Den Content bringt der Klapperstorch
Es war einmal - da hieß Content einfach Text. In Wahrheit ist es umgekehrt und Text ist einfach Content. Außerdem gibt es auch anderen Content als Text, klar. Zum Beispiel Fotos, Videos und so. Aber entscheidend ist immer noch der Text. Denn er enthält die Informationen, die dem Content Bedeutung geben. Am besten stellt man sich den Content wie ein Gefäß vor, das Inhalt enthält, in dem Bedeutung drin ist, aus dem sich die Message zusammensetzt, die eventuell Sinn macht. Und daraus macht man Text; saumäßig kompliziert, alles, ich weiß.
Was ist Content? In einem geschäftlichen Meeting sind natürlich auch Krawatten kommunikativ wirksam und irgendwie Content. Doch am Ende unterschreiben alle einen Vertrag, also Text. Bei Wahlwerbung ist es anders: Die Leute wählen Fotos mit einem Gesicht. Manche sagen, es wäre besser, wenn Wahlwerbung überhaupt keinen Text hat. Im Fall von Wahlwerbung wirklich eine gute Idee. Am wirksamsten sind sowieso Fotos mit Katzen drauf. Oder mit einem Eis-Tütchen. Die optimale Wahlwerbung ist eine Babykatze, die mit einem Eis-Tütchen spielt.
Inzwischen läuft die meiste Kommunikation aber über Apps. Der wichtigste Content von Apps sind Buttons, die man touchen muss (antatschen), um weiterzukommen. Oft ist das Schönste in einer App das super Gefühl, wenn man endlich versteht, wie sie funktioniert. Doch ich muss meine Begeisterung bremsen, ich schweife ab.
Was ich sagen will, ist: Für mich ist de Babo, der Ober-Boss in der Kommunikation, der Text. Vor allem kurz muss er sein, das ist das Wichtigste. Früher glaubte man, Text kommt aus der Steckdose. Dann hieß es, er liegt auf der Straße. Heute sind wir aufgeklärt und denken, den Text macht chatGPT. Doch wer sich wirklich auskennt, weiß natürlich, dass es der Klapperstorch ist, der den Text bringt. Kein Wunder, denn Klappern gehört zum Handwerk.