BKW begrüsst Entscheid der Finanzkommission
Bern (energate) - Die BKW zeigt sich erfreut darüber, dass die Aufspaltung der Energieversorgerin nun auch bei der Berner Finanzkommission (FiKo) vorerst kein Thema mehr ist. Das schreibt sie gegenüber energate. Die FiKo hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, von einer Aufspaltung des Unternehmens abzusehen (energate berichtete). Damit folgt sie dem Votum des Regierungsrates, der ebenfalls keine Aufspaltung möchte (energate berichtete). Mit ihrem Entscheid stütze die Kommission die "erfolgreiche" Strategie der BKW, wie die Energieversorgerin schreibt. Diese beruhe auf den drei Säulen Energie, Netze und Dienstleistungen, die im Zusammenspiel wiederum die Stabilität des Unternehmens sicherten. "Dank dieser Strategie hat sich der Börsenwert der BKW in den vergangenen auf über 5 Mrd. Franken verdreifacht", so die BKW. Eine politisch erzwungene Aufspaltung, wie sie zur Debatte gestanden war, hätte eine Wertvernichtung zulasten der Aktionäre zur Folge gehabt. "Dagegen können Minderheitsaktionäre klagen", so die BKW. Die Aufgliederung verschiedener Geschäftsbereiche der BKW in einzelne Unternehmen war von politischer Seite schon 2017 diskutiert worden, scheiterte jedoch vor dem bernischen Grossen Rat (energate berichtete).
Die FiKo will nun allerdings dem Kanton erlauben, einen Teil seiner BKW-Aktien zu verkaufen und damit die Mehrheit am Unternehmen zu verlieren. Der Kanton soll einzig eine Sperrminorität von 34 Prozent behalten. "Letztlich ist es eine politische Entscheidung des heutigen Mehrheitsaktionärs, ob er die Mehrheit aufgeben will", schreibt die BKW gegenüber energate. Die Transformation der BKW habe auch mit der bestehenden Aktionärsstruktur umgesetzt werden können. "Allenfalls könnte sich die Differenz zwischen der Wahrnehmung der BKW als 'staatsnahes Unternehmen' und der Realität als börsenkotiertes, marktorientiertes Unternehmen verringern", heisst es.
"Wirtschaftsfreiheit gilt für alle Unternehmen"
Zur in der Öffentlichkeit geäusserten Kritik, dass die BKW zu stark expandiere, schreibt die Energieversorgerin, dass sie als börsenkotierte und privatrechtlich organisierte Aktiengesellschaft unternehmerisch handeln und nach Gewinn streben müsse. "Dank diesen klaren Rahmenbedingungen hat sich die BKW zu einem erfolgreichen Energie- und Infrastrukturunternehmen entwickelt und schafft Mehrwert für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende", heisst es. "Die Wirtschaftsfreiheit gilt für alle Unternehmen, auch für solche in staatlichem Mehrheitsbesitz."
Zur Wirtschaftsfreiheit gehört auch die Möglichkeit eines Zusammenschlusses, wie ihn die BKW zusammen mit AEK und Onyx kürzlich beschlossen hat (energate berichtete). Unter sorgfältiger Abwägung und Würdigung aller Aspekte sei es sinnvoll, die Netze der Versorger per 2022 zusammenzuführen, schreibt die BKW. "Das regulatorische und gesetzliche Umfeld verändert sich stark und die Anzahl Eigenerzeugungsanlagen steigt massiv", so das Argument. "Anforderungen an ein leistungsfähiges und sicheres Verteilnetz steigen fortwährend. Unter diesen Voraussetzungen muss laufend geprüft werden, wie eine lokal verankerte Unternehmung wie die AEK onyx innerhalb der BKW Gruppe fortgeführt werden kann." Auch wenn sich das Umfeld ändere, bleibe das Unternehmen eine kundenorientierte, zuverlässige und innovative Partnerin für die regionale Bevölkerung und Wirtschaft. Kunden profitierten längerfristig direkt, denn das Kostenwachstum für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Netzes werde abgefedert und die Stromtarife stiegen weniger stark an. /ms