INTELLIGENZTYPEN . Und deren Bedeutung für unser Leben
www.unsplash.de

INTELLIGENZTYPEN . Und deren Bedeutung für unser Leben

Intelligenz, was ist das eigentlich?

Je nachdem, wer diese Frage beantwortet, fällt sie ganz unterschiedlich aus.

Es gibt keine einheitliche Definition. Allerdings gibt es vielzählige Forschungsansätze und Theorien, welche sich mit den unterschiedlichsten Ansätzen befassen. Eines ist allerdings den meisten Theorien gemeinsam:

Intelligenz wird als die Fähigkeit erfasst, sich in neuen Situationen durch Reflektion und Einsicht zurechtzufinden und Herausforderungen zu lösen.

Befassen wir von Elementartraining uns mit der für unsere Arbeit wichtigen Theorien von Intelligenzen, beziehen wir uns vor allem auf die verschieden Intelligenz-Kategorien, entwickelt von Howard Gardner, aus denen sich auch der Aspekt der emotionalen Intelligenz ableitet.

Howard Gardner (*1943), Professor für Wahrnehmung und Bildung an der Harvard Graduate School of Education, hat in den 1980er Jahren seine Theorie der multiplen Intelligenzen entwickelt. Er ging davon aus, dass klassische Intelligenztests nicht ausreichen, um individuelle Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern. Er erweiterte das Verständnis von Intelligenz und klassischen Intelligenztests, welche sich stark auf logische Zusammenhänge, mathematische Kenntnisse und sprachliche Fähigkeiten beschränken, auf 9 Intelligenztypen, welche ganzheitliche Aspekte der Persönlichkeit aufnehmen.

Die 9 Arten der Intelligenz ergänzen sich und ergeben erst in ihrer Gesamtheit ein vollständiges Bild der Intelligenz eines Menschen. Einzig die Ausprägung der unterschiedlichen Arten unterscheidet sich individuell. Auf diese Weise verfügt jeder Mensch über seine eigene Form der Intelligenz, mit persönlichen Stärken und Schwächen in unterschiedlichen Bereichen.

Der Mensch, das schöpferische Wesen

Gardner sieht den Menschen als schöpferisches Wesen, dessen Begabungen sich in der jeweiligen Lebensintelligenz bündeln, und deren Zusammenspiel menschlich kompetentes verhalten ermöglichen.

Gardners Konzeption, beruhend auf umfassenden menschlichen Studien, revolutionierte die Kognitions- und Neuroforschung und veränderte unser Selbstverständnis als Menschen enorm. Analysieren wir den Intelligenztyp, können wir erkennen, welche Grundeignungen und Fähigkeiten wir besitzen, in welchen Bereichen wir stark sind und diese festigen und intensivieren. Jeder Mensch hat nach diesem Konzept der Lebensintelligenzen individuelle Stärken, Talente und Fähigkeiten. Die Kenntnis über eigene Stärken ist gerade in Hinblick auf die individuelle Ausprägung dieser Kategorien von Bedeutung - in jedem Berufsfeld sind andere Kombinationen elementar und nur wenn wir uns unseren Fähigkeiten entsprechend orientieren, erlangen wir Zufriedenheit und Erfolg sowie Erfüllung.

Fördern und Fordern

Wir können durch die strategische Förderung und Forderung unserer Potenziale diese Ergebnisse, sowohl beruflich wie auch privat, ganzheitlich und langfristig steigern.

Denn: Intelligenz ist eine Anzahl von Fähigkeiten oder Fertigkeiten, welche notwendig sind, um genuine Probleme zu lösen oder Schwierigkeiten zu überwinden sowie neues Wissen zu erwerben und können zudem im Laufe eines Lebens geschult und weiterentwickelt werden.

Die 9 Intelligenztypen nach Gardner:

1. Sprachliche Intelligenz

  • Gespür für gesprochene und geschriebene Worte
  • Stimmiger Einsatz von Sprache
  • Fähigkeit eigene Gedanken und Emotionen auszudrücken
  • Fähigkeit Andere zu verstehen
  • Leichtes Verständnis für Bedeutungen und Zusammenhänge
  • Leichtes Erlernen von neuen Sprachen
  • Einsatz von Sprache zu bestimmten Zwecken
  • Freude an Büchern und Geschichten

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Redner*innen, Texter*innen, Schriftsteller*innen, Kurator*innen und Anwält*innen.

 

2. Logisch-mathematische Intelligenz

  • Erkennen von Problemen und Beweisketten
  • Fähigkeit zur logischen Analyse und Lösungsfindung
  • durch Abstraktion Ähnlichkeiten zwischen Dingen erkennen
  • Leichtes Aufstellen und prüfen von wissenschaftliche Fragen und Hypothesen
  • Erkennen von Mustern
  • Effizienter Umgang Zahlen, Mengen und mentalen Operationen
  • Entwickeln von Strategien

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Naturwissenschaftler*innen Programmierer*innen, Detektiv*innen, Buchhalter*innen, Statistiker*innen.

 

3. Musikalisch-rhythmische Intelligenz

  • Leichtes Lernen von Instrumenten, Komponieren und Tanzen
  • Verständnis für musikalische Prinzipien
  • Erkennen von Rhythmen, Tönen, Tonlagen und Stimmungen in der Musik
  • Gespür für Intonation, Rhythmik und Klang
  • subtiles Gehör für Musik
  • musikalische und mathematischen Intelligenz hängen oft zusammen, beiden Typen liegen ähnliche Denkmuster zugrunde

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Musiker*innen, Komponist*innen, Sänger*innen, Dirigent*innen und Instrumentenstimmer*innen.

  

4. Bildlich-räumliche Intelligenz

  • Denken in drei oder vier Dimensionen
  • Akkurate Wahrnehmung der sichtbaren Welt
  • Erfassen von Dimensionen großer Räume sowie enger begrenzter Räume
  • Vorstellen von Bildern und Manipulation dieser im Geist
  • Transformation von Wahrnehmungsresultaten
  • Verstehen, Begreifen und Erfassen von Strukturen großer Räume und eng begrenzter Raumfelder
  • Reproduzieren visueller Erfahrungen in Abwesenheit physikalischer Reize
  • Freude an Labyrinthen, Puzzle spielen, am Zeichnen oder Tagträumen

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Seeleute, Pilot*innen, Ingenieur*innen, Bildhauer*innen, Chirurg*innen, Schachspieler*innen, Graphiker*innen, Photograph*innen, Maler*innen und Architekt*innen.


5. Naturalistische Intelligenz

  • Fähigkeit zu beobachten, zu unterscheiden, zu erkennen
  • Sensibilität für Naturphänomene
  • Zugang haben zur Natur

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Ärzt*innen, Naturforschernde, Umweltspezialist*innen, Tierpfleger*innen, Köch*innen, Landschaftsgärtner*innen, Botaniker*innen, Naturphotograph*innen und Meteorolog*innen.

 

6. Interpersonale soziale Intelligenz

  • Einschätzen und verstehen von Menschen
  • Hören unausgesprochener Worte, die Gefühle und Bedürfnisse sowie Absichten anderer nachempfinden können
  • Gute verbale und nonverbale Kommunikation
  • Beeinflussung der Stimmungen anderer
  • Eingehen erfolgreicher Kooperationen
  • Einnehmen verschiedener Rollen

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Erzieher*innen, Lehrende, Anwält*innen, beratende und heilende sowie soziale Berufe, Verkäufer*innen, Schauspieler*innen, Manager*innen, Mediator*innen und Politiker*innen.

 

7. Intrapersonale Intelligenz

  • Interne Selbsterkenntnis, Verständnis und Beeinflussung des eigenen Selbst
  • Kluger Umgang mit den eigenen Gefühlen
  • Nutzen dieses Wissens im Alltag
  • Angemessene Einschätzung der Persönlichkeit und der individuellen Grenzen
  • Passende Reaktionen auf die Anforderungen von Außen
  • Entscheidungen richtig treffen
  • Impulskontrolle
  • Selbstberuhigung
  • Selbstmotivation

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen, Künstler*innen, Psycholog*innen, Berufe die mentale Stärke erfordern und Unternehmensgründer*innen.

 

8. Körperliche kinästhetische Intelligenz

  • Beherrschung, Kontrolle und Koordination des Körpers
  • starker Bezug zum eigenen Körper und körperlichen Aspekten
  • mit dem Körper arbeiten können
  • Potential den Körper und einzelne Körperteile zur Problemlösung oder zur Gestaltung einzusetzen
  • Beherrschen von Kraft und Timing
  • Herstellen eines Einklang zwischen Körper und Geist, sich selbst und einem Ding
  • Entwickeln und Gestalten von Werkzeugen und Produkten

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Tänzer*innen, Schauspieler*innen, Sportler*innen, Handwerker*innen, Physiotherapeut*innen, Chirurg*innen und Mechaniker*innen.

 

9. Spirituelle Intelligenz

  • Potentielle Intelligenz
  • Empfänglichkeit für die tieferen Fragen der menschlichen Existenz
  • Erfassen und Durchdenken grundlegender Fragestellungen

Innerhalb der beruflichen Ausrichtung dieses Intelligenztypus finden sich viele Theolog*innen, Philosoph*innen, spirituelle Beratende und Yogalehrer*innen.

 

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die eigenen Intelligenzen zu finden, auszubauen und zu nutzen.

So können wir Lebensumstände und Bedingungen schaffen, die uns entsprechen und mit denen wir wachsen können.

© by Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps


Jasmine Wagner

Integral Art Trainerin und Künstlerin, Ex-Archäologin und Kunsthistorikerin

1 Monat

Danke für diesen hilfreichen und klar formulierten Beitrag! LG Jasmine

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen