Digital Transformation: Schreckgespenst oder doch unternehmerische Chance?
Digitale Transformation - für viele ein Schreckgespenst und Angstmacher?
So kommt es mir jedenfalls seit 12 Monaten vor, nachdem ich einige Veranstaltungen von IHKs, Inkubatoren, DigiHubs und mehr besucht habe. Erst am 6. Juni trafen sich gut 3 dutzend Unternehmer und Führungskräfte zum ersten Digital Touchpoint veranstaltet durch den BVDW e.V. in der IHK Düsseldorf. Die Teilnehmer beschäftigten sich damit, was die Digitale Transformation für sie bedeutet, wo sie aktuell stehen und wo die Reise hingeht. Wir kamen hier zu interessanten Erkenntnissen und ich für meinen Teil kann hier einen katastrophalen Strich ziehen, mit dem wir gerade das Thema Digitale Transformation mehrheitlich in Deutschland belegen.
Meine Flop 3 zur Digitalen Transformation deutscher Mittelständler
- Angst
- gefühlte Komplexität / Ohnmacht
- fehlende Lern- und Veränderungsbereitschaft oft vorgelebt durch das Management
Ich bin verwundert und gleichzeitig geschockt, wie lange dieses Thema von Institutionen, der Regierung und vielen anderen Organisationen bereits gestresst wurde und wie vehement es ausgesessen wird. Gleichzeitig ist es bedingt nachvollziehbar, warum Ängste und Sorgen mit diesem Thema einher gehen. Leider nutzen Dienstleister aktuell die Angstkeule Digitale Transformation, um Ihre Dienstleistungen auf zu werten und dies als Vertriebsinstrument zu nutzen.
Die Teilnehmer des Digital Touchpoints beobachten bei Unternehmen eine Ruhe und Gelassenheit nach dem Motto "Es läuft doch alles gut!" und gleichzeitig aufziehenden Wolken und Gewittern am Horizont, die keiner richtig deuten kann. Geht man ins Detail der aufziehenden Disruptionen und Marktveränderungen kommt man nicht umhin, das die aktuelle Situation vielen vergleichbaren Ereignissen der Geschichte nahe kommt:
Gesellschaften mit sturer Gelassenheit und Hochmut und fehlender Bereitschaft sich Neuem zu widmen erleben Ihren Abstieg. Von den Ägyptern über die Römer bis zur Industrialisierung gewannen die Nationen mit Veränderungsbereitschaft und Aufbruchsstimmung gegenüber den satten Staaten.
Ich möchte hier jetzt nicht auch die Angst und den Hochmut instrumentalisieren, sondern einen Startpunkt zum notwendigen Veränderungsprozess finden. Durch die Mischung der Teilnehmer im Digital Touchpoint mit breiter Erfahrung konnten wir ein paar grundlegende Erkenntnisse zusammenfassen:
- Die Digitale Transformation ist kein Musterprozess und hat keine Blaupause - wer danach sucht, wird nicht fündig werden und die Anbieter, die dies versprechen, sind nicht ehrlich zu Ihren Kunden.
- Es gibt keine Branche, Unternehmen, welches sich dem digitalen Wandel verschließen sollte bzw. kann - es gibt allerdings eine unterschiedliche Relevanz für die Unternehmen, je nachdem welche Ziele das Unternehmen bzw. der Unternehmer verfolgt.
- Mittelständische Unternehmer haben in der Vergangenheit großartiges geleistet - das sollte man honorieren und nicht das Gefühl vermitteln, dass dies irrelevant oder nichts wert ist.
- Der Start der Digitalisierung beginnt immer mit und durch die oberste Führungsmannschaft und den Unternehmer(n) und kann nicht delegiert werden. Sie sind der wichtigstes Schlüssel zur Gestaltung der Ziele und des Prozesses.
- Die weitere Ausgestaltung der persönlichen Reise der Digitalen Transformation bedingt ein unterschiedliches Setup an Arbeitsgruppen, externen Partnern und Disziplinen.
- Die Digitale Transformation ist ein evolutionärer Prozess für Unternehmen und ermöglicht neue Chancen - das sinnbildliche Schreckgespenst ist hier überhaupt keine relevante Assoziation
Wir haben dies für uns und unsere Kunden erkannt und haben uns unter anderem der visibleRuhr als schlagkräftige Organisation für die Beratung zum Wandel angeschlossen als auch das Thema Digitale Transformation zur Chef Sache gemacht. All unsere Leistungen und Lösungen werden mit einer tiefen Überzeugung der Notwendigkeit und dem Sinn der Digitalen Transformation entwickelt und durch Veranstaltungen wie dem Unternehmerfrühstück ergänzt. Ich würde mich daher freuen, wenn wir uns auf einer der nächsten Veranstaltungen oder sogar dem Unternehmerfrühstück kennenlernen würden.
Ihr Lars-Thorsten Sudmann