Choice Architecture – Entscheidungen versinnhaften
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Choice Architecture – Entscheidungen versinnhaften

Im Rahmen von #humancentricity beschäftigen wir uns damit, wie der Mensch seine Entscheidungen trifft und wie man eine Verhaltensänderung aus einer intrinsischen Motivation heraus hinsichtlich eines culturechanges anstoßen kann. In diesem Zusammenhang steht als eines von vielen "Modulen" das Konzept der Choice Architecture. Also dem zielgerichteten Gestalten von Entscheidungsoptionen mit dem Ziel, dass die Menschen die Sinnhaftigkeit der Entscheidungen neu bewerten. 

Fre-E Sp-E-ed – eine E-motionale E-ntscheidung

Als ein gutes Beispiel für diesen Ansatz dient mir an dieser Stelle der aktuell durch die Medien geisternde Vorschlag der Grünen, die eine Ausnahme des Tempolimits für Elektroautos anregen. Ich will hier überhaupt nicht die Vor- und Nachteile eines Tempolimits diskutieren. Noch will ich über die formulierten Einschränkungen innerhalb des Vorschlages reden. Nein, mich interessiert die Frage: Kann ein solcher Ansatz dazu führen, dass mehr Menschen sich bewusst für ein E-Auto (sofern bezahlbar) entscheiden, um ihrem Drang nach Geschwindigkeit auf deutschen Autobahnen nachzukommen? Wenn man also die Entscheidungsoptionen für ein E-Auto verändert und diese Technologie mit einem emotionalen Nutzen verbindet. Konkret: Verbrennungsmotoren unterliegen einem Tempolimit, während für E-Autos gilt: Freie Fahrt für freie E-Bürger.

Nochmal: Das Thema Sicherheit ist hier nicht mein Punkt – nur das Gedankenspiel, wie man Anreize für eine umweltfreundliche Technologie setzt. Und zwar nicht auf Basis von rationalen Gründen, sondern auf Basis der emotionalen Begehrlichkeit. 

Diese Idee ist übrigens nicht so neu. Als sich im vergangenen Jahr die Gruppe „Fridays for Hubraum“ für ihre Tiraden zusammenfand, postete ein User einen Kommentar mit eben diesem Vorschlag und stellte da bereits die Frage, ob eine derartige politische Entscheidung nicht beide Probleme lösen würde: Klimaziele verfolgen, ohne dabei auf den Temporausch – und die Freiheit, sich für diesen zu entscheiden – zu verzichten. 

Ein echt spannender Ansatz und ein sehr polarisierendes Beispiel. Ich hab zu dem Thema eine ziemlich eindeutige Meinung, aber die gehört hier nicht hin ;) Ich bin sehr gespannt, wie euer ausformulierter Ansatz lauten wird. Viel Erfolg dabei!

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