ein Beständigkeitsnachweis der Verbundebene vorgelegt werden.

Eine Betonrandzone kann durch geeignete Maßnahmen verbessert oder verschlechtert werden (Entlüftung, Entwässerung, Nachbehandlungseffekte, keine chemische Kontaktfläche, die negativen Einfluss auf die Betonrandzone haben kann).

Eine mechanische Verbundebene mittels speziellem PP-Vlies, ist einem reinen, flächigem Klebeverbund nach unserem technischen Verständnis vorzuziehen, da dieser dauerhaft ist und PP-Fasern über viele Jahrzehnte eine Betonbeständigkeit (PP-Faserbeton) nachgewiesen haben.

Wir haben uns aus dem Projekt "HDPE basierte FBV-Folie" nach mehrjährigen Untersuchungen verabschiedet. Mit unserm DualProof TPO/FPO und mit unserem DualProof PVC haben wir seit mehr als 10 Jahren gute Erfahrungen sammeln können.

Paar Projektbilder mit FBV-Systemen:






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