Charisma – Ausstrahlung, die sich trainieren lässt
Das Wort „Charisma“ ist griechisch und bedeutet „eine von den Göttern verliehene Gabe“. Manchen Menschen ist die besondere Ausstrahlung in die Wiege gelegt, aber das heißt nicht, dass nur wenige sie besitzen. Denn Charisma ist lernbar.
Was Menschen mit Charisma ausmacht, ist vor allem die Tatsache, dass sie den Gesprächspartner von sich überzeugen, ihn mitreißen können – und das scheinbar ganz ohne viel Aufhebens. Sie sprechen ruhig, dabei aber verständlich und betont, halten intensiven Blickkontakt, haben eine lebhafte Mimik und setzen ihre Gesten mit Bedacht ein. Doch das ist nicht alles.
Eigenschaften charismatischer Menschen
Charismatische Menschen sind in erster Linie authentisch – oder wirken es zumindest. Dabei ist nicht nur entscheidend, wie sie etwas sagen, sondern auch was sie sagen. Menschen mit besonderer Ausstrahlung sind von dem, was sie sagen, überzeugt, haben stichhaltige Argumente und können so auch andere überzeugen. Dazu gehört ebenfalls, auf diese einzugehen und aufrichtiges Interesse an den Gesprächspartnern zu haben.
Dies führt zu einem weiteren wichtigen Merkmal von Charisma: Zuhören können. Die besondere Ausstrahlung kommt vor allem auch dadurch zustande, dass diese Menschen nicht nur selbst reden, sondern auch andere reden lassen können. Aufmerksames Zuhören äußert sich darin, innerlich und gedanklich nicht abzuschweifen und das Interesse zu verlieren, sondern Blickkontakt zu halten und konzentriert zu sein. Auch Nachfragen führt dazu, dass das Gegenüber sich ernst genommen fühlt. Allein diese Präsenz sorgt dafür, dass Menschen als charismatischer wahrgenommen werden.
Selbstvertrauen – der Grundstein für Charisma
Manchen Menschen fällt es einfacher, all dies in die Tat umzusetzen. In wie fern Charisma allerdings in den Genen liegt, ist umstritten. Unzweifelbar ist, dass sich ein charismatisches Auftreten mit Übung tatsächlich aneignen lässt. Der Schlüssel hierzu sind Selbstvertrauen und Selbstachtung.
Um charismatischer zu sein, sollte man sich die eigenen Stärken und Schwächen bewusst machen – privat wie beruflich – und diese annehmen. Es geht dabei nicht darum, die eigenen Fehler loszuwerden und perfekt zu sein, sondern sie zu akzeptieren. Indem man sich selbst akzeptiert, strahlt man eine innere Ruhe aus, die für andere Menschen anziehend ist. Unter Umständen geht das zwar nicht von jetzt auf gleich, aber es kann sich lohnen. Denn wenn man seiner selbst bewusst und mit sich im Reinen ist, ist man auch weniger anfällig für den Einfluss anderer (charismatischer) Menschen, was einen souveräner erscheinen lässt. Und Souveränität ist ein weiteres Merkmal charismatischer Menschen – sie lassen sich nur schwer angreifen und behalten auch in stressigen Situationen den Überblick.
Gezielter Einsatz und Polarisierung
Was für das Zuhören gilt, gilt auch sonst im Umgang mit Gesprächspartnern – Menschen mit Charisma erhöhen sich nicht selbst auf Kosten anderer, sondern geben ihnen das Gefühl, etwas wert zu sein und etwas schaffen zu können. Das bedeutet auch, dass Charisma kein Dauerzustand ist, sondern punktuell aufflammt und gezielt eingesetzt werden kann – etwa bei der Mitarbeitermotivation.
Selbstbewusst, souverän, eben charismatisch zu sein bedeutet auch, nicht jedem gefallen zu wollen, sondern die eigene Linie zu verfolgen. Wenn man damit aneckt und polarisiert – umso besser. Denn Menschen, die aalglatt sind und ihr Fähnchen nach dem Wind hängen, werden andere nicht von sich überzeugen.