Digitale Abstinenz: Sinne schärfen für Bestehendes & Geist öffnen für Neues - Was machen, wenn es persönlich wird?

Digitale Abstinenz: Sinne schärfen für Bestehendes & Geist öffnen für Neues - Was machen, wenn es persönlich wird?

Wir sind Getriebene bedingt durch die digitale Veränderung. Lasst doch einfach mal Instagram, Twitter, Snapchat, WhatsApp, TikTok, Telegram, Facebook, Twitch, Tumblr, LinkedIn, Tinder & Co. links liegen lassen, lest doch einfach mal ein gutes Buch, nehmt Euch die Zeit mit den anderen ohne eine mediale Kulisse Themen zu diskutieren und Euch mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen oder einfach nur mal ohne Smartphone in den Wald zugehen - vielen gelingt das nicht mehr. Und andere wollen es erst gar nicht. Die digitale Abstinenz von Smartphone, Laptop, Konsole, Internet & Co. ist in der Theorie ein hehres Ziel, in der Praxis aber oft zum absoluten Scheitern verurteilt.

Vielen fällt es schwer tageweise auf alle digitalen Medien (#DigitalDetox) zu verzichten. Die Meisten haben die Angst entweder nicht erreichbar zu sein, irgendetwas zu verpassen oder einfach nur dem selbst auferlegten Influencer-Druck zu widerstehen. Doch seien wir mal ehrlich, was verlieren wir dabei, wenn wir mal nicht 24/7 zur Verfügung stehen. Was würde passieren, wenn wir mal ein Chat und/oder Post verpassen? Oftmals frage ich mich das selbst.

Wie war es denn früher als es diese ganzen digitalen Tools sowie Kanäle noch nicht gab? Genau da war das Festnetz mit der Wählscheibe oder den Tasten. Beim Wählen einer Telefonnummer musste man schon genau überlegen was man macht. Auch hatte man Postkarten aus den Urlaubsorten geschrieben und Fotografien wow das war mit nur 36 Bildern wirklich anspruchsvoll. Denn was sollte man denn nur festhalten von dem Erlebten? Was war es Wert auf einem der 36 Bilder festzuhalten? Da mussten man sich wirklich auf die Aufnahme sowie den Moment konzentrieren. Und dann erst die Abholung nach der Entwicklung der Filme. Ein überaus emotionaler Moment. Welche Bilder sind etwas geworden und was war da eigentlich drauf? Es gab nicht die Beliebigkeit sowie Gleichgültigkeit der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit. Auch konnte man nicht kurz vor dem Treffen schreiben: "Hey Du ich bin noch unterwegs & verspäte mich", sondern musste Tage zuvor etwas verbindlich ausmachen und war dann auch zu dem vereinbarten Zeitpunkte am vereinbarten Treffpunkt.

Und ja, auch ich bin ein Geisel der digitalen Welt geworden und ich stelle mir oft die Frage inwieweit bin ich selbst in der Lage jedem noch so kleinen digitalen Impluse zu widerstehen oder einfach mal #digital Abzuschalten. Früher habe ich mehr Zeit damit verbracht mich mit mir selbst zu beschäftigen. U.a. hatte ich Kurzgeschichten in ein Powerbook 165c von Apple reingehämmert und war für mich eine der kreativsten Zeiten. Auch hatten wir in unsere WG in der Cranachstrasse in Frankfurt am Main unglaubliche inspirierende Austausche in der gemeinsame Küche:-)

Meines Erachtens macht es durchaus Sinn, dass wir uns in Summe über die Herausforderung der digitalen Veränderung bewusst werden und versuchen nicht vor der Komplexität in die Knie gehen. Auch an der einen oder anderen Stelle vielleicht einmal die digitale Präsenz und Aktivitäten hinterfragen sowie auf das Wesentliche reduzieren. Es muss nicht immer sein, dass wir überall unterwegs sind gemäss dem Motto "Reduce to the Max" (#rttm). Es gilt eine ausgewogene Balance zwischen dem Handeln & dem Tun im digitalen Context herzustellen und die Überforderung bezogen auf eine Frustration und Ablehnung zu vermeiden. Denn Vielfalt bedeutet oftmals einen Orientierungsverlust zu erleiden und dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden.

In diesem Sinne ich versuche das Beste daraus zu machen & bin gespannt was meine Community bzw. Kontakte auf LinkedIn dazu sagen. Lieben Dank Euch da Draussen fürs Feedback und ich bin sehr gespannt auf Eure Reaktion. #DigitalMonk

Mehr #DigitalMonk & der digitalen Abstinenz in meiner Präsentation:


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