"Das Leben ist ein Geschichtsband, kein Roman"​

"Das Leben ist ein Geschichtsband, kein Roman"

Die Person, die du einmal warst, muss nicht auf die abfärben, die du einmal sein wirst. Oftmals behindern wir uns selbst, in dem wir unsere Vergangenheit mit dem verknüpfen, was wir glauben, werden zu müssen. Wir können keine Zukunftspläne schmieden, ohne zu überlegen, was für die Person Sinnvoll wäre, die wir einmal waren.

Das erkannte ich, als ich bei mir selbst und bei Menschen im Allgemeinen drei Gewohnheiten beobachtete und miteinander in Verbindung brachte.

  1. Wir schaffen Probleme, wo keine sind. Als ob wir etwas überwinden müssten, damit unser Leben Sinn hat. Wir müssen uns bewusst für das Glück entscheiden, weil wir sonst die Realität erschaffen würden, von der wir unbewusst annehmen, dass wir sie verdienen. Nicht, weil wir davon ausgehen, wir verdienten das wirklich, sondern weil wir irgendwann von anderen Menschen (und unseren eigenen Ansichten) zu der Auffassung gebracht wurden, wir seien nur so gut, wie uns andere bewerten.
  2. Wir vermeiden allzu vollkommene Dinge. Falls sie doch perfekt sind, zerstören wir sie, entweder im Kopf oder auf andere Weise.
  3. In Gedanken formulieren wir Zusammenfassungen. Bei jeder Entscheidung (egal wofür) überlegen wir uns, wie sie sich wohl anhören wird. "Diese Stelle trat sie mir 20 gleich nach ihrem Abschluss an..." oder so ähnlich. Al ob unsere Entscheidungen nur dann akzeptabel wären, wenn sie sich richtig anhören und wenn sie auch noch Jahre später klingen, und zwar unabhängig davon, ob sie zu unserer gegenwärtigen Persönlichkeit passen oder nicht. Aber die Zusammenfassung, auf die wir so viel Zeit verwenden, beziehen sich auf die Persönlichkeit, die wir längst nicht mehr sind. Nicht immer kann man eine Grenze ziehen zwischen dem, was war, was ist und was in Zukunft sein soll. Man kann das Nebeneinanderbestehen verschiedener Wahrheiten nicht immer nachvollziehen, nur darauf vertrauen, dass beide ihrer Berechtigung haben. Und du darfst dem Guten nicht aus dem Weg gehen, nur weil das Persönlichkeitsbild, das du für dich selbst entworfen hast, nicht glaubt, dass es verdient, was du hast bzw. erreichen willst.

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