Die neue Dimension der Diabetesberatung: Mehr als nur Technologie und Medikamente

Die neue Dimension der Diabetesberatung: Mehr als nur Technologie und Medikamente


In der Welt des Diabetes hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles verändert. Von Pumpen mit und ohne Schlauch bis hin zu Algorithmen und Sensoren, die über Bluetooth mit Pumpen kommunizieren, von Grafiken und Analysen bis zu Insulinvarianten mit einer fast dreitägigen Wirkdauer sowie Medikamenten zur Unterstützung von Gewichtsabnahme und Nasensprays gegen Unterzuckerung.


Doch während einige Aspekte des Diabetesmanagements eine revolutionäre Entwicklung erfahren haben, bleiben andere unverändert. Insbesondere die Art und Weise, wie wir Menschen mit Diabetes betrachten und betreuen.

Als jemand, der sein ganzes Leben mit Diabetes gelebt hat, habe ich die Auswirkungen des medizinischen Personals auf meine Beziehung zu dieser Erkrankung schon immer beobachtet. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Art und Weise, wie wir als medizinisches Personal kommunizieren und wie wir Menschen mit Diabetes betrachten, eine entscheidende Rolle spielt...


Wer ist für uns der Mensch mit Diabetes? Ein 'Fettsack'? Der 'Fresser'? Die Person, 'die nichts kapiert und nicht bei der Therapie bleibt'?


Oder ist jeder ein Individuum mit einer einzigartigen Geschichte? Mit zahlreichen Facetten, von denen wir noch nichts wissen? Ein Mensch, der möglicherweise durch frühere Erfahrungen verletzt wurde oder der bisher keine Unterstützung erfahren hat? Jemand, der möglicherweise neu lernen muss, sich selbst zu lieben?


Das ist die Zukunft der Diabetologie. Das ist die Zukunft der Diabetesberatung.

Ja, wir benötigen großartige Medikamente. Ja, wir wollen immer fortschrittlichere Technologien. Ja, wir brauchen modernste Werkzeuge.

Aber an erster Stelle brauchen wir - so banal es auch klingen mag - Liebe für unsere Mitmenschen. Die Blutzuckereinstellung bei einer adhärenten Person kann heutzutage relativ einfach sein, vor allem angesichts der umfassenden Einblicke, die wir in die Blutzuckerkurve erhalten können.

Doch die Blutglukoseeinstellung ist viel mehr als nur das ambulante Glukoseprofil, denn wir können nicht von Menschen mit Diabetes erwarten, dass sie zu "professionellen Diabetikern" werden.

Menschen haben Biografien, Probleme, Gedanken und Gefühle.

Das Leben kann eine Herausforderung sein. Und wenn es dann auch noch um eine chronische Erkrankung geht, die den Lebensstil betrifft, umfangreiche Schulungen erfordert und einen starken Willen erfordert, wird die Situation noch komplexer.

Wenn wir als Fachpersonal in der Diabetologie Erfolge erzielen und Menschen weiterhelfen wollen, müssen wir zunächst verstehen: Diabetes ist eine Herausforderung. Mencshen sind viel mehr als Diabetes.

Unsere Wortwahl, unsere Körpersprache, unser Verständnis für das Leben und das Bild, das wir von Patienten haben, beeinflussen maßgeblich unseren Erfolg in der Diabetologie.

Kurz gesagt: Wir müssen zuerst den Menschen wirklich verstehen. Dann erst können wir uns mit der Therapie beschäftigen.

Und so fühlt sich unsere Arbeit besser an.

So können wir echte Erfolge erleben.

*ich freue mich auf alle Kolleginnen und Kollegen, alle Beiträge und Neuigkeiten in das Berlin Kongress, bis bald!

Niki Kourtidou

Sehr gut gesagt!Fühle 100% mit😃😃😃viel Spaß in Berlin, wäre gern dabei, nächstes Jahr hoffentlich wieder 🤟

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