Die perfekte Bewerbung nach Studienabschluss: Worauf Personaler wirklich achten
Vor kurzem war ich im Gespräch mit einem befreundeten Personaler aus der Immobilienbranche. Dabei haben wir uns unter anderem die Frage gestellt – was macht perfekte Bewerber*innen eigentlich aus? Ein Patentrezept gibt es nicht, so viel ist sicher. Trotzdem habe ich durch seine Perspektive einige nützliche Insights bekommen, an denen sich Berufseinsteiger*innen orientieren können.
Die Praxiserfahrung macht’s
Ein abgeschlossenes Studium allein kann Personaler kaum beeindrucken. Viel wichtiger ist: Praxis, Praxis und nochmal Praxis! Machen Sie schon während des Studiums Praktika oder bessern Sie Ihren Lebenslauf mit relevanten Werkstudententätigkeiten auf. Erste Berufserfahrung gibt Ihnen im Auswahlprozess einen enormen Vorteil gegenüber anderen Kandidat*innen mit wenig bis keiner Erfahrung. Auch Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse sind beliebte Zusatzqualifikationen. Machen Sie schon während des Studiums ein Auslandssemester oder -praktikum und besuchen Sie Sprachkurse an Ihrer Hochschule. Diese werden oft kostenlos angeboten.
Bachelor oder Master
Laut Umfragen bevorzugen Personaler aller Branchen Bewerber*innen mit einem Masterabschluss. In manchen Berufen ist der Masterabschluss als Einstellungskriterium besonders wichtig. Die Frage, ob Sie nach dem Bachelorabschluss noch einen Master beginnen, sollten Sie also von Ihren individuellen Karrierezielen abhängig machen.
Gute Noten und ein Studienabschluss mit 1 vor dem Komma machen Eindruck, haben aber auch branchenabhängig mal mehr und mal weniger Gewicht im Entscheidungsprozess.
Ein Abschluss in Regelstudienzeit ist branchenübergreifend nur für ein Drittel der Personaler von Bedeutung. Wichtiger sind relevante Praxiserfahrung und Zusatzqualifikationen.
Investieren Sie viel Zeit in Ihre Bewerbungsunterlagen!
Mit Ihrer Bewerbung machen sich Personaler ein erstes Bild von Ihnen, dementsprechend sollten Ihre Bewerbungsunterlagen perfekt auf Ihre Wunschstelle zugeschnitten sein.
Hier die wichtigsten Kriterien:
- Ein überzeugender Lebenslauf: Dieser wird im Bewerbungsprozess zuerst gesichtet. Vermeiden Sie unerklärte Lücken und aufwendige Designs. Der Lebenslauf soll Ihren Werdegang kurz und knapp auf den Punkt bringen.
- Klar strukturierte Bewerbungsunterlagen: Die Übersichtlichkeit ist wichtiger als kreative Designs. Schicken Sie unbedingt Zeugnisse und Referenzen mit! Diese sind Personalern teilweise wichtiger als das Anschreiben. Das Anschreiben muss unbedingt an das Unternehmen angepasst sein – Personaler erkennen eine copy & paste Bewerbung sofort!
- Keine Rechtschreibfehler: Checken Sie Ihre Unterlagen lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind ein absolutes No-Go, genauso wie eine fehlerhafte Unternehmensanschrift.
- Ein professioneller Internetauftritt: Erstellen Sie ein Profil auf XING oder LinkedIn und halten Sie es auf dem neuesten Stand. Für Social Media gilt: die meisten Personaler werden Sie in der ersten Bewerbungsphase wahrscheinlich nicht online durchleuchten. Kommen Sie aber in die nächste Runde, sollten Sie Partybilder und dergleichen aus Ihrem öffentlichen Profil entfernen.
Wie Sie auch mit wenig Berufserfahrung punkten können
Eine Umfrage unter Deutschlands Top-Unternehmen macht deutlich, wie hoch die Ansprüche an Bewerber*innen sind: ein sehr guter Masterabschluss, mehrere Praktika, Auslandserfahrung, mindestens eine, besser zwei Fremdsprachen. Aber auch ohne „perfekten“ Lebenslauf können Sie an anderer Stelle punkten.
Die drei meist genannten Auswahlkriterien von Personalern aller Branchen sind Persönlichkeit, Soft Skills und Praxiserfahrung. Mangelnde Praxis können Sie also den sogenannten „weichen“ Einstellungskriterien wieder wettmachen.
Gefragte Soft Skills sind Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Leistungsorientierung. Es reicht jedoch nicht, diese Fähigkeiten im Anschreiben bloß kurz zu erwähnen. Unterstreichen Sie Ihre Soft Skills und Stärken mit konkreten Beispielen! Falls Sie keine oder wenig Berufserfahrung haben, können Sie auch Beispiele aus Ihrem Studium nennen. Waren Sie für den Erfolg eines großen Gruppenprojekts verantwortlich? Damit könnten Sie zum Beispiel Ihre Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke hervorheben.
Fazit
Die Anforderungen an Bewerber*innen sind ohne Frage sehr hoch. Wenn Sie aber schon während des Studiums mit den Vorbereitungen beginnen – erste Praxiserfahrung sammeln, ins Ausland gehen, Sprachenkenntnisse aufbessern und sich auf Ihre Persönlichkeitsentwicklung konzentrieren – steht einer erfolgreichen Bewerbung nach dem Studienabschluss nichts mehr im Weg!