Ein Teufelskreis: Seltene Erkrankungen und ein Gesundheitssystem im Wandel
Als Patient mit einer seltenen genetischen Erkrankung blicke ich mit gemischten Gefühlen auf unser Gesundheitssystem. Einerseits bin ich dankbar für die medizinische Versorgung, die mir zuteilwird. Andererseits sehe ich große Lücken, die dringend angegangen werden müssen, um die Bedürfnisse von Patienten wie mir besser zu erfüllen.
Prävention und früher Therapiezugang – Fehlanzeige?
In meinem Fall und bei vielen anderen seltenen Erkrankungen liegt der Fokus stark auf der Behandlung der Symptome, sobald sie auftreten. Doch warum wird so wenig in Prävention und einen frühen Therapiezugang investiert?
Proaktiv statt reaktiv:
Es muss ein Umdenken stattfinden! Das Gesundheitssystem sollte proaktiv handeln und nicht erst reagieren, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Früherkennung und gezielte Therapien könnten die Lebensqualität von Patienten enorm verbessern und gleichzeitig die Kosten für das Gesundheitssystem senken.
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Ein Teufelskreis mit fatalen Folgen:
Der Mangel an Prävention und frühem Therapiezugang führt zu einem Teufelskreis:
Ein Umdenken bei allen Beteiligten:
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, bedarf es eines Umdenkens bei allen Beteiligten:
Gemeinsam für ein besseres Gesundheitssystem:
Nur durch gemeinsames Engagement können wir das Gesundheitssystem so gestalten, dass es den Bedürfnissen von Patienten mit seltenen Erkrankungen gerecht wird. Es liegt in unserer Hand, den Teufelskreis zu durchbrechen und eine Zukunft zu gestalten, in der Prävention und Früherkennung an erster Stelle stehen.
Campus Vendela | Ärztehäuser Projektentwicklung #gerneperdu
10 MonateVielen Dank für diesen Beitrag Frank Hennemann . Es gibt Erkrankungen, die haben eine hohe, emotionale Aufmerksamkeit, und, ja, sorry für den Begriff, Erkrankungen die somit eine große Lobby besitzen (Krebs, Herz usw). Seltene Erkrankungen haben diese oft nicht. Trotzdem kämpfen viele aus dem Gesundheitswesen, viele visionäre Wissenschaftler:innen gemeinsam mit ihren Patient:innen um Behandlung, Zuwendungen (auch finanzieller Art) obwohl deren Engagement und Lebenswerk und -werte eben auch eine seltene, bevölkerungsbezogene Aufmerksamkeit besitzen. Ich bin nicht in der Position mich hierfür großflächig zu bedanken sondern möchte nur als Mensch, und leidenschaftlicher Netzwerker neben den großen Themen unseres gesundheitlichen Ecosystems auch die scheinbar kleinen Themen auf der Agenda der Aufmerksamkeit behalten. Daher nochmals Danke für den diagnostischen Reminder, eines "selten ist selten" aber eben auch nicht zu übersehen.
Enthusiastic medical anthropologist, expert in qualitative research, trainer, consultant
10 MonateVolle Unterstützung! Ganzheitliches Denken für die Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen - inkl. psychologische Begleitung, Soziale Arbeit etc. um das Leben gut meistern zu können. Eltern von Kindern mit seltenen Erkrankungen rutschen schnell in die Armut weil ein Elternteil betreuen muss.