Chinas Russland-Strategie und ein Tabuthema namens Geld

Chinas Russland-Strategie und ein Tabuthema namens Geld

Liebe Leserin, lieber Leser,

Alexander Gabujew ist einer der besten Kenner der chinesisch-russischen Beziehungen. Mit Friederike Böge, unserer politischen Korrespondentin für China, hat er über Pekings Friedensplan für die Ukraine gesprochen und darüber, wie Staatspräsident Xi Jinping durch einen langen Krieg Moskaus profitiert. „Ich vermute, dass die Russen sagen werden, das ist eine gute Grundlage für Gespräche. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten werden das ablehnen. China wird sagen, wir haben es versucht und Putin an Bord gebracht, aber unsere Friedensbemühungen wurden von den USA verhindert. Der globale Süden wird sagen, China ist eine Macht, die einen Friedensplan hat, und Amerika hat ihn verhindert. In Europa kann man erwarten, dass ein Land wie Ungarn das auch sagt. Das wäre ein Gewinn für China“, sagt Gabjuew. Und auch der Rest des Interviews ist in dieser unübersichtlichen Welt lesenswert.

In vieler Hinsicht gilt: Früher war manches einfacher zu verstehen, auch in Sachen Geldanlage. Im April 2000 zum Beispiel, da kamen die ersten beiden ETFs auf den deutschen Markt. Einer auf den Euro Stoxx 50 und der andere auf den Stoxx Europe 50. Wer damals die Auswahl zwischen den beiden namensähnlichen Indizes schon schwierig fand, steht heute einer ganz anderen Herausforderung gegenüber: Heute stehen allein an der Frankfurter Xetra-Börse mehr als 2000 börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF) zur Verfügung. Daniel Mohr sortiert, was bei Auswahl und Kauf zu beachten ist. Einer seiner Hinweise: Der MSCI World verliert an Boden. Denn das hohe US-Tech-Gewicht hat auch den MSCI World seine zuvor recht gute Position mit eher geringeren Kursschwankungen gekostet. Deutsche Aktien werden im MSCI World meist unter der Rubrik Sonstige zusammengefasst und liegen bei einem Anteil von 2,2 Prozent. Wer weniger starke Kursschwankungen will, sei beim Stoxx 600 gut aufgehoben.

Die Finanz-Fachleute Marielle und Mike Schäfer wiederum haben in ihrer Liebesgeschichte gelernt, was in Sachen Geld schieflaufen kann. Unserer Kollegin Sarah Obertreis haben sie erklärt, wie Paare ihr Einkommen in jeder Beziehungsphase fair organisieren – und sogar noch vermehren können. Eine Kostprobe aus dem Dialog: „Geld ist sehr wichtig. Alles muss fair aufgeteilt werden. Was für mich damals hieß: 50/50.“ „Dabei kann 50/50 sehr unfair sein , gerade wenn die Gehaltsunterschiede hoch sind und der Lebensstil an der Person ausgerichtet ist, die deutlich mehr verdient. Dann wird der andere in den finanziellen Ruin getrieben, weil er keine Möglichkeit hat, Rücklagen zu bilden.“ „Ein guter Ansatz wäre also, die Miete prozentual aufzuteilen und am Einkommen auszurichten?“ „Ja, wenn beide sich damit wohlfühlen. Eine andere Lösung könnte sein: Die Miete 50/50 zu bezahlen, aber auf den Namen der Person mit dem geringeren Einkommen ein Depot einzurichten. Der andere könnte dann jeden Monat einen bestimmten Betrag in einen ETF-Sparplan investieren als Rentenvorsorge.“ Da sind sie schon wieder, die ETFs. Es hängt eben doch alles mit allem zusammen.

Viele Grüße und Ihnen einen schönen Sonntag

Ihr Carsten Knop

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