Die KI-Strategie in Ihrem Unternehmen: Eine Empfehlung
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Die KI-Strategie in Ihrem Unternehmen: Eine Empfehlung

KI-Strategie bezeichnet einen systematischen Plan, den Organisationen entwickeln, um Künstliche Intelligenz zu implementieren und zu nutzen.  

In diesem Artikel beschreibe ich einen typischen Weg zur eigenen KI-Strategie, wie wir ihn unseren Kunden oft empfehlen. Wichtig ist, dass es keine für alle Unternehmen gleichermaßen geeignete Strategie geben kann.  


Es gibt zwei Ansätze, „Top-Down“ und „Bottom-Up“. Beim Top-Down-Ansatz wird die Strategie vom Management vorgegeben. Das größte Problem dieses Ansatzes ist, dass es beim heutigen Stand der Technik keine universellen unternehmensweiten KI-Lösungen gibt. Vielmehr hängt es vom jeweiligen Anwendungsfall ab, welche Technologie die beste ist.  

Deshalb empfehlen wir, den Bottom-Up-Ansatz, bei dem alle potenziell Beteiligten Ideen für Anwendungsfälle und Rahmenbedingungen einbringen. Dies hat den Vorteil, dass keine wesentlichen Erfolgsfaktoren übersehen werden und die Akzeptanz der finalen Strategie höher ist. Das Management hat auch in diesem Modell das letzte Wort, besitzt über die meiste Zeit aber nur eine koordinierende Rolle. 

Ihr Weg zur eigenen Strategie 

Alle notwendigen Aktivitäten kann man in drei Phasen einteilen (siehe das untenstehende Ablaufschema)


KI Strategie infofeld GmbH
Quelle: infofeld GmbH

 

Phase 1, die konzeptionelle Basis legen: In dieser Phase wird sichergestellt, dass alle Beteiligten wissen, was KI ist und wofür man sie einsetzen kann. Das Management gibt ein grundsätzliches Ziel vor, welches mit der allgemeinen Unternehmensstrategie im Einklang steht. Mögliche Ziele sind zum Beispiel Kosteneinsparungen oder Qualitätsverbesserung.  


Phase 2, Analyse von Anwendungsfällen: KI-Einsatzmöglichkeiten werden im Rahmen von Workshops systematisch erfasst. In mittelgroßen bis großen Unternehmen ist es unwahrscheinlich, dass einzelne Personen einen umfassenden Überblick über alle möglichen KI-Anwendungsfälle haben. Daher ist es ratsam, die notwendigen Analyseaufgaben auf verschiedene Personenkreise zu vergeben und dafür separate Workshops zu organisieren. Diese können unter verschiedenen Aspekten zugeschnitten werden: 

  • Aufbauorganisation: Die Workshops finden auf Team-, Abteilungs- oder Bereichsebene statt 

  • Ablauforganisation: Die Workshops finden Team-übergreifend statt und beschäftigen sich mit kompletten End-To-End-Prozessen 

Die konkreten Ergebnisse dieser Workshops sollten eine Sammlung von definierten KI-Anwendungsfällen sein, die auf den spezifischen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Unternehmens basieren. Für jeden Anwendungsfall sollte folgendes vorliegen: 

  • Das Ziel, welches erreicht werden soll: Automatisierung, Prozessoptimierung, Prozessskalierung, Geschäftsmodelltransformation 

  • Eine erste Einschätzung, welche Daten für die Implementierung zur Verfügung stehen und welche Daten neu erhoben werden müssten 

  • Möglicher Qualifikationsbedarf von Mitarbeitern (initiale Einschätzung) 

  • Einschätzung bezüglich der benötigten IT-Ressourcen 

Eine fundierte Einschätzung bezüglich der Machbarkeit findet in diesem Workshop noch nicht statt. Dies würde die freie Entfaltung von Ideen behindern. Außerdem gilt: Viele Anwendungsfälle sind mit dem Stand der Technik nicht realisierbar, aber in Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung kann sich das schnell ändern. Nach Abschluss der Workshops werden die gesammelte Anwendungsfälle strukturiert, um Synergien zu erkennen. Die Ergebnisse in einer vereinheitlichten Form zusammengefasst. 

  

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Phase 3, Strategieentwicklung: Basierend auf dem Anwendungsportfolio und einer SWOT-Analyse wird die eigentlich KI-Strategie abgeleitet. Diese umfasst unter anderem folgende Aspekte: 

  • Strategiebaustein “KI-Vision”: Die KI-Vision dient als Leitstern für alle KI-bezogenen Initiativen im Unternehmen. Sie sollte inspirierend und gleichzeitig konkret genug sein, um klare Ziele zu setzen. Die Vision könnte darauf abzielen, das Unternehmen als Innovationsführer in seiner Branche zu positionieren oder bestimmte Kundenbedürfnisse mit Hilfe von KI-Lösungen besser zu bedienen. Sie sollte eng mit den übergeordneten Geschäftszielen und der Unternehmensmission verknüpft sein. 
  • Strategiebaustein „Anwendungsportfolio“: Dies beinhaltet die Identifizierung und Priorisierung von Anwendungsfällen, bei denen KI einen signifikanten Mehrwert bieten kann. Dies könnte Bereiche wie Kundenservice, Betriebseffizienz, Personalisierung von Angeboten oder Risikomanagement umfassen.  
  • Strategiebaustein Datenverfügbarkeit und Datenqualität: Künstliche Intelligenz ist stark abhängig von Daten. Die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen und relevanten Daten ist für den Erfolg von KI-Anwendungen entscheidend. In diesem Zusammenhang müssen Sie sicherstellen, dass Daten in ausreichender Menge, Qualität und Vielfalt vorhanden sind. 
  • Strategiebaustein Kontinuierliche Qualifikation: Die Technologie und die Anwendungsfälle der KI entwickeln sich schnell weiter, daher ist eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter erforderlich. Ein effektives Wissensmanagement gewährleistet, dass das notwendige Know-how zum Verständnis und zur Implementierung von KI-Lösungen im Unternehmen vorhanden ist und bleibt. 
  • Strategiebaustein Infrastruktur für den Betrieb von KI-Lösungen: Für die Entwicklung und den Betrieb von KI-Anwendungen ist eine robuste IT-Infrastruktur erforderlich. Dazu gehören nicht nur die Hardware (wie Datenverarbeitungseinheiten und Speicherlösungen), sondern auch die Software, wie Plattformen für maschinelles Lernen und Datenanalyse-Tools. Die Infrastruktur muss skalierbar, sicher und konform mit geltenden Gesetzen und Standards sein. 

Aus der Strategie wiederum leitet sich das Target Operating Model (TOM) ab. Dies könnte die Einrichtung spezieller KI-Teams oder Abteilungen umfassen. Ebenso ist die Integration von KI-Kompetenzen in bestehende Teams oder die Schaffung neuer Rollen und Verantwortlichkeiten denkbar.  

 

Fazit 

Eine systematische Strategieentwicklung hilft dabei, KI erfolgreich im Unternehmen einzusetzen und Synergien nicht aus den Augen zu verlieren. Über einen Bottom-Up-Ansatz werden alle Mitarbeiter des Unternehmens einbezogen, so dass Widerstände gegen die Einführung neuer Technologien vermieden werden.  



Gerne berate ich Sie zu Ihrem KI-Vorhaben.

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