Das größte Geld-Experiment des Jahrzehnts - eine Zwischenbilanz
Eine Milliarde Menschen betroffen und möglicherweise besser als sein Ruf ...
Wenn man nach dem größten Geldexperiment des Jahrzehnts gefragt wird, lautet die erste, reflexartige Antwort wahrscheinlich: Bitcoin. Oder, allenfalls differenzierter, Kryptowährungen.
Tatsächlich ist es: Die indische Rupie.
Und zwar konkret ihre Demonetarisierung am 8. November 2016 – zumindest, wenn es um die unmittelbar bewegte Menge an Geld und die Anzahl der betroffenen Menschen geht.
Zweifellos kann man an dieser Stelle einwerfen, dass Kryptowährungen das Potenzial haben, in Zukunft die gesamte Weltbevölkerung zu beeinflussen, die Zahlen zum gegenwärtigen Status sprechen aber der indischen Reform eine deutlich größere Bedeutung zu: So wurde im Rahmen des äußerst umstrittenen Projekts vor zwei Jahren Bargeld im Wert von 270 Milliarden US-Dollar eingezogen. Zum Vergleich: Die Kapitaltisierung der 20 größten Kryptowährungen lag zu Redaktionsschluss und je nach Quelle bei rund 170 Milliarden US-Dollar.
Gewaltige Auswirkungen
Der Einzug von 1000- und 500 Rupien-Scheinen betraf 86 Prozent des damals im Umlauf befindlichen Bargeldes und somit mehr oder weniger die gesamt indische Bevölkerung, also rund eine Milliarde Menschen. Zum Vergleich: Laut einer Cambridge-Studie aus dem Vorjahr halten bis zu sechs Millionen Menschen eine der aktuell im Umlauf befindlichen Kryptowährungen.
Angesichts dieser Zahlen und des bevorstehenden zweijährigen Jubiläums lohnt es sich, eine Zwischenbilanz zu ziehen: War die Reform ein Schlag ins Wasser oder doch ein voller Erfolg?
Auf der Suche nach Antworten sind wir bei Institutional Money auf ein entsprechendes Resümee der Nachrichtenagentur Bloomberg gestoßen, ziehen aber trotz identischen Datenmaterials eine durchaus andere Bilanz. Wer hat aus Ihrer Sicht recht? Oder hat überhaupt jemand recht? Bilden Sie sich ein Urteil - hier geht es zur vollständigen Analyse.