Die wollen nicht nur spielen!

Rund 320.000 Besucher haben sich Ende August in Köln getroffen, um die neuesten Trends im Gaming-Markt zu erleben. Dabei trafen sich vor allem die Gamer und Influencer auf der Gamescom, der weltweit größten Messe für Video- und Computerspiele – aber jeder Zehnte war bereits ein sogenannter „Fachbesucher“, also Menschen, die in diesem Genre mehr sehen als einen gigantischen Freizeitmarkt. Anlass genug für mich, einmal die Fernwirkung der damit verbundenen Technologie auch für den Mittelstand zu untersuchen, die zu Unrecht als Spielerei und Zeitverschwendung abgetan wird.

Dabei ist schon die schiere Größe des Gaming-Marktes Grund genug, sich seriös mit diesem mächtigsten Markt der Unterhaltungsbranche zu beschäftigen: Während im Musikgeschäft 2022 rund 25,2 Milliarden Dollar eingespielt wurden, wird das Kassenergebnis für Filmproduktion und Vertrieb auf 76,7 Milliarden Dollar geschätzt. Der Markt für Computer- und Videospiele aber überragt alles: 248,6 Milliarden Dollar wurden im vergangenen Jahr mit Gaming-Produkten und sogenannten In-App-Käufen umgesetzt – davon allein 36 Milliarden Dollar für die entsprechende Hardware.

Dass die nach immer mehr Rechenleistung und Bildauflösung lechzende Gamer-Szene damit auch andere Branchen beflügelt, lässt sich derzeit vor allem in der stürmischen Entwicklung bei der künstlichen Intelligenz beobachten. Die enorme Rechenleistung, die für die großen Sprachmodelle  wie zum Beispiel ChatGPT benötigt werden, wird heute vor allem durch Grafikkarten etwa vom Marktführer Nvidia ermöglicht.

Massiv zu Supercomputern zusammengeschaltet, liefern sie KI-Lösungen durch die Cloud und ermöglichen so Privatpersonen und mittelständischen Unternehmen, erste Erfahrungen bei der Anwendung von KI zu sammeln. Umgekehrt bildet die Cloud-Infrastruktur auch die Plattform für künftige Computerspiele, die weniger auf Spielekonsolen ablaufen werden, sondern aus der Wolke gestreamt werden.

Der Zusammenhang zwischen Gaming und künstlicher Intelligenz zeigt sich auch auf der Entwicklerseite, wie vor allem auf der parallel zu Gamescom stattfindenden Devcom diskutiert wurde. Die Nachfrage in der Industrie nach Programmierern mit Gaming-Background ist riesig, weil sie ihre Erfahrungen in Anwendungen zur Virtuellen Realität oder bei KI-Lösungen einbringen können. Simulationssoftware, Augmented Reality, digitale Zwillinge oder Lösung zur Weiterbildung nutzen immer mehr Elemente aus der Spielewelt. Und wiederum beschleunigt KI die Entwicklung neuer Spielwelten und hilft dabei, virtuelle Landschaften oder Charaktere zu kreieren.

Games-Technologien stecken in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen und helfen, Innovationen anzuregen und die Digitalisierung zu meistern. Ohne die Entwicklung bei bildgebenden Verfahren wäre beispielsweise die medizinische Diagnostik nicht so weit vorangeschritten. Eine weitere schon vielfach genutzte Einsatzmöglichkeit ist die Visualisierung von technischen Zusammenhängen zum Beispiel in Lösungen für den Außendienst. Auch die Visualisierung von Prozessen in der Industrie erfolgt immer mehr nach Prinzipien, wie sie in Computerspielen entwickelt wurden. Selbst klassische Unternehmenslösungen wie Microsoft Dynamics 365 greifen zur Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge auf Darstellungsmöglichkeiten zurück, die in Computerspielen ihren Ursprung haben.

Microsoft engagiert sich deshalb nicht allein rund um die Microsoft Xbox im Gaming-Markt. So hat Microsoft auf dem bisher größten Xbox-Stand nicht nur 30 neue oder aktualisierte Spiele gezeigt, sondern mit Hilfe von ChatGPT auch demonstriert, wie sich Barrierefreiheit und Inklusion mit Hilfe von IT-Technologien erreichen lässt – Impulse, die bereits in Microsoft Teams für Meetings und Besprechungsnotizen umgesetzt werden.

Gaming ist nicht nur ein großer Wirtschaftszweig, sondern auch ein Stimulans für andere Technologiebereiche. Microsoft wird deshalb weiter in diese Entwicklung investieren. Dabei haben wir vor allem den Mittelstand im Visier, der mit Hilfe von Gaming-Funktionen die eigenen Geschäftsprozesse besser darstellen kann und zum Beispiel die Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorantreiben kann. Gaming-Technologie ist zu wichtig, um sie nur denen zu überlassen, die damit nur spielen wollen.

Alexander Eggers

Microsoft MVP & MCT, Speaker. MS Teams Experte

1 Jahr

👏In der Tat, Gamification stellt auch einen paradigmatischen Wandel in der Lernmethodik dar. Gemeinsam mit Katherina Nehr haben wir uns auf eine innovative Reise begeben, um Funktionen von #microsoftteams durch einen spielerischen Ansatz zu vermitteln. 📍Durch ein interaktives Quiz, bei dem die Teilnehmer*innen 15 relevante Fragen zu Teams beantworten, können sie nicht nur ihr Wissen vertiefen, sondern auch praktische Fähigkeiten für den täglichen Gebrauch erwerben. 💡Unsere Beobachtungen zeigen, dass dieser Ansatz wesentlich effizienter ist und zu einer nachhaltigeren Wissensaufnahme führt als traditionelle Schulungsmaßnahmen.

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