Challenge accepted!

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In der vergangenen Woche ist etwas außergewöhnliches passiert: Ich wurde von einem Geschäftsführer zum ersten Mal direkt auf die Leistungsfähigkeit der IT-Infrastruktur in seinem Komplexträger angesprochen. Er hat mich gefragt, ob die bestehende Infrastruktur für ein konkretes Projekt ausreichend ist und - sehr konkret - wo technische Stolpersteine liegen. Nun könnte man meinen, dass das eine ganz normale Frage ist, die man mir, dem  Geschäftsführer eines IT-Infrastruktur-Anbieters, oft stellt. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall.

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Stellen Sie sich vor, Sie reisen von einer Stadt in die nächste. Sie entscheiden sich für ihr schnellstes Auto, suchen sich ihr Ziel und eine bestimmte Route aus. Sie kontrollieren vielleicht noch einmal, ob der Tank gut gefüllt ist und fahren los. Gedanken über mögliche Schlaglöcher in der Straße machen Sie sich ziemlich sicher erst dann, wenn Sie unterwegs sind. Und so kann es passieren, dass Sie zwar mit einem Lamborghini unterwegs sind, die vielen PS aber aufgrund der Straßenbedingungen und aus Rücksicht auf ihr teures Auto gar nicht ausfahren können. 

Dieses Bild ist zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert, aber es zeigt sehr gut, wie Digitalisierungsprojekte häufig angegangen werden. Statt eines Lamborghinis geht es um Anwendungen und Tools, statt der Tankfüllung sprechen wir von Budgets und die Straße ist die IT-Infrastruktur. 


Die richtigen Fragen stellen

Nun ist klar, weshalb ich mich so sehr über die Frage zur Leistungsfähigkeit der IT-Infrastruktur gefreut habe. Der Fahrer des Lamborghinis hat sich nach der Beschaffenheit der Straße erkundigt! Das ist ein Zeichen dafür, dass mein Gesprächspartner verstanden hatte, dass sie der limitierende Faktor ist, von dem alle anderen Bestandteile der Digitalisierungsreise abhängig sind. Dieses neue Bewusstsein, davon bin ich fest überzeugt, ist eine direkte Folge der Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Ohne den externen Schock der Corona-Pandemie würden wir heute noch immer den zweiten Schritt vor dem ersten machen und die Frage nach den Grundvoraussetzungen ausblenden. 


Mein Ziel ist es, leistungsfähige Infrastrukturen aufzubauen, damit die Digitalisierung des Gesundheits- und Sozialwesens ein Erfolg wird. Dafür brauchen wir einen ganzheitlichen Blick auf alle Rahmenbedingungen. Deshalb wünsche ich mir, dass ich die Frage nach der Leistungsfähigkeit der bestehenden IT-Infrastruktur künftig öfter beantworten muss. 


In der aktuellen Folge meines Podcasts “Patient Deutschland” habe ich mich mit Hannes Klöpper über Innovationen, ihre Treiber und die Aufbruchsstimmung im Healthcare-Bereich gesprochen. Hannes ist CEO von HelloBetter, einer Plattform für wissenschaftlich geprüfte psychologische Online-Trainings, die mit Begleitung von Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen Hilfe bei Stress, Depressionen, Schlafstörungen und bei weiteren psychischen Beschwerden bieten.

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