Betriebswirtschaftliche Brennpunkte

Die noch immer anhaltenden, pandemiebedingten Verwerfungen, haben viele Unternehmen dazu veranlasst, ganz grundsätzliche Dinge zu hinterfragen und zu analysieren und es kristallisieren sich dabei verschiedene betriebswirtschaftliche Brennpunkte heraus:

  • Kunden: Marketing und Vertrieb orientieren sich (zu) stark am Umsatz, was aber nicht gleichbedeutend ist mit Gewinn. So sind Kunden häufig unterschiedlich profitabel, zur Generierung mancher Umsätze müssen hohe Kosten aufgewendet werden und man weiss häufig nicht, welche Kunden ökonomisch betrachtet wirklich wertvoll und bedeutsam für das eigene Unternehmen sind. Entscheidende Hinweise diesbezüglich lassen sich durch die Bestimmung des Kundenwertes gewinnen, ein zentraler Ansatz liegt in der Berechnung des Customer Lifetime Value. Dieses Konzept bietet substanzielle Entscheidungsgrundlagen bei Fragen zur Kundengewinnung, Kundenbindung, Kundenrückgewinnung und Kundenfreisetzung. 
  • Kosten und Preisgestaltung von Produkten/Dienstleistungen: Kalkulationen von Kostenträgern enthalten grosse Unschärfen bei den Gemeinkosten, da häufig undifferenziert auf Basis nicht tauglicher Einzelkosten Zuschläge verrechnet werden. Es gibt verstärkt Bestrebungen nach Einführung einer Prozesskostenrechnung, um verursachungsgerechter Gemeinkosten allozieren zu können. Sind Haupt- und Subprozesse definiert, Kostentreiber und Prozessmengen identifiziert, können Prozesskostensätze ermittelt und den Kostenträgern Gemeinkosten verursachungsgerechter zugeteilt werden. Auch das Pricing passt häufig nicht, da nur rudimentäre Kenntnis über die Kostenstruktur vorliegt, insbesondere keine Aufteilung in fixe und variable Kosten vorgenommen wird. Dadurch können keine Deckungsbeiträge bestimmt werden, das Unternehmen kennt die kurz- und langfristigen Preisuntergrenzen nicht und auch engpassbezogene Entscheidungsgrundlagen lassen sich nicht erarbeiten. Es stellen sich Überlegungen, neben der klassischen Vollkostenrechnung auch Elemente einer Teilkostenrechnung zu implementieren 
  • Projektcontrolling: Mit den klassischen Phasenmodellen und Strukturplänen gefährden Unternehmen nach wie vor häufig das richtige Zusammenspiel von Zielen, Kosten und Terminen (magisches Dreieck). Agiles Projektmanagement, unter Einsatz von Scrums und Burndown-Charts, ermöglicht eine iterative Projektabwicklung, wodurch fortlaufend Anpassungen an sich verändernde Rahmenbedingungen und Anforderungen vorgenommen werden können. 

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