Das Büro ist tot. Es lebe das Büro.
Matthias Pink, Head of Research Germany, bei Savills sieht die aktuelle Pandemielage, als größtes Homeoffice-Experiment aller Zeiten. Allerdings zeigen sich Erkenntnisse, die sehr widersprüchlich scheinen, aber trotzdem einen wahren Kern haben können. Wichtig sei die individuelle Differenzierung.
Diese Erkenntnisse sieht Pink:
- Homeoffice funktioniert für viele Unternehmen. Das zeigen die zahlreichen Ankündigungen von Unternehmenslenkern (z. B von Fujitsu, Siemens und Twitter), das räumlich flexible Arbeiten künftig fest in ihrer Organisation verankern zu wollen. Für viele Angestellte ist es sogar eine Bereicherung, wie immer mehr Studien zutage fördern.
- Aus den Befragungen wird aber auch klar, dass das Homeoffice für manche eben kein Ort ist, an dem sie arbeiten können und wollen.
Laut Pink, ignorieren beide Positionen – bewusst oder unbewusst – die jeweils andere Gruppe und werden sich deshalb letztlich auch als falsch erweisen. Er kommt daher zu dem Schluss, dass weder das Büro noch das Homeoffice für jede Organisation, jeden Schreibtischarbeiter und jede Tätigkeit der einzig überlegene Ort zum Arbeiten ist. Abhängig von den konkreten Rahmenbedingungen überwiegen mal die Vorteile des einen, mal des anderen Arbeitsortes.
Hygienetrenner im Musterbüro der BRAIN BOX BERLIN
Individuelle Differenzierung wichtiger denn je
Matthias Pink resümiert: Blaupausen helfen hier nicht. Stattdessen wird jede Organisation, jede Unternehmenseinheit, jedes Team und letztlich jeder Mensch für sich selbst herausfinden und entscheiden müssen, wie der optimale Mix aus Arbeiten im Homeoffice, im Unternehmensbüro und gegebenenfalls an weiteren Orten aussieht. Dieser Prozess wird nicht nur ein Mal, sondern immer und immer wieder durchlaufen werden müssen, schließlich ändern sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit. Auch neue Erkenntnisse, etwa zu den Langfristfolgen des flexiblen Arbeitens für die Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung, werden hier zu permanenten Anpassungen führen. Manche Unternehmen werden in diesem Optimierungsprozess schon weiter sein als andere, aber mutmaßlich keines hat bereits eine ideale Lösung gefunden. Und wenn doch, wäre sie nur temporär.
Was heißt all das für Büroimmobilieneigentümer und -investoren?
- Das Büro ist nicht tot. Wäre diese These richtig, das Büro wäre längst gestorben. Schließlich verfügen wir seit zehn oder zwanzig Jahren über die Technologie, um Schreibtischarbeit von jedem beliebigen Ort aus erledigen zu können.
- Anzunehmen, nichts werde sich ändern, wäre naiv. Die Zahl jener Menschen, die ihrer beruflichen Tätigkeit nicht oder nicht ausschließlich an einem klassischen Büroarbeitsplatz nachgehen, steigt seit vielen Jahren. Schon das hatte Auswirkungen auf die Büroflächennachfrage. Wir haben sie nur kaum gespürt, weil die Entwicklung langsam verlief und es sich bei den Telearbeitern um eine kleine Minderheit handelte. Corona hat daraus zumindest vorübergehend eine große Mehrheit werden lassen. Hunderte Millionen Büroarbeiter weltweit haben gleichzeitig gelernt, von zu Hause aus (und damit von jedem beliebigen anderen Ort aus) zu arbeiten. Sie werden es nicht verlernen. Manche werden es beibehalten wollen, andere nicht. In jedem Fall aber hat die kleine Minderheit innerhalb kurzer Zeit verhältnismäßig großen Zuwachs bekommen. Das hinterlässt schon jetzt spürbare Effekte auf die Büroflächennachfrage, etwa wenn BASF ein eigentlich geplantes Bürogebäude nun doch nicht benötigt.
- Alle darüber hinausgehenden Prognosen zur Zukunft des Büros sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sind notwendigerweise solange spekulativ, solange die meisten Nutzer selbst noch dabei sind, ihren künftigen Büroflächenbedarf zu definieren. Insbesondere quantitative Prognosen helfen Eigentümern und Investoren wenig. Schließlich kann der einzelne Eigentümer nicht X Prozent seines Büroflächenbestandes „abschneiden“, selbst wenn das vernünftig wäre. Das ist es aber ohnehin nicht und verstellt zudem den Blick aufs Wesentliche: Nicht die Frage nach dem „Wieviel?“ ist von Bedeutung, sondern jene nach dem „Was?“. Für Eigentümer gilt es jetzt herauszufinden, welche Art von Bürofläche die Nutzer künftig haben wollen und wie sich ihre Bedarfe in qualitativer Hinsicht verändern.
Was liegt da näher, als mit den eigenen Mietern in den Dialog zu treten, um genau diese Fragen zu klären? Die Antworten, die dieser Dialog liefert, sind letztlich nichts weniger als der Schlüssel zu lebendigen Büros.
BRAIN BOX BERLIN Flexible Raumgestaltung und attraktiver Standort
Wichtige Stichworte, wenn Young Professionals an das Büro als Arbeitsumgebung denken, sind Remote Working, Selbstbestimmtheit und Flexibilität. BRAIN BOX BERLIN bietet flexible Mieteinheiten von ca. 149 qm bis 23.900 qm für Firmensitze mit Büroeinheiten, Forschung und Entwicklung oder Produktion. Auch komplette Etagen mit 3.074 Quadratmetern sind anmietbar und lassen bei der Gestaltung der Arbeitsplätze verschiedene Konzepte zu, wie zum Beispiel: Zellenbüros oder Open Spaces.
Ebenso vorteilhaft: Der Standort Adlershof ist einer von nur zwei Standorten in Berlin, an dem der Mobilfunkstandard 5G schnellstmöglich angeboten werden soll. Der Adlershof gilt mit seiner Mischung aus öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren, mit sechs naturwissenschaftlichen Fakultäten der Humboldt Universität zu Berlin, den bundeseigenen Forschungseinrichtungen und den von der WISTA betriebenen Technologiezentren zu Recht als der führende Wissenschaftsstandort der Republik. Zudem zählt Adlershof zu den 15 größten Science Parks weltweit und ist international anerkannte Talentschmiede. Hier wird aus Wissen Wirtschaft gemacht.
Marketing Manager bei Profi Partner AG, Berlin/Munich
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