Der Fisch stinkt vom Kopf -22.06.2016

Der Fisch stinkt vom Kopf -22.06.2016

Was ist die beste Lösung, wenn in einem Unternehmen eine Fehlbesetzung einer Führungskraft offenkundig ist?

Mein Motto: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Auch wenn eine Fehlbesetzung im Unternehmen bereits mehr oder weniger offenkundig ist, werden dennoch häufig nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen. Die Gründe dafür liegen auf beiden Seiten: Einerseits wollen die Stellenbesetzer die Fehlentscheidung nicht zugeben. Andererseits verharren die Stelleninhaber lieber in einer für sie nicht mehr zufriedenstellenden Position als sich erneut auf Stellensuche zu begeben.

Anstatt einen Trennstrich zu ziehen, befördert man die Führungskraft häufig auf eine andere, weniger bedeutende Position und verschiebt damit nur das Problem. Leider braucht es oftmals erst einen Dritten, beispielsweise einen neuen Eigentümer, einen Verwaltungsrat oder einen neuen Geschäftsführer (wenn nicht er selbst das Problem ist), der aufräumt und die Trennung einleitet. Auch wenn so eine Trennung Geld kosten kann, ein Beibehalten des Status Quo ist noch viel teurer. Das Unternehmen verliert nicht nur an Effizienz und Image, sondern wahrscheinlich auch wertvolle Mitarbeiter und Kunden. Natürlich ist jeweils zu prüfen, ob und inwieweit die Führungskraft noch unterstützt werden kann, um ihre Leistungen wieder auf Kurs zu bringen. Allerdings darf ein Unternehmen nicht zur Nachhilfeschule verkommen.

Schlechte Führungskräfte dürfen dauerhaft nicht mehr Aufmerksamkeit erhalten als gute.

Falls Sie Fragen zu Job und Beruf haben, dann schicken Sie diese an die "WIKU"- Redaktion ( dolomiten.wirtschaft@athesia.it ). Die Redaktion behält sich vor, eine Auswahl unter den eingesandten Fragen zu treffen.

Hallo Hr. Udovich, wenn das nur so einfach wäre wie Sie es beschreiben. Meine Erfahrungen zeigen, dass fast immer die menschliche Beziehung den eine "Führungskraft in der falschen Position" zu den anderen Führungskräften, bzw. Entscheidern aufgebaut hat, viel mehr Gewicht hat als seine Kompetenzen in dieser Position.

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