Die Geschichten, Strategien und Taktiken 
deutschlands Top Experten, Unternehmer und Innovatoren.

Die Geschichten, Strategien und Taktiken deutschlands Top Experten, Unternehmer und Innovatoren.

Durch sein Studium am KIT sowie Tätigkeiten bei IBM und Echobot, hat sich Timo Bühler zum Experten in Sachen ‚Business-Data‘ entwickelt. Neben dem vertrieblichen Nutzen von Daten, spielen für ihn auch technische Herausforderungen sowie rechtliche Rahmenbedingungen eine übergeordnete Rolle.

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Mit seinem Team betreut und berät er als Head of Customer & Partner Development über 1.000 Firmenkunden im Bereich der Digitalisierung von Marketing und Vertrieb.


Stell Dir vor dieser Artikel wird durch die Zeit in die Vergangenheit gelangen und würde im Februar 2020 in Deine Hände gelangen. Welche Vorkehrungen gegen die Pandemie würdest Du dir selbst aus der Zukunft empfehlen?

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Ich würde wohl wie jeder andere auch - ganz eigensinnig - einige Aktien frühzeitig abstoßen und in manch andere Investieren. Vor allem aber würde ich noch einmal die engsten Familienmitglieder besuchen, damit die Zeit des “Social-Distancing”, die uns dann ja bevorstehen würde, nicht so schwer wiegt.


Welches sind Deine 3 wichtigsten digitalen Hilfsmittel während der Pandemie und wie Du sie zu deinem Vorteil nutzt?

Als Software-Firma nutzen wir natürlich auch ohne Krise viele unterschiedliche “digitale Hilfsmittel”. 

Während den Covid-19-Umständen haben sich aber Microsoft Teams und Zoom als sehr hilfreiche Lösungen für interne und externe Meetings herausgestellt.Das hat auch deutlichen Einfluss auf die Gespräche die wir mit unseren Kunden und Interessenten führen. Eine vielzahl an Kunden-Terminen, die bisher rein telefonisch stattgefunden haben, werden nun mit Webcam durchgeführt. Wir erzielen hierdurch eine spürbar stärkere Kundenbindung und auch Verbindlichkeit.

Das werden wir sicherlich auch nach CORONA noch so weiterführen.

Dass wir nach der Umstellung auf Homeoffice keinen signifikanten Rückgang bei Erreichbarkeit (Inbound) als auch in der Telefonie nach draußen (Outbound) verzeichnet haben, ist sicher auch dem geschuldet, dass wir via VoIP telefonieren.

Jede/r Mitarbeiter/in ist also wie gewohnt auf seiner Durchwahl zu erreichen und ruft auch unter unserer Karlsruher-Telefonnummer nach draußen.

Auch das Durchstellen von Telefonaten und die Telefon-Queues sind uns so weiterhin möglich gewesen. 

Erstaunlicherweise hat mir Instagram dabei geholfen über mein Business-Umfeld informiert zu bleiben. Ich folge seit einigen Monaten einer Vielzahl unserer Kunden und Partner, die sich sehr stark in den sozialen Medien zu Corona und ihrer aktuellen Situation geäußert haben. Die vielen Bilder von Home-Office-Arbeitsplätzen, Team-Konferenzen und auch Solidaritätsbekundungen die von Unternehmen geteilt wurden, haben diesen oftmals ein Gesicht gegeben und meine ‘Customer-Relationship’ zu ihnen gefestigt.

Wie hat Dich die Corona Pandemie persönlich getroffen hat? 

Hier gibt es sehr viele Facetten: Natürlich gibt es im Privaten vieles auf das man verzichten musste. Freunde und Familie nur via Telefon oder Skype zu kontaktieren ist nunmal nicht dasselbe wie wenn man gemeinsam am Tisch sitzt. Keine Restaurantbesuche, keine Wein- oder Frühlingsfeste, keine sportlichen Aktivitäten etc.

Gleiches lässt sich über das Geschäftliche berichten. Eine Webkonferenz ersetzt nunmal kein persönliches Gespräch beim vor-Ort-Termin. Wir mussten unsere Kundenveranstaltung “Echoboost 2020” absagen, Messen und Konferenzen sind ausgeblieben. Alles wichtige Vehikel, die wir nutzen um mit bestehenden Kunden, Partnern und natürlich auch Interessenten in persönlichen Kontakt zu kommen.

Da die Software von Echobot auch - oder vor Allem - in Krisen wie dieser gefragt sind und wir ein sehr heterogenes Kundenumfeld haben, war auch früh klar, dass nur ein kleiner Teil unserer Kunden ausfallen könnte. Kurzarbeit oder ähnliche Maßnahmen blieben daher aus und es sind zum Glück auch keine Arbeitsplätze im Unternehmen gefährdet. Das wurde auch früh an die Mitarbeiter/innen kommuniziert. 

3 Dinge die unsere Leser um jeden Preis vermeiden sollten, um nicht noch geschädigter aus dieser Krise zu gehen:

1. In Hysterie verfallen wäre mit Sicherheit fatal. Auch hier besteht eine unheimliche Ansteckungsgefahr, die zu vermeidbaren wirtschaftlichen Krisen führen könnte. Hysterie kann nicht nur Aktien-Indices zum implodieren bringen, sondern ebenso das Vertrauen der Kollegen/innen, Geschäftspartner und Kunden massiv beschädigen.

2. Entscheidungen revidieren: In Gesprächen im persönlichen und geschäftlichen Umfeld höre ich oft von “Investitions-Stops” oder davon, dass Budgets ”eingefroren” werden. Sicherlich ist das in vielen Fällen auch begründet und sinnvoll. Es gibt aber auch viele Beschlüsse, die bereits vor der Krise wohl überlegt, nach wochen- oder monatelangen Test, Auswahlverfahren und Evaluierungen getroffen wurden, mit der Überzeugung, dass diese Anschaffung/ Investition das Unternehmen nachhaltig voran bringt und stärkt.Diese nun wieder auf die lange Bank zu schieben, oder gar zu revidieren, halte ich für sehr gefährlich.Um nach der Krise schnell wieder in die Spur zu kommen, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Hierbei sollte eine “wohl überlegte Entscheidung” doch mehr wiegen als eine “Kurzschlussreaktion”.

3. Lethargisch werden: Wer durch die Krise seiner täglichen Arbeit nicht nachkommen kann, darf nun nicht in Lethargie verfallen. Wer glaubt, dass er diese Phase nicht produktiv nutzen kann, liegt falsch! All zu oft habe ich den Satz “dafür ist gerade keine Zeit” zu hören bekommen. Dieser hat schlagartig an Wirkungskraft verloren. Warum nicht mal die Webseite überarbeiten, das CRM-System ausmisten, liegengebliebene Mails beantworten, Testaccounts für Software-Produkte anfordern, Whitepapere lesen, an Webinaren oder Online-Fortbildungen teilnehmen. Warum nicht


Wie wirkt sich die Pandemie auf den Zusammenhalt in Deinem Team aus und welche Maßnahme ergreifst Du um Dein Team positiv zu beeinflussen?

Wir haben auch vor COVID-19 sehr darauf geachtet, dass die Stimmung und der Zusammenhalt im Team passen. Hierzu gehörte, dass wir zum Wochenstart ein kurzes Abteilungsmeeting abhalten, in welchem jede(r) kurz über seine/ihre Vorhaben in der kommenden Woche spricht. Im Jour Fixe zum Ende der Woche haben wir das dann auch nochmal Revue passieren lassen. 

Für dieses Meeting gilt übrigens folgendes: solange die Abteilung seinen Zielen voraus ist, hat der Abteilungsleiter für die Kaltgetränke im Meeting zu sorgen.

Im Homeoffice muss sich nun jeder selbst versorgen.

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Ansonsten haben wir für die Zeit in der wir Remote arbeiten, jeden Morgen einen “Wake-up-Call” und jeden Nachmittag einen “Good-Afternoon-Call” aufgesetzt. Alle Teammitglieder müssen sich mit Webcam hinzuschalten. Hier ist dann auch Platz für (zwischenmenschliche) Gespräche, die ansonsten an der Kaffeemaschine oder einer gemeinsamen Mittagspause gehalten würden.

Besondere Einzelleistungen werden übrigens mit einem Home-Office-Paket belohnt. Das stelle ich als Abteilungsleiter selbst - individuell - zusammen und bringe es zur Post. Zuletzt war das eine Flasche Wein, Dosenwurst und eine Hand voll Kartoffeln.

Welchen Rat wirst Du der nächsten Generation geben um sich bestmöglich auf die nächste weltweite Krise vorzubereiten? 

Ich würde dazu raten, sich regelmäßig über die Tugenden “Sparsamkeit’ und ‘Eigenverantwortung’ Gedanken zu machen. Das ist nicht nur im Hinblick auf weltweite Krisen wichtig. Es kann auch lokale oder persönliche Krisen geben, die ebenfalls starken Einfluss auf das eigene Dasein haben können.

Diese Phasen müssen überbrückt werden können - wenn möglich aus eigener Kraft. Das gilt sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen.

Jede/r sollte sich ein gesundes Maß an Liquidität schaffen - auch in Form von Rücklagen. Wir müssen damit rechnen, dass wir uns alle von Krisen konfrontiert sehen werden, in welchen wir nicht auf die Politik/den Staat als Auffangnetz setzen können. Dann gilt es, mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und dem Ersparten zu überbrücken.

Timo Bühler meine Damen und Herren!

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"US AGAINST PANDEMIC" A SIMON UCEDA PRODUCTION


Simon Uceda

🎮 Gen-Z Recruiting = GAMING!

4 Jahre

Vielen Dank Timo für das spannende Interview und deine Experten Tipps. Sehr hilfreich wie ich finde. Danke Dir :)

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