Diese Regeln sollten Bauherren zum eigenen Heim beherzigen!

Wer eine Wohnung oder ein Haus bauen oder kaufen will, sollte vorher wichtige Fragen klären:

Wie viel Geld kann ich monatlich für Zins- und Tilgung aufbringen? Habe ich einen Bausparvertrag oder ein Wertpapierdepot, das ich als Eigenkapital nutzen kann? Können vielleicht die Eltern, Großeltern oder Onkel und Tante etwas dazugeben? Wie und wo finde ich die besten Zinskonditionen? Kann ich auch Fördermittel nutzen? Wenn ja, welche?

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach 

Natürlich möchte ein Bauherr alles haben, was er sich in seinen Träumen vorgestellt hat. Aber können Sie es sich auch wirklich leisten? 

Eine Prüfung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben sollten Sie unbedingt durchführen. Eine Faustregel lautet: Zins- und Tilgungsleistungen sollten monatlich 35 Prozent des gesamten Einkommens der Familie nicht übersteigen. Dazu zählen die Gehälter der Eltern, die Mieteinnahmen, eventuelle Unterhaltszahlungen, das Kindergeld, Zinseinkünfte und Einkünfte aus Nebenjobs.

Das Finden von Geld ist oftmals leichter als man denkt 

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie viel Geld sie irgendwo liegen haben. Da gibt es das vergessene Sparbuch, der zuteilungsreife Bausparvertrag, das Tages- oder Festgeld, den monatlichen Fondssparplan und Geldgeschenke aus der Verwandtschaft. Manche Eltern sind bereit, einen Teil des Erbes vorab zu schenken. 

Die Bank sieht das so: Je mehr Eigenkapital für die Baufinanzierung mitgebracht wird, desto besser werden die Zinskonditionen. Außerdem sinkt das Risiko und man ist schneller schuldenfrei. Jeder sollte darauf achten, dass spätestens zum Rentenbeginn das eigene Heim bezahlt ist, damit die Rente, die meist niedriger als das Gehalt ist, für den Lebensunterhalt reicht. Am besten ist, wenn Sie bis zu 30 Prozent aus eigenen Mittel aufbringen können.

Schon an Fördermittel gedacht? 

Wenn Sie Energie sparen und Fördermittel nutzen möchten, können Sie mit dem Bau eines Energieeffizienzstandard 40 Plus mindestens drei Fördermittel nutzen. Zwei Förderkredite der KfW Bank für das selbstgenutzte Haus und das energieeffiziente Bauen mit bis zu 15 Prozent Tilgungszuschüssen sowie einen Zuschuss von 50 Prozent (max. 4.000 EUR) für den Energieberater, der Ihnen hilft, den Tilgungszuschuss zu erhalten.

Was können Sie selbst beim Bau leisten? 

Nicht nur Eigenkapital, sondern auch Eigenleistungen können bei der Finanzierung hinzugerechnet werden. Dazu zählen zum Beispiel Tapezier- oder Malerarbeiten, die Vorbereitungen der Gartenanlage oder der Bau der Terrasse. Allerdings ist hier Vorsicht angebracht. Mehr als 15 Prozent akzeptieren die Banken nicht. Falls Sie handwerklich nicht so praktisch veranlagt sind, fragen Sie Freunde oder Familienmitglieder. Aber achten Sie darauf, die Helfer zu versichern, sonst haften Sie im Falle eines Unfalls selbst.

Vergessen Sie nicht die Nebenkosten! 

Die Kosten für den Neubau sind meist höher als geplant. Immobilienkäufer müssen zum Kaufpreis immer noch die Nebenkosten einrechnen. Es sollten etwa 15 Prozent für zusätzliche Ausgaben eingeplant werden, dazu zählen die Maklergebühren, Notarkosten, Grunderwerbssteuer, Eintragung ins Grundbuch und zuletzt natürlich auch noch die Umzugskosten, die oft vergessen werden. 

Nach Bau oder Kauf fallen zusätzlich zu den monatlichen Zins- und Tilgungsraten noch die Nebenkosten wie Grundsteuer, Gebühren für Strom, Abwasser, Abfall und Versicherungsbeiträge an.

Cinzia Bucchioni Schultheiss

Traduttrice- Traduttrice Tribunale di Firenze

6 Jahre

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