Deutschlands Denkfehler bei der Digitalisierung
Deutschland leidet an Innovationsarmut. Zu dieser nüchternen Erkenntnis kommen die Marktforscher der Bankengruppe KfW in ihrem kürzlich veröffentlichten Innovationsbericht für den Mittelstand 2016.
Demnach ist der Anteil der Innovatoren im Mittelstand gegenüber der Vorperiode um knapp sieben Prozentpunkte auf 22 Prozent (2013/2015) deutlich zurückgegangen und hat damit den niedrigsten Wert seit dem Start des KfW-Mittelstandspanels erreicht.
Ist dies also Grund zur Sorge?
Das Bild ist gemischt. Der langfristige Trend zeigt, dass sich die Innovationen auf immer weniger, vor allem größere Unternehmen konzentrieren. Kleinere Unternehmen sind innovationsmüde geworden.
Die Gründe sind vielfältig. Neben der niedrigen Gründungstätigkeit und zu wenigen mutigen Gründern, dem zunehmenden Preiswettbewerb und der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit werden nach wie vor große Schwierigkeiten bei der Innovationsfinanzierung sowie fehlende Kompetenzen und Ressourcen angegeben.
Der starke Wirtschaftsstandort Deutschland hat aber sicher kein Finanzierungsproblem, vielmehr haben wir in unserem Land ein Planungsproblem. Einerseits auf der Verwaltungsseite, andererseits auch in den Unternehmen.
Vielfach werden Innovationsprojekte zu groß und damit zu teuer zugeschnitten. Hinter Innovationen stecken heute meist Digitalisierungsmaßnahmen. So ein Vorhaben denken Unternehmen häufig viel zu groß, und sie gehen es methodisch falsch an.
Das macht Neuentwicklungen langsam und teuer. Investoren halten sich zurück, diese Denkfehler zu unterstützen.
Es ist daher falsch, den großen digitalen Wurf wie ein F&E-Projekt nach allen Regeln der deutschen Ingenieurskunst perfektionistisch zu planen. Der digitale Traum von der eierlegenden Wollmilchsau platzt, wenn die einzigartige Schönheit der technischen Lösung im Mittelpunkt steht. Vielmehr geht es um den Nutzen, der den Mitarbeiter und Kunden überzeugt.
Diese Herausforderungen meistert nur, wer agil entwickelt, pragmatisch vorgeht, seine Strategie kontinuierlich anpasst und von Start-ups lernt. „Learning by Doing“ oder „Trial and Error“ sind die empfehlenswerten Methoden, um die Unsicherheit auf neuem digitalen Terrain zu überwinden.
So zahlt es sich beispielsweise aus, für einen erkannten Bedarf rasch fünf Prototypen in kleinen Teams zu entwickeln, im nächsten Schritt drei davon zu verfeinern und schlussendlich zwei Anwendungen erfolgreich zu mac...
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Markenberater
7 JahreDream big, think realistic, act pragmatic!
CYBER RISK AGENCY
7 JahreVöllig richtig: Think big - start small! Unternehmen müssen schrittweise digitale Kompetenz aufbauen. Es fehlt an einem Stufenplan in den Unternehmen. Es fehl nicht am Geld - im Niedrigzinsumfeld wird eher zu viel "Gehyptes" finanziert. Bevor sich Unternehmer überhastet in etwas stürzen, müssen diese durch gezielte Personalentwicklung interne Digitalkompetenz aufbauen. Hierzu zählen auch Kenntnisse der Informationssicherheit! Was hilft mir als Unternehmer eine cloudbasierte Daten-Lösung, wenn in Folge sensible Daten wie Patente und Prozessbeschreibungen der Wirtschaftsspionage zum Opfer fallen. Mein Motto: "Wer die Chancen der Digitalisierung nutzen will, muß auch die damit einhergehenden Risiken managen." Unternehmer müssen sich auf den Weg machen um den Anschluss nicht zu verlieren - aber mit kaufmännischer Vorsicht Schritt für Schritt und nicht mit "Big Bang" - auch wenn das die "Schaufelverkäufer der Digitalisierung" natürlich anders propagieren.
Gemeinsam Erfolge durch Ökosysteme schaffen.
7 JahreNatürlich haben wir ein Finanzerungsproblem, vor allem für Start-Ups. Der fluiden und umfassenden Liquidität eines Silicon Valley können wir nichts Entsprechendes entgegensetzen.