Der beste ChatGPT-Hack
Hello Smart Chiefs,
wir starten mit einem Exkurs in meine LinkedIn-Gefühlswelt - und vielleicht kennt ihr sie selbst. Vor allem dann, wenn ihr einen starken Post geschrieben habt. Mit Mehrwert. Perfekt für die Zielgruppe. Schönstes Selfies geschossen. Ihr fühlt es, es ist so weit. Der hier geht viral. Und dann…
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Satz mit X. 🙅
Es nervt. Aber zumindest seid ihr nicht allein, jeder Creator kennt das - und auch ich habe es etliche Male erlebt. Allerdings habe ich eine Theorie, warum meine und eure Posts nicht performen, wie sie sollen: Sie sind langweilig. 🥱Und das noch nicht mal, weil das Thema langweilig ist oder der Schreibstil schlecht. Sondern weil dort dasselbe steht, wie in jedem anderen Post auch.
Beispiele gefällig?
Millionen mal gehört, Millionen mal gelesen. Alles wichtig, von der Masse heben wir uns damit aber nicht ab. Problem eins: Wir sind in einer Bubble gefangen und unser Content ist es auch. Die Gefahr, das Gesagte des Nachbarn wieder zu kauen, ist groß. Vor allem wenn der dafür tausende Likes bekommen hat, sollte das bei uns doch auch klappen. Doch guter Inhalt lebt nicht von Copy Cats. Sondern von Widersprüchen, Reibungen, Aha-Effekten.
Problem Nummer zwei: Obwohl selbst ich als Journalistin immer den Anspruch habe, möglichst divers zu argumentieren, weiß ich gleichzeitig: Das bedeutet viel Arbeit. Gute Recherche kostet Zeit - und sind wir ehrlich: Am Ende ist es ja auch “nur ein Post.” Ihr fühlt mich? Okay, dann kommen wir zur alles entscheidenden Frage: Wie kommen wir aus dem Dilemma raus?
Abhilfe schaffen kann im Zweifel ein Tool, auf das ich mich als Autorin nicht automatisch gerne verlasse: Und Lieblings-KI “ChatGPT”. Kürzlich bin ich allerdings auf dieses Video gestoßen, das Formulierungs-Hacks für den Chatbot thematisierte. Unter anderem eine einfache Formel, um verschiedene Charaktere und deren Einstellungen und Argumente aufzuzeigen. Etwa: Wie könnte ein Konservativer für Klimaschutz argumentieren? Wie ein Elternvertreter gegen die Nutzung von ChatGPT in Schulen? Eine Feministin gegen das Gendern? Ein Christ pro Abtreibung? ChatGPT spuckt euch deren Argumente aus, und zwar als übersichtliche Bullet-Points.
In der Praxis kann so aussehen:
Ich selbst habe es mal mit der 4-Tage-Woche versucht. Meine Charakter in diesem Fall: ein Start-up-Gründer und eine Freelancerin.
Perspektive des modernen Start-up-Gründers:
Argumente für die Vier-Tage-Woche: ✅
Perspektive einer Freelancerin:
Argumente gegen die Vier-Tage-Woche: ❌
Empfohlen von LinkedIn
Wer sich jetzt denkt, schön und gut, aber wie überzeugen die Argumente die Gegenpartei? Auch das könnt ihr ChatGPT fragen:
oder auch spannend:
Je genauer ihr wisst, was ihr wollt, desto besser. Wenn ihr also mal nach Argumenten sucht, die sich an der allgemeinen Meinung reiben, dann seid ihr hier richtig. Das Gute: Wenn ihr wiederum Argumentationshilfen gegen die ausgespuckten Argumente benötigt, könnt ihr ChatGPT einfach danach fragen: „Was könnte ich der Perspektive 1 auf Argument 3 entgegnen?” So schafft ihr es, imaginäre Charaktere durch den Chatbot gewissermaßen miteinander diskutieren zu lassen und dem Gespräch noch mehr Tiefe zu geben. Es ist, als hättet ihr fünf Leute an euren Küchentisch eingeladen – nur dass ihr dafür nicht mal eine Terminabstimmung braucht.
Wie auf jedem Beipack-Zettel muss hier dennoch auf die Risiken und Nebenwirkungen hinweisen: ChatGPT zieht seine Infos frei aus dem Netz – und da befindet sich auch viel Unsinn. Zudem besteht die Gefahr, auch hier wieder eine Bubble zu geraten. Denn wenn alle die gleichen Fragen der gleichen Parteien diskutieren lassen, sind wir zurück auf Null: Und wieder in einer Blase gefangen. Vergesst also nicht, die Argumente immer gegenzuchecken und seht es als das, was es ist: Eine Steilvorlage für gute Debatten, ein zeiteffizienter Tritt in den eigenen Hintern, den eigenen Blick zu öffnen. Ich freue mich jetzt schon, eure provokanten Thesen zu lesen!
In diesem Sinne:
Let’s write smart, not hard.
Eure, Laura
✍️ Smartes Zitat
“Either write something worth reading or do something worth writing about.”
- Benjamin Franklin
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