Copilot verändert alles – vieles wird besser, schneller, schöner
B. Schellenberg und ich hatten Dank Digital Learning Hub Sek II das Privileg, im Rahmen des Lehrgangs von Kurt Söser #Copilot für #Microsoft365 auszuprobieren. Hier unsere persönlichen Erkenntnisse
Copilot?
Zu Copilot gelangt man über copilot.microsoft.com, für die Benützung ist noch nicht mal ein Microsoft-Konto notwendig. Um Antworten auf die Prompts zu generieren, greift Copilot auch auf die Websuche von Bing zurück. Im Gegensatz zu ChatGPT oder anderen KI-Diensten sind bei Microsoft Copilot weitere GPTs direkt integriert. So ist es beispielsweise möglich, direkt in Copilot Bilder generieren zu lassen – mit Unterstützung von #DallE. Dazu benötigt man dann aber doch ein Microsoft-Konto, mit dem man sich über oben erwähnte URL anmeldet.
Copilot im Edge-Browser: Faszinierend, dass Copilot nicht nur Bilder generieren, sondern auch analysieren kann. Das geht so weit, dass er Gegenstände auf den Bildern beschreiben oder erklären kann. Allerdings benötigt Copilot für jede Analyse eine eigene Chatanfrage, sonst kann es vorkommen, dass sich Copilot auf seine zuvor gegebenen Antworten beruft. So meinte er bei einem Bild der Antarktis immer noch, es handle sich um Leonhard Euler, dessen Konterfei er in einem vorherigen Prompt analysierte. 🤣
Copilot am Smartphone: Auch hier fasziniert die Bildfunktion sehr. Ist man draussen und sieht eine unbekannte Pflanze, so kann man diese fotografieren und Copilot analysiert sie umgehend. Plus: Noch praktischer als im Edge-Browser (obwohl auch dort verfügbar), können die Prompts als Spracheingabe erfasst werden. Und: Copilot versteht sogar #Züridütsch! 💪
Copilot für Windows: Im europäischen Raum im Moment aus Datenschutzgründen nicht verfügbar. Aus einer Livepräsentation weiss ich, dass Copilot hier mit dem gesamten Betriebssystem kombiniert wird. Anstatt mühsam die Umstellung auf Dunkelmodus in den Einstellungen zu suchen, könnte das direkt Copilot erledigen.
Copilot Pro oder Copilot für Microsoft 365?
Will ich darüber hinaus Copilot nicht nur in Kombination mit der Web-Suche, sondern auch in Kombination mit den Office-Programmen von Microsoft benutzen, so ist ein entsprechendes Abo notwendig. Dafür gibt es für Private Copilot Pro für CHF 21 im Monat. Copilot für Microsoft 365 (für Schul- oder Arbeits-Accounts) kostet monatlich CHF 26.90 Schweizer Franken, wobei aber ur eine Jahreslizenz für CHF 322.80 Schweizer Franken gekauft werden kann.
Vorteil: Mit dieser Bezahlversion Copilot für Microsoft 365 kann man nicht nur auf Copilot in verschiedenen Programmen zugreifen, sondern auch auf alle auf dem (persönlichen) OneDrive gespeicherten Daten. Copilot arbeitet dann also mit persönlichen und öffentlichen (Web)Dateien.
Word: Der grösste Vorteile von Copilot in Word ist, dass der Prompt direkt in der Datei aufgerufen werden kann und die Antwort inkl. rudimentärer strukturierter Formatierung (aber nicht als Formatvorlage) bereits im Dokument vorliegt. Copy/Paste oder Export ist also nicht mehr notwendig. Umschreiben oder Verfassen von Texten mit einem bestimmten Ton (professionell, leger, lustig, ...) oder Format (Absatz, E-Mail, Blogbeitrag, ...) ist so mit weniger Klicks möglich.
Excel: Hier enttäuschen die KI-Leistungen: Kaum eine der ausprobierten Formatierungen funktionierte (bspw. Währungsformat CHF, Datum und bedingte Formatierung). Copilot meinte im Chat, er hätte das erledigt, in der Datei war dies jedoch nicht sichtbar. Die Funktionen Anzahl und Sortieren funktionieren, Filtern jedoch nicht. Insgesamt ist Copilot in Excel zur Zeit keine grosse Hilfe, denn wer Excel einigermassen kennt, ist schneller, besser und genauer. 🤔
PowerPoint: Da Copilot für Microsoft 365 auf Arbeits-Daten zugreifen kann, ist es möglich, ausgehend von einer in OneDrive gespeicherten Word-Datei eine Präsentation zu generieren. Jede Folie kommt mit einem Bild (Creative Commons Lizenz), einem Layoutvorschlag, Text und Design daher. Jedoch: Nach 12 Folien war bei bereits Schluss. Und: Wie alle KI-unterstützten Präsentations-App wird auch hier viel zu viel Text auf einer Folie plaziert, dafür ist der Notizenteil sinnvoll befüllt. Eine Folie ersetzen funktioniert nicht, genauso wenig wie Text kürzen. Hingegen können Bilder mühelos ersetzt oder Texte umgeschrieben werden.
TEAMS: 💃Darauf haben wahrscheinlich einige gewartet. Kanal-Konversationen können genauso zusammengefasst werden wie bilaterale oder Gruppenchats. Das ist insbesondere hilfreich, wenn man bspw. wegen längerer Abwesenheit einen Überblick braucht oder in zahlreichen TEAMS aktiv ist.
🎉Und GANZ grosser Vorteil: Aufnahmen von geplanten (!) Besprechungen werden gleich während der Sitzung zusammengefasst, Tasks daraus ermittelt, auf die entsprechende Stelle via Timeline verwiesen. Auch sehr praktisch, falls ich den Anfang einer Sitzung – oder gleich die ganze – verpasst habe: Copilot kann für mich die wesentlichen Punkte zusammenfassen und mich auf den aktuellen Stand bringen. Darüber hinaus kann ich mit Copilot am Schluss der Sitzung eine Todo-Liste erstellen. 🚀
❗Achtung: Transkript aktivieren! Und: Das ist nur innerhalb der Organisation möglich – sobald firmenfremde Teilnehmende aus einem anderen Tenant an der Besprechung teilnehmen, ist dies nicht mehr möglich. Wahrscheinlich hat dies mit dem Datenschutz zu tun. Ausserdem: Diese Funktion ist maximal bis 30 Tage nach Aufnahme möglich.
Forms: Rendlich schnell Umfragen für 5-15 Fragen erstellen, mit unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten und erst noch gut (vor)strukturiert. 🎇Jede einzelne Frage kann neu generiert und ersetzt werden. Achtung: Geht zur Zeit nur für Umfragen, (noch) nicht für (bewertete) Quizze.
Outlook: Die Prompts wurden vorerst auf Englisch übersetzt. Dafür machte Copilot – wie immer – Prompt-Vorschläge, wie das Resultat vertieft werden könne, bspw. Zusammenfassungen aus Aufnahmen aus TEAMS-Besprechungsterminen zu suchen.
OneNote: Wenig Unterschiede im Vergleich zu Word. Auch hier bleibt der grösste Vorteil, dass man sich das Copy/Paste sparen kann.
Whiteboard: Den grössten Nutzen liegt wohl darin, dass Copilot wild zusammengetragene Ideen bündeln und kategorisieren kann. 🎊So können alle ihren Gedanken freien Lauf lassen, anschliessend aber doch strukturiert weiterarbeiten.
Stream: Ein Video in fünf zentralen Punkten zusammenfassen? Kein Problem. Die Antworten werden sogar mit Zeitcodes versehen, die direkt auf die jeweilige Stelle im Video verweisen. Notwendig dazu: Das Transkript des Videos muss vorliegen. Dieses lässt sich – falls das Video nicht zu lang ist – aber direkt in Stream erstellen. Das beste Einsatzszenario ist jedoch, Copilot in Stream als Coach zu nutzen: Eigenes Video hochladen und Copilot bitten, die Rolle eines Trainers und Coaches einzunehmen und Rückmeldungen zum Video zu geben. Sympathisch und treffend analysiert er, was gut gelungen ist und gibt konkrete Tipps, wo oder wie man sich verbessern kann. 🎞
Loop: Wieder gilt das, was bereits oben in Word und OneNote erwähnt wurde, nämlich dass Inhalte direkt in Loop generiert werden können und nicht hineinkopiert werden müssen. ✅
OneDrive: Eine Datei explizit zu einem Thema suchen, ohne sie öffnen zu müssen, das kann Copilot und ersetzt damit die Vorschau. Ausserdem können ausgewählte ähnliche Dateien verglichen werden (bspw. Protokolle). Das geht mit .docx und .pdf bestens.
SharePoint: Konnte noch nicht ausprobiert werden – denn obwohl die Roadmap von Microsoft die Einführung auf Ende Mai angekündigt hat, konnte für den Kurs noch nichts zur Verfügung gestellt werden. Interessant wird es, wenn aus Dateien mit Copilot (Intranet)Websites erstellt werden können – was jedoch eher für ein Fachpublikum wie PICT, TICTS und andere EDU-ICT Gruppen interessant sein könnte.
PowerApps: Ähnlich wie bei Excel. Wer sich mit dem Programm einigermassen auskennt, ist ohne Copilot schneller.
Power Automate: Automatisierte Abläufe beschreiben und dann von Copilot erstellen zu lassen funktioniert recht gut. Sogar Anpassungen des Ablaufs sind möglich. Feineinstellungen müssen jedoch manuell vorgenommen werden.
Studio: Eigene Copilots erstellen? Copilots auf genau festgelegtes Wissen zugreifen lassen? Das geht mit Copilot Studio. 👦Benaja hat es ausprobiert und einen eigenen Copiloten erstellt und ihn mit persönlichen Unterrichtsmaterialen gefüttert. Anfragen von Dritten werden jetzt ausschliesslich auf Basis der zur Verfügung gestellten Materialien beantwortet. Der eigene Copilot gibt bei Anfragen sogar Links auf seine Quellen an, leider liessen sich diese dann aber oftmals doch nicht öffnen. Wichtig: Das alles funktioniert nicht im Rahmen von Copilot für Microsoft 365, sondern benötigt nochmals einmal eine Extra-Lizenz zu 103 Euro pro Monat (Schullizenz) oder für 187.20 monatlich (Privat- oder Arbeitslizenz). Die Preise in Schweizer Franken waren leider nicht ersichtlich. Und: Diese Erfahrungen beruhen auf einer Testversion von Copilot Studio, die für einen begrenzten Zeitraum kostenlos zur Verfügung stand
Deep Dive Dank Kurs beim Profi
Yep, das war ein intensiver Kurs und keine Schnellbleiche von und mit Kurt Söser . Wer sich also nicht nur anhand der Werbeseiten von Microsoft informieren, sondern alles auch ausprobieren will, der ist mit diesem Lehrgang bestens bedient.
Empfohlen von LinkedIn
🔺Was im Kurs fehlte, sind Beispiele, wie ich schnell zu sinnvollen Aufgaben gelange, die bspw. mit den Zielen gem. Bildungsplan verknüpft werden. Anregungen dazu hatte ich letzthin anlässlich MIEE und im Rahmen der Vernetzung im Digital Learning Hub erhalten. Da gibt es noch viel Cooles – insbesondere, wenn die Aufgaben innerhalb einer Schule, aber auch darüber hinaus gesammelt werden könnten (ask Roy Mantel – er hat eine App dazu gebaut!)
Wer sich Copilot Pro jetzt schon privat leistet, hat sicher einen Vorsprung. Allerdings: Informiere Dich genau, ob Du als Privatperson diese Investition tätigst oder via Geschäft/Schule unterstütz wirst und so mit Copilot für Microsoft 365 gar noch mehr Funktionen zur Verfügung haben kannst.
Copilot für Lehrpersonen - das Microsoft-Plus-Paket
Ich weiss, Word-Anwendungen wie Tabulatoren, Formatvorlagen oder die passende Excel-Formeln zu finden ist schon für viele eine Herausforderung. Und das wird sich mit Copilot vorerst noch nicht ändern. Aber viel «Grundlagenarbeit» geht mit Copilot schneller, besser, schöner. Und das ist m.E. der springende Punkt und Vorteil von maschineller Assistenz: Sie nimmt mir möglichst viel (technischen) Kleinkram ab und gibt mir dafür Zeit für Kreativität und Individualität. Das macht den Unterschied zwischen Menschen, die KI effektiv nutzen und jenen, die ohne sie weiter «wursteln».
#MicrosoftCopilot #KurtSöser #KI
Disclaimer: Dies sind persönliche Erfahrungen von Anita Schuler und Benaja Schellenberg aus dem mehrwöchigen Kurs von Kurt Söser. Sie enthalten lediglich freundschaftliche Empfehlungen, aber keine bezahlte Werbung für Produkte, Firmen oder Personen. Ausserdem: Abweichungen gemäss Angebote von Microsoft möglich.
Quelle(n)
Wir kennen die Zukunft nicht. Das heisst, wir können sie gestalten.
7 MonateSuper eure Zusammenfassung und die Schilderung eurer Erkenntnisse sowie der Einsatzmöglichkeiten💪👍! Danke Anita Schuler und B. Schellenberg
Danke Anita Schuler für den spannenden Überblick und für deine Erfahrungen mit dem 👨✈️.