Die Smart City braucht sichere Workspaces

 

Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt inzwischen in städtischen Ballungsräumen, bis 2050 sollen es fast 70 Prozent sein. Allein diese Zahl verdeutlicht, warum sich Städte weltweit so stark für „Smart City“-Konzepte engagieren: Eine derart dramatische Zunahme der Stadtbevölkerung bedeutet schließlich, dass das Miteinander von immer mehr Menschen im Stadtgebiet zu organisieren ist. Das geht nur mit digital gestützten Services. Dabei gilt es allerdings, neben der Benutzerfreundlichkeit für Beamte, Angestellte und Bürger auch die Informationssicherheit und den Datenschutz im Blick zu behalten.

 

Im Stadtgebiet ist das Problem der effizienten Verkehrsführung ebenso zu bewältigen wie ökologische Herausforderungen. Schließlich müssen die Städte und Metropolregionen trotz wachsender Bevölkerung selbstgesteckte, aber auch gesetzlich vorgegebene Ziele zu Energieverbrauch, CO2- undAbgasausstoß erreichen. Hier führt an der Digitalisierung kein Weg vorbei. So verbessern zum Beispiel mit Sensoren bestückte LED-Straßenlaternen die Energieeffizienz durch automatisierte Steuerung der Beleuchtungsstärke. Zudem ist in manchen Fällen die Sensorik der Leuchtkörper mit einem Alarmsystem verknüpft, dasder zuständigen Behörde Wartungsbedarf ebenso zeitnah mitteilt wie Vandalismus oder Manipulationsversuche. 

 

Die Smart City umfasst jedoch weit mehr als nur die beiden oft genannten BausteineVerkehrsflusssteuerung und Energieeffizienz. Das Spektrum reicht von den digital gestützten Abläufenin modernen Bürgerbüros bis hin zur Always-on-Anbindung kommunaler Dienstleistungen. So können zum Beispiel die Einwohner Kopenhagens Anträge auf eine Verlängerung ihres Passes per Self-Service stellen, einschließlich der Aufnahme des zugehörigen Passfotos. Der Kontakt mit Staatsbediensteten ist nur noch für die Kontrolle der Korrektheit von Angaben erforderlich. 

 

In Santander an der spanischen Nordküste wiederum sind die Mülltonnen mit Sensoren bestückt, die mit einem zentralen Managementsystem kommunizieren. Dies erlaubt es dem örtlichen Entsorger, die Routenplanung der Fahrzeuge zu optimieren: Tonnen werden erst angefahren, wenn ein Mindestfüllstand erreicht ist – mit entsprechendem Kostensenkungspotenzial. Ähnliche Einsparungen ist für zahlreiche weitere kommunale Dienste denkbar. 

 

Die große Hürde, die eine Stadt auf dem Weg zur Smart City zu überwinden hat, besteht in der Informationssicherheit sowie – bei personenbezogenen Daten – im Datenschutz. Denn ob es sich um das Tablet am Armaturenbrett eines Abfallsammelfahrzeugs handelt, um das Tablet eines Wartungstechnikers der Verkehrsbehörde oder um die Self-Service-Prozesse im modernen Bürgerbüro: Der Umgang mit den häufig sensiblen Daten muss möglichst anwenderfreundlich gestaltet sein, aber vor allem sicher und datenschutzkonform. 

 

Deshalb setzen immer mehr Städte und Kommunen auf eine besonders sichere IT-Architektur für Endanwender: den Digital Workspace. Bei solchen digitalen Arbeitsplätzen werden alle Daten dort vorgehalten, wo auch sämtliche Verwaltungsapplikationen laufen: im kommunalen Rechenzentrum. Der Anwender greift über einen virtualisierten Arbeitsplatz – im Fall mobiler Endgeräte per App – auf alle benötigten Ressourcen zu: Applikationen, Services wie etwa Druckdienste und eben die zugehörigen Daten. Der Zugang ist dabei durch Passwörter und bei Bedarf durch zusätzliche Hard- oder Software wie etwa einenAuthentisierungsschlüssel (Token) geschützt. Dies stellt sicher, dass lediglich berechtigte Mitarbeiter auf Datenbanken, Applikationen wie die kommunale Routenplanungssoftware oder auch das Kartenmaterial der Verkehrsbehörde zugreifen können. Dies ermöglicht dann auch den bedenkenlosen Einsatz mobiler Endgeräte – ohne Datenschutzverstöße befürchten zu müssen.

 

Aktuelle Herausforderungen machen für Städte den Wandel zur Smart City unabdingbar. Dies eröffnet allerdings auch neue Angriffsflächen für Hacker und Datendiebe. Deshalb ist die Informationssicherheit und Datenschutz durchzusetzen und zu überwachen – vom RZ bis zu dem Punkt, an der Anwender auf die Systeme zugreifen. Digitale Workspaces bieten Städten und Gemeinden hier den effizientesten und sichersten Weg in die digitale Zukunft.

 

 

 

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