Die besten Ladesysteme für Unternehmen 2022
Immer mehr Unternehmen stellen ihren Fuhrpark auf Elektroautos und Plug-in-Hybride um. Denn nicht nur bei den Betriebskosten, sondern auch beim Thema Nachhaltigkeit können E-Autos überzeugen. Um die neuen Fahrzeuge optimal in den Geschäftsalltag zu integrieren, empfiehlt es sich, ein Ladesystem für Elektroautos am Firmenstandort zu installieren. So können nicht nur Dienstwagen und Pool-Fahrzeuge aufgeladen werden, sondern es freuen sich auch die Elektroautos der Mitarbeiter. Bleibt nur noch die Frage: Welches Ladesystem passt am besten zu meinen Anforderungen? Denn je nach Einsatzgebiet sollte man unterschiedliche Kriterien beachten. Wir haben aus allen Ladesystemen die relevanten Eigenschaften analysiert und geben Ihnen eine Kaufberatung für die Top 5 Anbieter im Jahr 2022.
Ladesysteme im Überblick
Installation
Im Grunde unterscheiden sich die verschiedenen Ladesysteme nach ihrer Installationsart. Die klassische Art und Weise ist die Sternverkabelung. Das bedeutet, dass jeder Ladepunkt mit einer separaten Zuleitung zum Sicherungskasten versorgt wird. Die Vorteile sind das geringfügig flexiblere Aufladen, allerdings stehen sehr hohe Installationskosten gegenüber. Neue Konzepte sind das Microgrid und der zentrale Schaltschrank. Beim Microgrid wird nur eine einzige Zuleitung benötigt, der Stromanschluss wird dann auf angefügte Ladepunkte verteilt. Vorteile sind hier die sehr günstige Installation und die einfache Nachrüstung, als Nachteil steht gegenüber, dass man nicht optimal Laden kann, wenn man die Ladepunkte ohne Lastmanagement betreibt. Der zentrale Schaltschrank bündelt alle elektrotechnischen Komponenten in einem Element und es werden nur noch die Ladekabel zu den Stellplätzen geführt. Der Vorteile ist hier, dass bereits mehrere Ladepunkte vorgerüstet werden können. Der Nachteile ist die große Bauform und die relativ aufwendige Montage vor Ort.
Lastmanagement
Der Stromanschluss jedes Gebäudes ist limitiert. Für den ersten Ladepunkt ist das häufig noch kein Problem. Wenn perspektivisch aber mehrere Autos geladen werden sollen, kommt man nicht um ein Lastmanagement herum. Darunter versteht man konkret, dass sich bei mehreren, gleichzeitigen Ladevorgängen die Ladeleistung reduziert und dadurch das lokale Stromnetz und das Gebäude vor einer Überlastung schützt. Das gehört mittlerweile zum Status Quo und ist Grundvoraussetzung für eine zukunftsfähige Gebäudeplanung, daher erfüllen dieses Kriterium auch alle Hersteller der Top 5. Eine Unterscheidung gibt es jedoch dabei, wie der Ladestrom genau aufgeteilt wird. Während klassische Systeme die Ladeleistung auf alle Autos gleichmäßig verteilen, setzt nur der Anbieter ChargeX auf ein individuelles Lastmanagement pro Nutzer. Das hat den Vorteil, dass das System im Sinne des Unternehmens funktioniert. Mitarbeiter können so beispielsweise die Pendeldistanz erhalten, während die Geschäftsführung oder Außendienstmitarbeitende eine höhere Priorität erhalten. Im Falle von ChargeX wird das durch individuelle Ladebudgets gesteuert, die per App konfiguriert werden können.
Abrechnung
In Zeiten steigender Strompreise rückt auch das Thema Abrechnung des Ladestroms verstärkt in den Fokus. Bei der Abrechnung wird die geladene Energiemenge auf kWh-Basis erhoben und jedem Ladevorgang zugewiesen. Das ist die Voraussetzung, um anschließend entweder manuell oder vollautomatisch den Ladestrom weiterzuberechnen. Grundsätzlich bieten alle Anbieter die Abrechnung auf Basis eines MID-Energiezählers an (Measurement Instruments Directive). Dieser gewährleistet eine hohe Genauigkeit. Einzig der Hersteller Easee fällt hier negativ auf, da die Ladevorgänge nicht MID-konform abgerechnet werden können. Als erweiterte Abrechnungsmöglichkeit ist besonders in Deutschland das Thema Eichrechtskonformität sehr wichtig. Das bedeutet, dass die Transaktionsdetails verschlüsselt werden und auch zu einem späteren Zeitpunkt manipulationssicher abgerufen werden können. Diese Form der Abrechnung ist für den öffentlichen Betrieb von Ladeinfrastruktur mittlerweile Pflicht. Auch bei der Abrechnung von Mitarbeitern ist ein eichrechtskonformes System zu empfehlen, während man bei der internen Verrechnung von Dienstwagen auch weiterhin auf eine MID-konforme Abrechnung setzen kann. Alle Anbieter, außer Easee, bieten eine eichrechtskonforme Abrechnung gegen Aufpreis an. Positiv für den öffentlichen Betrieb fällt hier die Firma Smopi auf, die ausschließlich auf eine eichrechtskonforme Abrechnung setzt.
Kosten
Die Kosten sind ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen ein Ladesystem. Übliche Preise für intelligente Ladepunkte liegen bei rund 1.000€. Einzig die zentralen Schaltschranklösungen sind im initialen Invest deutlich teurer. Bei der Kaufentscheidung sollten aber unbedingt die Installationskosten berücksichtigt werden, da diese stets den deutlichen größeren Teil der Gesamtkosten ausmachen. Als dritte Komponente sollte man die einfache Nachrüstung berücksichtigen - die meisten Elektroautos kommen ja erst noch und sollten daher bei der Infrastrukturplanung eine hohe Priorität haben. Beim Thema Installationskosten hat die Sternverkabelung die höchsten Kosten. Hier müssen stets separate Zuleitungen vom Zählerkasten zu jedem einzelnen Ladepunkt gelegt werden. Das versucht nicht nur hohe Kosten, sondern auch die Nachrüstung ist mit identischen Kosten verbunden. Diese Nachrüstkosten kann man nur vermeiden, indem man bei der initialen Installation weitere Ladepunkte gleich vorrüstet, was wiederum die initialen Kosten in die Höhe treibt. Die zentrale Schaltschranklösung kann sich nur auf lange Sicht amortisieren, da auch hier die initialen Kosten sehr hoch sind und trotzdem ein Ladekabel zu jedem Stellplatz gelegt werden muss. Am Ende überzeugt beim Punkt Installation der Microgrid Ansatz von ChargeX. Hier muss lediglich eine Zuleitung zum ersten Ladepunkt gelegt werden. Ab dann können weitere Lademodule einfach per Plug&Play mit mitgelieferten Verbindungskabeln angedockt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Erweiterungen nicht beim Netzbetreiber genehmigt werden müssen. So können auch später weitere Ladepunkte mit wenigen Handgriffen ergänzt werden.
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Empfehlung für Unternehmen
Im Jahr 2022 gibt es eine große Auswahl an möglichen Lade- und Installationskonzepten für Unternehmen. Viele Standards haben sich bereits etabliert, wie z.B. das Thema Lastmanagement und auch die Abrechnung. Im Detail stechen aber Unternehmen heraus, die besonders gute Lösungen im Angebot haben, wie z.B. ChargeX bei der individuellen Priorisierung von Ladevorgängen oder Smopi bei der Abrechnung im öffentlichen Raum. Der mit Abstand wichtigste Punkt sind jedoch die Gesamtkosten und damit einhergehend die Installationskosten. Hier droht eine Kostenfalle, wenn man sich für ein System entscheidet, das später nicht erweitert werden kann oder alternativ die Tiefgarage wieder komplett umgebaut werden muss. Daher sollte man sich hier modulare Konzepte wie das Microgrid Konzept näher ansehen, das durch die große Flexibilität und die Montage ohne Fachpersonal viele Vorteile im Vergleich zur Sternverkabelung hat.
Allgemeine Hinweise beim Aufbau von Ladepunkten
Gibt es bereits einen Standard für Ladestecker?
Der Typ2 Stecker für AC-Ladevorgänge ist normiert und jedes zugelassene Fahrzeug ist mit diesem Stecker ausgestattet. Alle aufgeführten Ladesysteme sind somit auch mit jedem Elektroauto kompatibel. Es gibt nur noch eine Unterscheidung zwischen Typ 2 Steckdose und einem angeschlagenen Typ2 Kabel.
Kann ich auch eine Schnellladestation installieren?
Eine DC-Schnellladestation kann auch am Firmenstandort installiert werden. Aufgrund der hohen Preise für DC-Ladestationen und der schwierigen Integrierbarkeit in das vorhandene Stromnetz, ist eine solche Ladestation jedoch keine Alternativ zu einem AC-Ladesystem. Hinzu würde nämlich das Umparken der Fahrzeuge kommen, das indirekt zusätzliche Kosten für das Unternehmen verursachen würde.
Wie sind die aktuellen Lieferzeiten für Ladesysteme?
Die aktuellen Lieferzeiten liegen bei ca. 4 Wochen. Die kritische Faktor ist aber stets die Elektrofachkraft, die die Installation und die Inbetriebnahme durchführt. Hier hat man je nach Region mit deutlich längeren Wartezeiten zu rechnen und es empfiehlt sich, bereits vorzeitig einen Termin zu vereinbaren.
Muss ich Ladepunkte beim Netzbetreiber anmelden?
Ja, jeder Ladepunkt mit 11 kW muss beim Netzbetreiber angemeldet werden. Je nach Netzbetreiber müssen 22 kW bereits genehmigt werden, um eine Überlastung an Netzknotenpunkten zu vermeiden.
Wie lange dauert ein Ladevorgang?
In der Regel lädt ein vollelektrisches Fahrzeug mit einer Ladeleistung von 11 kW. Je nach Batteriegröße dauert der Ladevorgang unterschiedlich lange. Hat man z.B. einen 70 kWh Akku, dauert der Ladevorgang ca. 7 Stunden. Wichtig ist dabei jedoch zu beachten, dass man pro Tag eine deutlich geringere Distanz zurücklegt und somit auch das Aufladen deutlich kürzer dauert.
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2 Jahresmopi® - Multi Chargepoint Solution GmbH hat auch eine Typ-2-Steckdose, das nur als kleine Ergänzung :) Wie im Artikel bereits ausgeführt eignet sich smopi® – Die Ladeschranklösung besonders für Flotten, öffentliche Parkplätze, sowie Besucherparkplätze und "halböffentliche" Parkhäuser. Gerade hierbei spielt auch die von der Ladesäulenverordnung(LSV) geforderte Interoperabilität der Station eine große Rolle. Sprich, damit jeder Nutzer sich mit der Station verbinden kann, dient die Typ-2-Steckdose die perfekte Basis.