Der schmale Grat zwischen finanzieller Absicherung und finanziellem Desaster für Frauen

Der schmale Grat zwischen finanzieller Absicherung und finanziellem Desaster für Frauen

Rezension

Titel:           Kohle, Kies & Koks für Frauen – Die neuen Ks der Frauen: Basis-Wissen für deine finanzielle Freiheit

Autorin:     Isabella Maria Theresia Sonnweber

Isabella Sonnweber trägt mit ihrem Buch „Kohle, Kies & Koks für Frauen – Die neuen Ks der Frauen: Basis-Wissen für deine finanzielle Freiheit“ die Stecknadeln zusammen, die sich im Heu verstecken, wenn über finanzielle Herausforderungen – besonders für Frauen – gesprochen wird.

Der Buchtitel klingt im ersten Moment ziemlich provokant, denn daraus könnte sich schließen lassen, es würde Frauen immer nur um das Geld gehen. Ich freue mich besonders, dass ich als Mann diese Rezension verfassen darf, denn Männer könnten sich durch die klaren Worte der Autorin angegriffen fühlen.

Umso mehr ein Grund dafür, dass sich nicht nur Frauen auf einfache Weise ein Basiswissen abholen, sondern sich ebenso die Männer auf diese Lektüre einlassen, um zu erfahren, wie sie sogar bei genauerer Betrachtung einen für manche unspektakulären, selbstverständlich erscheinenden Beitrag für finanziellen Rückhalt leisten können.

Bereits zu Beginn des Buches kristallisiert sich heraus, dass die Eltern, besonders der kindererziehende Elternteil eine enorme Verantwortung dafür hat, das Geld-Mindset eines Kindes aufzubauen und positiv zu stärken. Obwohl der Anteil der berufstätigen Frauen über die vergangenen Jahrzehnte hinweg kontinuierlich angestiegen ist, Zeigt sich schon durch die ersten Ausführungen, dass besonders Frauen in der Eigenverantwortung und Selbständigkeit gefördert werden müssen, um unter anderem dem Charme der Teilzeitarbeit nicht zu erliegen.

Die Leser:innen erfahren über die treibende Motivation zum Geldausgeben, wobei die Autorin ebenso über den Mythos des Geldausgebens aufklärt, wenn infrage steht, ob in der Regel eine Frau oder ein Mann mehr Geld im Geschäft liegen lässt.

Die 15 beschriebenen Fallen zeigen ganz klar auf, dass nicht nur bei Scheidung oder Trennung finanzielle Nachteile für Frauen entstehen können, wobei besonders darauf zu achten ist, was während einer Partnerschaft unterschrieben wird und welche Ansprüche tatsächlich wegfallen bzw. bestehen bleiben. Die Autorin schreibt in diesem Zusammenhang über Themen wie die Kontrolle über Impulskäufe, den Risikofaktor „Heiratsmuffel“, die (Un-) Gefahr des Investierens und dem Wissensbedarf für das Sparen bzw. für Kurse. Gleichzeitig klärt sie darüber auf, ob Eheverträge nur ein modernes Zeugs für Reiche ist und wie sorgsam die Vor- und Nachteile verschiedener Beschäftigungsformen betrachtet werden sollen.

Des Weiteren bringt die Autorin den Glauben mit Reichtum und wiederum Reichtum mit Weisheit in Verbindung, wobei sie mit Denkirrtümern aufräumt und darüber aufklärt, was Charakter mit Geld zu tun hat. Damit beantwortet sie so sogar indirekt die Frage, weshalb hohe Trinkgelder bringen. Doch was ist Geld in Wirklichkeit? Nur Papier und Münzen oder mehr?

Da viele Menschen sich nicht erlauben oder nicht vorstellen können, wohlhabend zu sein, leisten die weiteren Ausführungen einen essenziellen Beitrag dazu, um den eigenen Denkmustern über Geld auf die Spur zu kommen und wo eine Ansatzmöglichkeit besteht bzw. worin das entscheidende Element liegt, um schnell – mit – Geld vorwärtszukommen, und das auf ehrliche Weise. Zusätzlich lernen die Leser:innen ebenso eine Anleitung kennen, um eben vorhandene Glaubensmuster zu bewältigen.

Nach den Begriffserklärungen zu „Equal Pay Day“, „Gender-Pay-Gap“ und „Gender-Pension-Gap“ kommt das Funktionieren des Pensionssystems in einem kurzen Überblick zur Sprache, und dabei werden Idee und Entstehung des Pensionssplittings ausgeführt. Infrage steht jedenfalls, für wann und für wen für die Pension vorgesorgt werden soll. Die Autorin zeigt in einer bildhaften Darstellung zudem auf, welche Lebensstationen die meisten von uns betreffen und wann wie vorgesorgt werden kann. Natürlich stehen die vorhandenen Finanzmittel zu jeder Zeit im Blickfeld und der Vergleich mit Ärzten verweist darauf, wer wohl die beste Ansprechperson für eine finanzielle Planung ist.

Daran anschließend erfahren die Leser:innen darüber, ob die Teuerung tatsächlich weniger gefühltes Einkommen macht oder dieses Empfinden einen anderen Hintergrund hat. Die dabei angeführte Studie über das, was Menschen glücklich macht, bringt zudem ein interessantes Ergebnis zum Vorschein. Darüber hinaus klärt die Autorin über den Unterschied zwischen Reichtum und Wohlstand auf sowie darüber, ob beides zusammenpassen kann.

Das Modell der 7 Stufen zur finanziellen Freiheit befördert klar ans Tageslicht, was finanzielle Unabhängigkeit, genauer gesagt Freiheit ausmacht, und weshalb viele Menschen weit davon entfernt sind, die höchste, die siebte Stufe jemals zu erreichen. Für die Leser:innen lässt sich einfach ablesen, in welcher Stufe sie sich gerade befinden.

Die darauffolgenden Empfehlungen, wie die fixen und variablen Kosten bzw. Ausgaben am besten aufgeteilt sein sollten, mögen in erster Linie ernüchternd sein. Allerdings beantworten diese Empfehlungen – wenn auch nicht ganz offensichtlich – die Frage, was der Kern des späteren Auskommens mit dem Einkommen ist, sowie Überlegungen für das Einspar- und Sparpotential.

Auch wenn Glaubenssätze über Geld mit Vorsicht betrachtet werden müssen, wenn wir von „Geben ist seliger als Nehmen“ sprechen, lassen die Gedanken zum Geben einerseits die Beweggründe erkennen, andererseits was die Ernte und das Glück mit dem Geben zu tun haben. Außerdem wird die Frage beantwortet, inwiefern beim Geben von Verantwortung und Pflicht gesprochen werden kann.

Den Abschluss des Buches bilden ein „1x1 zum Thema Finanzmittelaufbau“, welches das „Magische Dreieck“ beinhaltet, und ein „Kleines 1x1 zum Thema Kredite“, unter anderem mit einem Einblick in Begriffe wie Cost-Average-Effekt und Inflation, in die Arten der Finanzprodukte und deren Risikoklasse, in die Kreditarten und Besicherungen.

Aufgrund meiner über 20-jährigen Tätigkeit im Finanzdienstleistungssektor kann ich den Ausführungen der Autorin enorm viel abgewinnen. Wie ich durch meine intensive Beschäftigung mit dem Thema Sozialversicherung bestätigen kann, birgt die soziale Absicherung je nach Art des Zusammenlebens verschiedene Risiken, die jedenfalls individuell betrachtet werden sollten.

Alles in allem hat Isabella Sonnweber einen wunderbaren Überblick über die Risiken und Möglichkeiten geschaffen, um der finanziellen Freiheit entgegenzuschreiten, und das betrifft wiederum nicht nur Frauen, sondern genauso Männer. Denn welcher Mann will selbst finanziell abhängig sein?

Stefan Josef Höck

Kundl, April 2023

Danke für das Feedback zu meinem Buch. Von einem Kenner und Könner dieses Gebietes hat es für mich eine besondere Bedeutung!

Stefan Josef Höck, BSc

Erfolg bedeutet meinen Mitmenschen am Ende des Tages den Glauben an ihre Träume gestärkt zu haben.

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