Consor Universal – Der Missing Link in der Industrieversicherung

Consor Universal – Der Missing Link in der Industrieversicherung

Industrie- und Individualversicherungen im Kompositbereich, zählen stets zu den komplexesten Bereichen eines Versicherungsunternehmens und erfordern ein hohes Mass an Flexibilität. Je unstrukturierter Informationen vorliegen und je flexibler das Geschäft, umso schwieriger ist es, diesen Bereich optimal zu führen. Hierfür sind detaillierte und rechtzeitig vorliegende Informationen eine notwendige Voraussetzung, um die Steuerung des Geschäfts sicherzustellen, so dass das Risiko richtig beurteilt wird, die korrekten Zeichnungsrichtlinien eingehalten werden, die Deckungsinhalte stimmen, die vereinbarten Klauseln abgestimmt sind und Konsens über die Beiträge besteht.

Das für den Industriebereich zuständige Management ist zwar im Besitz von ex-post-Informationen auf aggregierter Ebene, verfügt jedoch nicht immer über Detailinformationen auf Ebene des Underwriting. Eine Steuerung des Geschäfts wird somit schwierig.

Consor Universal schliesst diese Lücke und ermöglicht dadurch, die Herausforderungen des Individualgeschäfts auf optimale Weise zu meistern.

In der Vergangenheit erhielt der Bereich Industrieversicherung die geringste Systemunterstützung. Urs Lüthy, Head Distribution & Marketing Zürich Insurance Schweiz beschreibt es so:

 „Wir haben in der Vergangenheit Angebote und Verträge im Industriegeschäft auf archaischen Softwareprodukten wie MS Word und anderen Textverarbeitungen gemacht.“

„Archaisch“, weil mit diesen Tools eine durchgehende Digitalisierung der Prozesse mit allen Beteiligten und mit allen Systemen kaum möglich ist.

Es fehlte einfach das richtige Werkzeug. Dies ist auch verständlich, wenn man sich die Charakteristika dieses Geschäfts näher betrachtet:

1. Hohe Individualität der Kundenbedürfnisse

Die hohe Kundenorientierung in der Unternehmensversicherung zwingt Versicherer, massgeschneiderte Versicherungsprodukte anzubieten – ein starker Kontrast zur Standardisierung wie wir sie aus dem Retailgeschäft kennen. Hinzu kommt, dass aufgrund der Komplexität der Bedürfnisse der Kunden sehr viele Daten im Angebotsprozess erfasst werden müssen, die jedoch nur zu einem Bruchteil in die Bestandssysteme gelangen. Dies bestätigt Peter Knaus, Leiter des Industriegeschäfts der AXA:

 “In der Tat sitzen Versicherungen auf Datenschätzen, aber diese sind nicht so abgelegt, dass wir sie nutzen können.“ 

2. Komplexe Produkte

Die Individualität führt zu komplexen Produkten mit unterschiedlichen Komplexitätstreibern, sei es die Internationalität, Fremdwährungsthemen, Auslandssteuer, Vielzahl der versicherten Objekte, etc.

Jörg Bertogg, Leiter Commercial Insurance Switzerland der Zürich Versicherung, ist überzeugt:

„Jedes Geschäft ist bei uns massgeschneidert. Produkte ab Stange gehen in diesem Markt nicht.“ 

Heute werden Produkte immer noch spartenorientiert gebaut. Peter Knaus meint

„Aus Kundensicht müssten die Produkte sowieso anders gebaut werden. Wenn Sie nur in Industriesach denken, dann wird auch nur Industriesach rauskommen. Das Gleiche gilt auch für andere Sparten. Um den konkreten Bedarf des Kunden abdecken zu können müssen wir uns vom Spartendenken verabschieden.“ 

3. Individuelles Pricing

Auch wenn fundierte, eigene Pricingmodelle existieren, bleibt die Beurteilung der Risikofaktoren und der zukünftigen Entwicklung in einer disruptiven Umwelt eine Herausforderung. So muss das Pricing bei jedem Fall von Grund auf neu beurteilt werden, um nicht aufgrund vergangener Entwicklungen sehr ungenau und möglicherweise fehlerhaft in die Zukunft zu projizieren. Michael Rüsch, Country Manager Schweiz der XL Catlin, sieht dieses Verhalten äusserst kritisch:

“Oft schauen wir zurück auf die Historie, den bisherigen Schadenverlauf und schreiben das dann in die Zukunft fort. Bei neuen Risiken wie Cyber ist das aber gefährlich.“ 

4. Geringe Stückzahlen

Im Retailgeschäft werden viele Policen mit geringem Prämienvolumen pro Police abgeschlossen. Im Industriegeschäft werden wenige Policen mit sehr hohem Volumen pro Police gezeichnet. Diese geringen Stückzahlen stehen einer Digitalisierung im Weg und haben dazu geführt, dass auch bei vielen Gesellschaften immer noch auf manuelles Handwerk vertraut wird. Ein manueller Underwriting-Prozess lässt sich jedoch nur schwer steuern und kontrollieren.

Für Peter Knaus ist eine Digitalisierung gerade in diesem Bereich zwingend:

„Versicherungen haben [im Industriegeschäft, Anm. der Redaktion] eigentlich nichts anderes gemacht als das was vorher manuell bearbeitet wurde, teilweise automatisiert. Dies ist noch keine Digitalisierung, da die Prozesse im Prinzip dieselben geblieben sind [….] und das ist auch das Thema womit Kompositversicherer zu kämpfen haben; das Privatkundengeschäft erhält immer den Vorrang.“ 

5. Viele Interaktionen mit Teilnehmern

Die hohe Kundenorientierung und das massgeschneiderte Angebot führen zu vielen notwendigen Interaktionen mit verschiedensten Teilnehmern, seien es Broker, Risk-Engineers, Underwriter, Niederlassungen, die Legal- oder Schadenabteilung, externe Dienstleister und natürlich der Kunde. Kurz gesagt, ein loses Netzwerk, in dem jeder mit jedem kommuniziert.

Bei dieser Kommunikation werden wertvolle Informationen produziert, die jedoch nur in unstrukturierter Form und fragmentarisch erfasst werden. Die hierbei benutzten Kommunikationskanäle sind so vielfältig wie die Marktteilnehmer und reichen von E-Mail und Skype-Telefonaten bis zum Fax.

 

6. Der menschliche Faktor im Underwriting 

Auch wenn das das Individualgeschäft hochgradig automatisiert werden kann, so wird der menschliche Faktor im Underwriting immer eine wesentliche Rolle spielen.

Michael Rüsch hat es konkret formuliert:

„Ich glaube nicht, dass man das Underwriting gänzlich digitalisieren kann.“ 

Der Underwriter wird aus seiner Sicht zum Dirigenten der Daten werden; er bleibt immer noch eine Person aus Fleisch und Blut, die entscheiden muss, ob ein bestimmtes Risiko angenommen werden soll oder nicht. Eine gute Nachricht, finden wir.

Quelle der Zitate: Schweizer Versicherung, Ausgabe Nr. 11, November 2017, Seite 12 & 13

Über Consor Universal

Mit Consor Universal, speziell entwickelt für das Individualgeschäft, wird der Spagat zwischen Individualisierung und Standardisierung optimal vollzogen. Das Geschäft kann so flexibel und individuell wie nötig abgewickelt werden. Gleichzeitig verwaltet Universal die Informationen in strukturierter und auswertbarer Form. Der Underwriter erhält Leitplanken für die Einhaltung der Zeichnungsrichtlinien, Compliance-Aspekte, Klauselauswahl, usw., in denen er sich frei bewegen und entscheiden kann. Geschäftsvorfälle werden in detaillierter Form ausgewertet und erlauben es dem verantwortlichen Management, Entscheide schnell zu treffen. Die Komplexität in der Produktentwicklung kann durch die spezielle Komponentenbauweise von Universal drastisch reduziert werden. Es lassen sich kundenorientierte Produkte rasch entwickeln, statt spartenbezogene, die nur der besseren internen Abwicklung dienen. Und last but not least, die Wirtschaftlichkeit der IT-Lösung wird trotz geringer Stückzahl unterstützt.



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