Das U-Wort.
Zwar hat es lautlich Nähe zum Pool Unwort des Jahres, ist aber eher als Nummer 63 der Problemwörterliste von Harald Martenstein zu diskutieren, in der sich illustre Begriffe wie Dschungel, Stamm und Liebling treffen. Unternehmenskultur vermisst Schärfe und erinnert zumeist eher an artifiziell gesüßte Overnight Oats als an das Rückgrat, das sie eigentlich für den Umgang inner- und außerhalb der Firma sein sollte. Eine in langwierigen Prozessen zusammengestellte Verfassung, die endlich ein Leitbild formuliert, das keines ist, weil es verfasst ist, aber nicht gelebt wird.
Ich wünsche mir, dass fleißige Heinzelwesen in einer Nacht- und Nebelaktion, die Leitbilder von zehn Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen auf deren Homepages wild tauschen. Ob man das Aktuelle dann ebenso passend findet wie das Gestrige?