Das Portfolio mit alternativen Anlagen diversifizieren
Quelle: UBS

Das Portfolio mit alternativen Anlagen diversifizieren

Aufgrund ihrer schwachen Renditen können Frankenanleihen weder als Diversifikationsinstrument noch als Renditelieferant überzeugen. Alternativen sind gefragt.

Haben Sie sich jemals gefragt, was passiert, wenn Aktienmärkte Rückschläge erleiden und Anleihen keine ausreichende Rendite mehr bieten? Mit diesem Problem sind gerade Schweizer Anlegerinnen und Anleger besonders konfrontiert: Im Franken sind die Anleihenrenditen inzwischen so weit gesunken, dass sich unseres Erachtens keine positiven realen Renditen erzielen lassen. Und weil die Zinsen kaum mehr weiter fallen können, dürften sich Anleihen auch als Diversifikationsinstrumente in einem Portfolio nicht mehr eignen. Anleihen steigen, wenn ihre Renditen sinken – und umgekehrt. Wenn aber die Anleihenrenditen schon fast bei null liegen und nicht mehr weit fallen können, steigen Frankenanleihen in einem Negativszenario mit fallenden Aktienkursen kaum mehr und kompensieren so den Wertzerfall bei Aktien. Im Euro oder US-Dollar liegen die Anleihenrenditen derzeit noch deutlich höher als im Franken, womit sich in diesen Währungen Anleihen als deutlich bessere Diversifikationsinstrumente herausstellen dürften.

Daher sollten sich Schweizer Anleger Gedanken darüber machen, mit welchen Diversifikationsinstrumenten sie in ihren Portfolios Frankenanleihen ersetzen oder zumindest ergänzen können. Naheliegend wären Euro- oder US-Dollar-Anleihen. Allerdings müsste hierfür das Währungsrisiko gegenüber EUR oder USD abgesichert werden. Dadurch fällt die erwartete Rendite in etwa auf Frankenniveau. Immerhin sind die zu erwartenden Diversifikationseigenschaften dieser höher rentierenden Anleihen besser. Abhilfe schaffen kann ein Blick über die beiden Hauptanlageklassen hinweg. Zu den infrage kommenden alternativen Anlagen gehören Rohstoffe. Hier empfehlen wir beispielsweise eine Beimischung von Gold oder Erdöl. Gerade beim Gold haben wir jüngst unsere Prognose auf 2900 US-Dollar pro Feinunze per drittes Quartal 2025 erhöht.

Mögliche weitere Diversifikationsinstrumente sind Privatmarktanlagen in Form von privat finanzierten Krediten oder auch Beteiligungen an privat gehaltenen Unternehmen. Auch wenn sie zu einem gewissen Grad mit den Marktschwankungen ihrer börsennotierten Pendants korrelieren, bieten Privatmarkanlagen dennoch eine gewisse Diversifikation. Mit ihnen lassen sich Firmenengagements in Bereichen der Wirtschaft erschliessen, die mit börsennotierten Anlagen nicht erreicht werden können (zum Beispiel mit Wachstumsfirmen). Zu guter Letzt bieten angesichts der fehlenden Alternativen bei Anleihen auch Hedge Funds eine weitere Möglichkeit für eine bessere Diversifikation eines Anlageportfolios.

Die Spannungen im Nahen Osten oder die Wahlen in den USA können immer wieder für Verunsicherung und damit Marktschwankungen führen. Daher dürfte es sich diesen Herbst für Anleger besonders lohnen, die Wetterfestigkeit ihres Portfolios kritisch zu hinterfragen.

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