Der Ort des Anderen
„Der Ort des Anderen ist der wahre Standpunkt sowohl in der Politik als auch in der Moral“ schrieb Gottfried Wilhelm Leibnitz vor über 300 Jahren auf einem der 200 000 (!) Blätter seines „Zettelkasten“ (wusste Luhmann davon?).
Ein moderner Gedanken, der jedoch wieder neu erinnert, ja, nahezu kämpferisch verbreitet werden muss. Die Populisten erzählen eine viel zu erfolgreiche andere Geschichte. Erstaunlich und Hoffnung fördernd ist für mich, dass dieses dialogische Prinzip mehr und mehr zum Leitsatz in Wirtschaftsorganisationen wird. Ist die Effizient- und Überlebenslogik dort eine andere? Mehr und mehr wird hier verstanden (ich kenne nun wirklich viele Beispiele), dass es einerseits darum geht Unterschiede zu sehen, Unterscheidungen zu benennen (statt sie zu verwischen), aber sie andererseits nicht durch einen „Richtig – Falsch“, „Wahr – Unwahr“ Mechanismus aufzulösen oder zu zerstören.
Dort erkennt man mehr und mehr, die Überlebensfähigkeit hängt von der Wirksamkeit der unterschiedlichsten Perspektiven ab. Daher wird die Sicht des Anderen – ganz fern von Moral – zum Gewinn für die eigenen Überlegungen und für das Ganze.
Lust auf Entdeckungsreisen in die Gedanken - und Gefühlswelten der Anderen?